Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
Vom Netzwerk:
ohne zu explodieren oder irgendetwas Giftiges zu versprühen.
    Ben rollte mit den Augen. »Das ist ein leerer Komagaszylinder.«
    Omas atmete erleichtert aus, dann wandte er sich wieder dem Schränkchen zu. »Das ist gut, Ben. Ich dachte schon, du wärst wie … na ja, wie Jacen geworden.« Er wählte eine heile Flasche aus, nahm ein einzelnes Glas zur Hand und schenkte sich ein. »Aber bevor du das hier tust, gibt es noch etwas, das du wissen musst.«
    Omas schlug seinen Umhang auf und drehte sich wieder zu Ben um, um einen kleinen Überwachungsmonitor zu enthüllen, der an die Weste seines Gewands geheftet war. Eine einzelne Linie lief über den Schirm, die im vertrauten Muster eines menschlichen Herzschlags anstieg und abfiel.
    »Sie sind mit einer Todesfalle verkabelt?«, fragte Ben.
    Omas nickte. »Eine altehrwürdige Tradition für abgesetzte Staatschefs. Du wirst dafür sorgen müssen, dass ich langsam sterbe, oder …« Er warf einen vielsagenden Blick zur Decke empor, um anzudeuten, dass sie in einer Flut aus Flammen und Schockwellen herunterkrachen würde. Dann nickte er in Richtung der Panoramawand aus Transparistahl neben sich. »Und auf diesem Wege kommst du auch nicht raus. Die Wand ist mit einem Thermaldetonator verbunden.«
    »Klasse.« Ben seufzte. Diese Operation wurde von Sekunde zu Sekunde komplizierter – und das nicht, weil er sich jetzt eine neue Fluchtroute suchen musste. Verglichen damit, jemanden zu töten, der so freundlich zu ihm war, war das ein Leichtes. »Danke, schätze ich.«
    »Tut mir leid, Ben. Ich hatte gehofft, dass jetzt Jacen vor mir stehen würde.«
    Ben schüttelte den Kopf. »Jacen ist zu clever für so was.«
    Omas zuckte die Schultern. »Jeder macht Fehler«, sagte er. »Ich habe jedenfalls mehr als genug gemacht.«
    Während Omas sprach, flogen zwei gepanzerte Schwebewagen langsam an der Panoramawand vorbei und machten dann wieder kehrt. Omas musterte sie aus dem Augenwinkel heraus, dann drückte er einen Knopf auf seinem Schreibtisch. Ein Panzervorhang senkte sich über die Transparistahlwand herab, um das Arbeitszimmer vor prüfenden Blicken von außen abzuschotten.
    »Wie es aussieht, läuft uns die Zeit davon«, sagte Omas. Er kippte sein Glas und leerte den Inhalt, dann stellte er es auf den Tisch und trat mit ausgebreiteten Armen auf Ben zu. »Ich bin sicher, du weißt besser als ich, wie du zuschlagen musst. Mach dir keine Gedanken darüber, ob es schmerzhaft ist – ich habe genügend Verwerfliches getan, um das zu verdienen. Nimm dir nur hinreichend Zeit, um zu fliehen. Ich möchte nicht mit deinem Tod auf meinem Gewissen aus diesem Leben scheiden.«
    Ben nutzte die Macht, um Omas daran zu hindern, näher zu kommen. Die Furcht und die Traurigkeit in der Präsenz des Staatschefs deuteten darauf hin, dass er die Wahrheit sagte – er wollte ihm das hier wirklich so leicht wie möglich machen –, und das war der Grund, warum es Ben so schwerfiel, sein Vorhaben wie geplant in die Tat umzusetzen.
    »Ben.« Omas verharrte mitten im Schritt, noch immer in Bens Machtgriff gefangen. »Die Coruscant-Sicherheitskräfte müssen mittlerweile im Turm sein, und die kümmert es nicht, wer du bist, bloß, dass mich jemand angegriffen hat.«
    »Ich kann das nicht tun«, sagte Ben. Er zog einen Aufzeichnungsstab aus einer Tasche seines Gewands. »Nicht, bevor Sie nicht wissen, warum .«
    »Ben, das weiß ich bereits …«
    »Nein, Staatschef«, sagte Ben. »Ganz bestimmt nicht.«
    Ben schaltete den Aufzeichnungsstab ein und verfolgte dann, wie sich Omas’ Augen weiteten, als er seine eigene Stimme hörte, die sagte, dass sie Luke Skywalkers Aufmerksamkeit in eine andere Richtung lenken müssten, damit es seinen Freunden im Jedi-Rat möglich wäre, ihn wieder in Amt und Würden einzusetzen, und dass er wirklich nicht wissen wollte, wie ein gewisser geheimnisvoller Jemand das zu bewerkstelligen gedachte.
    Als die Aufnahme zu Ende war, war auch der letzte Zweifel, den er bezüglich der Komplizenschaft des Staatschefs am Tod seiner Mutter gehabt hatte, verflogen. Ein so erfahrener Politiker wie Omas wäre vielleicht imstande gewesen, den Ausdruck des Entsetzens vorzutäuschen, der in seine Züge trat, aber es wäre ihm nicht gelungen, die Erschütterung zu simulieren, die er in die Macht ausstrahlte – oder diese Empörung und Verzweiflung.
    Im vorderen Teil des Apartments ertönte das gedämpfte Tschunk einer Türsprengladung, und endlich glitt Omas’ Blick von dem

Weitere Kostenlose Bücher