Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
Vom Netzwerk:
bleiben, als angelaufen zu kommen und sich wieder der Allianz anzuschließen.«
    Luke schüttelte den Kopf und streckte die Hand nach dem Druckfeld neben der Tür aus. »Man hat immer eine Wahl, Jacen.«
    »Und wenn du jetzt bei deiner bleibst, wirst du es bereuen.« Caedus konnte nicht glauben, dass Luke ihn ausgerechnet jetzt im Stich lassen wollte, wo sie so dicht davorstanden, die Allianz zu retten, doch er wusste, wie er ihn daran hindern konnte. »Hast du die Akademie vergessen?«
    Die Tür öffnete sich. Anstatt hindurchzutreten, sah Luke Caedus an und sagte mit sehr ruhiger Stimme: »Ich bin mir sicher , dass du nicht vorhast, den Jünglingen irgendwelchen Schaden zuzufügen.«
    Er zeigte auf den Sockel von Jacens Meditationssessel und vollführte eine unscheinbare Klopfgeste mit seinem Finger. Der Fuß gab ein lautes Wump von sich, und der Sitz sackte einen Viertelmeter nach unten.
    »Weil du mich bestimmt nicht wütend erleben willst.« Luke machte von Neuem die Klopfbewegung. Der Sockel stieß ein metallisches Kreischen aus, und der Sessel sank einen weiteren Viertelmeter tiefer. »Und ich denke, du bist clever genug, das zu wissen.«
    Luke vollführte die Geste ein letztes Mal, und der Sockel brach mit einem dumpfen, lauten Tschunk zusammen, um Caedus auf den Boden zu befördern, die Füße vor sich ausgestreckt wie ein Kind.
    »Aber falls du es darauf ankommen lassen willst, nur zu; du wirst schon sehen, was du davon hast.«
    Luke ließ die Hand sinken, und das Gewicht verschwand von Caedus’ Brust. Er hätte aufspringen können, um zum Angriff überzugehen – wäre er ein Narr gewesen –, doch Sith waren keine Sklaven ihrer Emotionen. Sich für diese Erniedrigung zu rächen, konnte warten, bis er die Allianz gerettet hatte.
    Also blieb Caedus einfach da auf dem Fußboden sitzen, wo Luke ihn deponiert hatte, und aktivierte stattdessen lediglich das Kom-Feld an seiner Armlehne. »Leutnant, haben wir bereits einen offenen Kanal zu Prinz Isolder?«
    »Tatsächlich«, sagte eine tiefe Hapanerstimme, »sprecht Ihr just in diesem Augenblick mit ihm, Colonel Solo.«
    »Verzeiht mir.« Caedus sah quer durch die Tageskabine, um Lukes Blick zu suchen. »Seid Ihr bereit, Euren Angriff einzuleiten?«
    »Das bin ich«, sagte Isolder.
    Luke schaute zu Boden und schüttelte den Kopf.
    »Dann fahrt bitte fort«, sagte Caedus. »Und möge die Macht mit Euch sein.«
    »Möge sie mit uns allen sein«, entgegnete Isolder. »Falls dieser Plan nicht funktioniert, werden wir sie brauchen.«
    Die Verbindung wurde mit einem Plopp unterbrochen.
    Caedus erhob sich, sehr langsam, damit sein Onkel die Bewegungen nicht als Angriff missverstand.
    »Ich kenne dich zu gut«, sagte er zu Luke. »Du wirst die Allianz nicht im Stich lassen.«
    »Es gibt keine Allianz mehr.« Luke wandte sich ab, um zu gehen. »Sie starb zusammen mit Cal Omas.«
    »Vielleicht für dich.« Caedus begriff nicht, warum sein Onkel so auf Omas’ Tod fixiert war; das war bloß ein Opfer unter Millionen, und selbst wenn Caedus Ben diese Idee in den Kopf gesetzt hatte, hatte er seine Ermordung nicht ausdrücklich angeordnet. »Aber du wirst diesen Angriff trotzdem unterstützen; ich bin mir ziemlich sicher, dass der Senat es missbilligen würde, die Sicherheit der Jedi-Akademie einem Orden von Deserteuren zu überlassen.«
    Lukes Hand streifte das Heft seines Lichtschwerts, und einen Moment lang glaubte Caedus, dass die Zeit für den Zweikampf, mit dem er seit Maras Tod rechnete – mit dem er rechnete, den er fürchtete und den er wollte –, zu guter Letzt gekommen war. Er trat von der Observationskuppel weg, um sich etwas Bewegungsfreiheit zu verschaffen, für den Fall, dass sich Luke mit einem Satz auf ihn stürzte.
    Gleichwohl schien Luke zu erkennen, dass es die Akademie und seine übrigen Jedi in eine noch heiklere Situation bringen würde, wenn er Caedus an Bord seines eigenen Sternenzerstörers angriff – selbst wenn es ihm gelang, ihn zu töten. Seine Hand entfernte sich von seinem Lichtschwert, und dann streckte er sie aus, um die Tür hinter sich am Zugleiten zu hindern.
    »In Ordnung, Jacen«, sagte er. »Wenn du das Spiel so spielen willst, dann sind wir dabei.«
    »Ich will überhaupt nichts von alldem«, sagte Caedus. »Aber wenn es nötig ist, um diesen Krieg zu gewinnen, dann tue ich es.«
    Luke musterte Caedus einen Moment lang, ehe er sich den Umständen zu fügen schien. »Ich weiß nicht, warum mich das überrascht, aber das tut es.«

Weitere Kostenlose Bücher