Wächter der Macht 07 - Zorn
Cockpit nachzulassen begannen. Jetzt trug er die blaue Flottenuniform mit derselben Professionalität, mit der er einst das grelle Orange der X-Flügler-Piloten getragen hatte, auch wenn sich Caedus zuweilen fragte, ob er seiner Rolle als neuer Kapitän der Anakin Solo denselben Enthusiasmus entgegenbrachte.
Caedus nickte, um zu bestätigen, dass er den Captain gehört hatte.
»Admiralin Niathal kommt hoch, Sir. In ihrem Privatshuttle.«
»Tatsächlich?« Caedus dachte nach. Was für Neuigkeiten sie auch immer in petto hatte, sie waren so wichtig, dass sie nicht bis zu ihrem nächsten regulär angesetzten Treffen warten konnten; ebenso wenig war Niathal bereit, sie als potenziell unsichere Holokom-Übertragung zu übermitteln. »Treffen Sie Standardvorkehrungen für ihre Ankunft und lassen Sie den Sicherheitsdienst meinen Konferenzraum auf Wanzen absuchen.«
»Ja, Sir.« Nevil salutierte und zog sich zurück.
14. Kapitel
Niathal wartete kaum, bis ihre GGA-Sicherheitseskorte den Konferenzraum verlassen und sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, bevor sie zur Sache kam; sie machte sich nicht einmal die Mühe, Platz zu nehmen. »Sadras Koyan, Corellias Fünf-WeltenPremierminister, verhandelt mit uns darüber, die Seiten zu wechseln.«
»Tatsächlich?« Caedus setzte sich und lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Und weshalb sollte er einfach so den Rest der Konföderation verraten und drakonische Vergeltungsmaßnahmen riskieren?«
»Meine Analytiker vermuten, dass sich der Hoffnungsschub, den ihm der Rückzug der Hapaner gegeben hatte, verflüchtigt hat, als sich die Hapaner abermals von der Konföderation distanziert haben, und dass er es entsprechend vorziehen würde, am Ende auf der Gewinnerseite zu sein.« Sie schenkte ihm die glaubwürdige Nachahmung eines menschlichen Schulterzuckens. »Seinem psychologischen Profil zufolge ist das durchaus denkbar.«
Koyan war Staatschef des corellianischen Planeten Tralus gewesen, ehe er nach der Ermordung von Dur Gejjen von den anderen Staatsoberhäuptern per Mehrheitsbeschluss - wenn auch nicht einstimmig - zum neuen Fünf-Welten-Premierminister gewählt wurde. Als Mitglied der aggressiven Centerpoint-Partei hatten die übrigen Staatschefs ihn in der Balgerei um die Macht, die auf Gejjens Tod folgte, vermutlich als geringstes von mehreren Übeln betrachtet.
»Was bietet er uns an?«
»Sie wollen mit uns verhandeln - insbesondere mit Ihnen. Wir werden einen Treffpunkt im All ausmachen - irgendeinen -. der auf halbem Wege zwischen Corellia und Coruscant liegt. Die beiden Gruppen kommen mit derselben Anzahl von Schiffen vergleichbarer Klassen. Sie und der Verhandlungsführer der Corellianer können entweder von Angesicht zu Angesicht oder mittels Nahstrahlübertragung von Schiff zu Schiff miteinander reden.«
»Wer ist ihr Verhandlungsführer?«
»Das weiß ich nicht.«
»Aber nicht Koyan persönlich?«
Niathal schüttelte den Kopf. »Sein Profil deutet darauf hin, dass er eine gewisse Abneigung dagegen besitzt, sich in Gesellschaft gefährlicher Leute zu befinden. Das ist zweifellos der Grund dafür, warum er so lange überlebt hat.«
»Das Ganze gefällt mir nicht.« Ohne auch nur noch länger vorzugeben, ganz entspannt zu sein, lehnte Caedus sich vor. »Selbst wenn sie uns die Möglichkeit geben, den Treffpunkt zu bestimmen, können sie diese Daten problemlos an eine zweite Streitmacht weitergeben ... «
»Genau wie wir.«
»... die dann einfach zu der Stelle springt und angreift.«
»Das können wir genauso. Sie haben dadurch keinen Vorteil.«
»Abgesehen davon, dass sie auf meine Anwesenheit bestehen. Falls die Angelegenheit als Anschlag auf mich gedacht ist und sie damit Erfolg haben, dann würde unsere eigene Koalitionsregierung auseinanderbrechen und ich als strategischer Aktivposten des Militärs wegfallen, selbst wenn die militärischen Verluste ansonsten ausgeglichen sind.«
Niathal neigte ihren Kopf; eine Geste der Neugierde. »Sie sind heute ungewöhnlich vorsichtig. Nehmen Sie sich etwa ein Beispiel an Koyan?«
Caedus öffnete den Mund, um einen entsprechenden Kommentar zurückzugeben, dann jedoch schloss er ihn wieder.
Niathal hatte recht. Er war in letzter Zeit vorsichtiger - nicht aufgrund möglicher Gefahren für sich selbst, sondern aus Angst um Allana. Er würde nicht zulassen, dass sie je mehr als ein paar Schritte von ihm entfernt war, bis der Krieg ein Ende fand. Sie einer potenziellen Falle auszusetzen war das Letzte,
Weitere Kostenlose Bücher