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Wächter der Macht 06 - Inferno

Wächter der Macht 06 - Inferno

Titel: Wächter der Macht 06 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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sprach. »Er wollte der Allianz schaden. Warum hätte er so etwas tun sollen, wenn du ihn nicht davon überzeugt hast, dass ich deine Mutter umgebracht habe?«
    »Ich w-weiß es nicht.« Tatsächlich hatte sein Vater ihm über einen sicheren Kom-Kanal erklärt, dass das Attentat auf Omas der Tropfen gewesen war, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte, doch das zornige Funkeln in Jacens Augen deutete auf die Sinnlosigkeit hin, ihm zu sagen, dass er sich das selbst zuzuschreiben hatte. »Das hatte nichts mit irgendetwas zu tun, das ich ihm erzählt habe. Ehrlich.«
    Jacen blieb so nah vor ihm stehen, dass sich ihre Zehen berührten, und nun starrte er geradewegs durch Ben hindurch zu irgendeinem Ort, der Lichtjahre von Kuat entfernt war, und seine Machtaura knisterte vor Zorn.
    »Hör zu«, sagte Ben und ließ zu, dass seine Hand in Richtung Lichtschwert glitt. » Hätte ich Dad von meiner Vermutung erzählt, dass du Mom getötet hast, hätte er einiges mehr getan, als bloß zu desertieren. Dann wäre einer von euch beiden jetzt tot .«
    Die Bemerkung schien Jacen wieder in die Kabine zurückzuziehen. Sein Blick fiel auf Bens über seinem Lichtschwert schwebende Hand, und ein erstauntes Glimmen trat in seine Augen. Er wich zurück.
    »Damit hast du vielleicht recht«, sagte er mit einem schwachen Lächeln. »Aber das bedeutet nicht, dass ich dich wieder in unsere Reihen aufnehmen sollte. Ich weiß nicht, ob ich dir noch vertrauen kann.«
    Ben nickte; das hatte er erwartet. »Vertrauen ist in diesen Tagen ein seltenes Gut. Na wenn schon? Du brauchst mich.«
    Jacen wölbte die Augenbrauen und sagte nichts.
    »Jetzt, wo Dad und die Jedi fort sind, bin ich gut für dein Image«, sagte er. »Und ich bin ein ziemlich brauchbarer Attentäter.«
    » So brauchbar nun auch wieder nicht.« Jacen wandte sich ab und kehrte Ben den Rücken zu, ehe er müde seufzte. »Sag mir eins, Ben – was soll ich wegen deines Vaters unternehmen?«
    »Wegen seiner Desertation?« Sosehr es Ben auch danach verlangte, in diesem Moment sein Lichtschwert zwischen Jacens Schultern zu rammen, wirkte der »Fehler« seines Cousins – ihm den Rücken zuzukehren – doch ein wenig zu gewollt. Er zog die Hand von der Waffe weg und fragte: »Was kannst du denn unternehmen?«
    Jacen gab ein Tss-tss von sich und starrte weiterhin die nackte Wand an. »Wie schnell du doch vergisst, Ben. War die Übernahme der Akademie nicht eins der, ähm, Argumente , die dich von meiner angeblichen Schuld überzeugt haben?«
    Bens Herz machte einen so abrupten Satz, dass er fürchtete, seine Knie würden nachgeben. Bis jetzt hatte er sich nicht vorstellen können, dass Jacen den Schülern tatsächlich Schaden zufügen würde – aber einige Wochen zuvor konnte er sich auch nicht vorstellen, dass Jacen mit Lumiya unter einer Decke steckte. Oder dass er imstande war, seine Mutter zu töten. Ben verbarg seine Beunruhigung, indem er sich die aus Jacens GGA -Büro dringende Stimme Lumiyas ins Gedächtnis rief, um die Verwirrung von damals wie einen Mantel über sein Bewusstsein zu stülpen.
    »Ich schätze, das stimmt …«, sagte er langsam. »Aber ich glaube nicht, dass diese Schüler ein Ersatz für Dad und die übrigen Jedi sind. Die meisten von ihnen haben noch nicht einmal ihr erstes Lichtschwert zusammengebaut.«
    Jacen wirbelte herum. »Daran, sie zu ersetzen , habe ich beim besten Willen nicht gedacht.«
    »Nicht?« Ben gab vor, einen Moment zu brauchen, bis er begriff, was Jacen meinte. Dann ließ er sein Gesicht in sich zusammenfallen. »Oh.«
    »Was glaubst du?«, fragte Jacen, der ihn aufmerksam musterte. »Sorgt sich dein Vater genügend um seine Schüler, um für sie wieder seine Pflicht zu erfüllen?«
    Ben wusste, dass er auf die Probe gestellt wurde – dass Jacen prüfte, ob seine Loyalität ihm oder den Jedi galt. Doch angesichts des Glanzes, den er vorhin in Jacens Augen gesehen hatte, wusste Ben auch, dass sein Cousin durchaus imstande war, seine Drohung wahr zu machen, und der Gedanke daran, das Blut von Kindern an den Händen kleben zu haben, war zu viel für Ben. Wenn er etwas Derartiges guthieß, und sei es auch nur, um seine Mutter zu rächen, würde er niemals wieder in der Lage sein, ins Licht zurückzukehren – was möglicherweise genau das war, was Jacen beabsichtigte. Sein Schädel begann zu dröhnen.
    »Nun«, setzte Ben vorsichtig an. »Das Problem damit, die Schüler zu bedrohen, besteht darin, dass niemand glaubt, du würdest ihnen

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