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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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die er im Hangar gespürt hatte, und ihre Präsenzen wurden merklich schwächer, als ihre StealthX-Jäger auf maximale Geschwindigkeit beschleunigten.
    Zu Caedus’ Beunruhigung wurden die Präsenzen der Jedi weiterhin schwächer, als sie die Bothaner vollends umgingen und mitten durch die hapanische Heimatflotte hindurch auf die Außenbereiche des Kuat-Systems zuschossen, bevor sie schließlich komplett verschwanden.
    Einen Moment später drang Bwua’tus Stimme aus dem Kom-Lautsprecher. »Wo bleiben diese StealthX, Colonel? Falls der Kern der bothanischen Flotte nicht bald nachgibt, wird sich das hier in die längste, blutigste Schlacht seit der Einnahme von Coruscant durch die Yuuzhan Vong verwandeln.«
    Caedus war zu schockiert und zu wütend, um sofort zu antworten. Die Jedi hatten ihn im Stich gelassen – schlimmer noch, sie hatten ihn verraten, hatten ihn absichtlich in die Irre geführt ohne Rücksicht darauf, was das für die Allianz bedeutete.
    »Colonel?«, forschte Bwua’tu. »Ich kann den finalen Angriff nicht einleiten, bevor die Jedi zuschlagen.«
    »Was passiert, wenn Sie das doch tun?«, fragte Caedus. »Den Angriff ohne die Jedi starten, meine ich?«
    Bwua’tu schwieg, jedoch nur einen kurzen Moment lang. »Wir haben unsere StealthX-Jäger verloren?«
    »Beantworten Sie meine Frage, Admiral«, sagte Caedus scharf. »Schaffen wir das hier auch ohne die Jedi?«
    Diesmal dauerte es nicht einmal einen Moment, bis Bwua’tu antwortete. »Es ist machbar «, sagte er. »Aber ich würde davon abraten, es zu versuchen. Wir haben unseren großen Vorteil eingebüßt – und wenn wir hier verlieren, verlieren wir alles.«
    »Ich verstehe.«
    Wenn Caedus Bwua’tu befahl, trotzdem anzugreifen, spielte er mit dem Leben von Tenel Ka und Allana – und da er im Solo-Haushalt aufgewachsen war, hatte er genügend über das Spielen mit hohen Einsätzen gelernt, um zu wissen, dass bloß ein Narr alles riskierte, ohne ein Ass in der Hinterhand zu haben.
    »Dann fürchte ich, dass wir den Angriff nicht länger fortsetzen können, Admiral.« Innerlich gefror Caedus zu Eis. »Die Jedi haben uns verraten.«

12. Kapitel
    Ungeachtet des böigen Windes und des saftigen Dufts der Wroshyr-Pollen, die er mit sich trug, war der Moschusgeruch so vieler Wookiees, die sich so lange an einem so beengten Ort aufhielten … überwältigend. Nicht widerlich, aber fraglos schwindelerregend. Als Leia Han durch das Dickicht brüllenden Fells folgte, bei dem es sich um die Mitglieder des Felsenrats handelte, kostete es sie einiges an Willenskraft, einfach weiterzuatmen. Sie machte sich gar nicht erst die Mühe eines Versuchs, sich sicher auf den Füßen zu halten. So, wie sie und Han von zur Seite stoßenden Hüften und fliegenden Ellbogen herumgeschubst wurden, war das vergebliche Liebesmüh.
    Ein besonders kräftiger Ellbogen sauste unter grimmigem Jubel herab, krachte auf Leias Schulter und ließ sie in die Knie gehen. Sie schrie nicht auf – Saba hatte ihr diesen speziellen Drang abgewöhnt, indem sie ihr so lange auf den Kopf geklopft hatte, bis sie schließlich gelernt hatte, Schmerz stumm zu erdulden –, doch das hielt den Besitzer des Ellbogens nicht von einem finster forschenden Blick ab, was für Viehzeug er gerade zerschmettert hatte.
    »Nichts passiert.« Leia erhob sich und drehte ihren Arm. »Siehst du? Alles bestens.«
    Der Wookiee – ein schlaksiger Bursche mit ergrauendem Fell – kniff ein Paar silbriger Augen zusammen und knurrte etwas in irgendeinem Dialekt. Wäre sie imstande gewesen, es über das zustimmende Heulen hinweg zu hören, das über den Ratsfelsen rollte, hätte Leia vielleicht verstanden, was er sagte. Im Stillen tadelte sie sich selbst dafür, zugelassen zu haben, dass ihre Konzentration abgeschweift war. Dieser »Hafturlaub« der Solos von ihrem inzwischen einwöchigen Gefängnisaufenthalt war nicht unbedingt rechtmäßig; ohne eine Machttarnung, die den Anschein erweckte, sie würden tatsächlich hierhergehören, fürchtete Leia, dass es nur eine Frage von Sekunden war, bevor man sie wieder ergriff und in ihre Zelle zurückbrachte.
    »Es gibt keinen Grund zur Sorge«, sagte sie und schwenkte die Hand zwischen ihnen. Wookiees waren selten willensschwach, doch ein Versuch kostete sie nichts. »Wir sind gekommen, um …«
    »Kein Problem«, unterbrach Han sie und wandte sich selbst an den Wookiee. »Es war ein Versehen.«
    Er ergriff Leias Hand und raunte leise: »Er hat sich bloß entschuldigt.« Er

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