Wächter der Macht 07 - Zorn
Hand auf seinem Arm riss ihn auf die Füße, und Kyp Durron zog ihn gegen die Wand zur Linken. Der Jedi grinste ihn an, seine weißen Zähne durch das Visier kaum sichtbar. »Ich schlage vor. Sie feuern Ihre Waffe ab. Aber treffen Sie keinen von uns.«
Seyah funkelte ihn an und tat wie geheißen.
Es war gut zu feuern. Das war etwas, worauf er sich konzentrieren konnte. Etwas, das ihn davon ablenkte, sich übergeben zu müssen.
Ben brachte den kreisförmigen Schnitt durch die Durastahlpanzertür zu Ende und trat schwitzend zurück. Der Metallpfropfen blieb, wo er war; die Kanten glühten. Ben streckte seine Hand danach aus und zog ihn mithilfe der Macht zu sich hin. Der Pfropfen schwang nach vorn wie eine Luke, bevor er klappernd auf die Deckplatten schlug.
Ein kleiner Gegenstand - rund und metallisch - segelte durch das Loch. Als das Objekt auf dem Boden landete, blieb es an ebendieser Stelle haften, anstatt wegzurollen.
Ben drehte sich um und hockte sich sprungbereit hin, in dem Wissen, dass er womöglich nicht rechtzeitig weit genug wegkam. Er hatte schon zuvor mit Hochleistungsgranaten zu tun, und viele besaßen einen Explosionsradius, der genügte, um ihn mitten im Sprung zu erwischen.
Er war schnell, aber nicht so schnell wie Saba Sebatyne. Die Jedi- Meisterin streckte einfach die Hand aus, und der Pfropfen. den Ben aus der Panzertür geschnitten hatte, kippte um und landete geradewegs auf dem Detonator. Sabas Hand wurde flach, als würde sie etwas nach unten drücken.
Als Ben sprang, ging der Sprengsatz hoch: der Großteil der Explosionswucht wurde nun direkt nach unten geleitet, um ein versengtes Loch in den Boden zu reißen. Das Deck vibrierte noch immer, und in Bens Ohren klingelte es, als er ein Dutzend Meter entfernt wieder landete.
Die drei Jedi wandten sich dem Loch in der Panzertür zu.
Blasterfeuer begann hindurchzuzischen; die Intensität und die Schusswinkel deuteten auf drei oder vier verschiedene Quellen hin. Auch waren das hier nicht die schmalen Schüsse von Handfeuerwaffen. Für Ben sahen sie eher aus, als würden sie von schweren, tragbaren Geschützen stammen.
Luke stürmte mit eingeschaltetem, hoch erhobenem Lichtschwert zum Loch, schlug einen Hagel von Blasterschüssen beiseite und sprang geduckt hindurch. Die Intensität des Sperrfeuers ließ nach.
Saba ging als Nächstes; sie quetschte sich mit überraschender Anmut durch die Öffnung. Der Lärm des Sperrfeuers ging weiter - aber es kamen keine Salven mehr durch das Loch.
Ben schluckte, dann lief er vor und sprang mit einem Salto durch die Öffnung. Er spürte die Wärme des überhitzten Metalls rings um das Loch, das er geschnitten hatte, verbrannte sich jedoch nicht. Dann landete er auf der anderen Seite auf den Füßen.
Mehrere Meter weiter vorn nahmen vier YVH-Kampfdroiden die beiden Jedi mit den Blasterkanonen in ihren rechten Armen unter Beschuss.
Ben konzentrierte sich auf die Waffenarme der Droiden, nicht auf ihr Aussehen. Groß und grauschwarz, mit rot glühenden Augen, sahen sie wie gepanzerte menschliche Skelette aus; Lando Calrissian hatte sie einst im Hinblick darauf entworfen, Yuuzhan-Vong-Krieger zu erzürnen und allen anderen Angst einzujagen. Ihre totengleiche Hässlichkeit war tatsächlich irritierend. Ben fasste den Entschluss. sich davon nicht ablenken zu lassen.
Saba parierte mit brillanter Schwertarbeit vollautomatische Ströme von Blasterkanonenfeuer. Luke indes blieb mehr in Bewegung und wich dem Beschuss aus, dem er sich gegenübersah - wie ein Tänzer entging er jeder Salve, machte jedoch keine Fortschritte, sondern wurde sogar in Richtung Panzertür zurückgetrieben. Noch ein paar Sekunden, und die Droiden nagelten ihn womöglich an der Tür fest, um ihm seine Bewegungsfreiheit zu rauben und ihn zu erledigen.
Dann wechselte einer von Lukes Widersachern das Ziel - er legte auf Ben an, um ihm einen Strom von Blasterfeuer entgegenzuschicken.
Er riss sein Lichtschwert hoch, fing die ersten paar Salven ab - und wankte, nach hinten gedrängt von der Wucht der Schüsse, die um so vieles stärker waren als die jeder Blasterpistole oder jedes Blastergewehrs, mit dem er je zu tun hatte. Vielleicht gelang es ihm. jeden Schuss abzuwehren, doch alle abzufangen würde ihn innerhalb weniger Sekunden an den Rand der Erschöpfung treiben.
Halte die Schüsse nicht auf. Schaff sie dir einfach bloß vom Hals. Es war seine eigene Stimme - nicht die seines Vaters, nicht die seiner Mutter, nicht die von Jacen.
Er
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