Wächter der Macht 07 - Zorn
Schiffs nach unten.
Sie erklomm die Rampe mit raschen, nervösen Schritten und hob die Stimme, damit man sie im ganzen Shuttle hörte. »Leut..., äh, Captain Antilles meldet sich wie gewünscht.« Am oberen Ende der Rampe angelangt, trat sie vor und sah sich dem Hauptabteil der Raumfähre gegenüber, das im üblichen VIP-Logenstil gehalten war - nur wenige Drehsitze aus Plüsch, mit kleinen Tischchen neben jedem einzelnen davon.
Die Cockpittür indes war geschlossen, und es war niemand zu sehen. »Hallo?«
Die Einstiegsrampe hob sich und rastete ein. Argwöhnisch legte sie die Hand ins Kreuz, wo unter der Uniform ihr Miniblaster im Halfter steckte. Es war Piloten nicht erlaubt, in gesicherten Bereichen an Bord eines Schiffs Waffen zu tragen, doch ihre Mutter hatte sie gelehrt, dass bedingungsloses Befolgen der Vorschriften zuweilen fast einer Einladung gleichkam, sich ermorden zu lassen.
Die Cockpittür schwang auf. In der Türöffnung stand ein Mann von durchschnittlicher Größe. Er trug die Dienstuniform des Sternenjägerkommandos der Galaktischen Allianz. Er war mittleren Alters, schlank, mit Haar, das sich im Laufe der Jahre von hellblond zu weiß gewandelt hatte, und Gesichtszügen, die gleichermaßen aristokratisch wie mitfühlend wirkten. Seine Augen waren von bemerkenswertem Blau.
Er schenkte ihr ein Lächeln. »Willkommen zurück, Syal.«
»Onkel Tycho.« Sie lief zu ihm. schlang ihre Arme um ihn und hielt ihn einen Moment lang ganz fest. »Es ist so schön, dich zu sehen. «
»Du führst dich auf. als wäre ich derjenige, der in Gefahr schwebt.« Er führte sie ins Hauptabteil, ließ sie in einem der dick gepolsterten Sessel Platz nehmen und setzte sich selbst ihr gegenüber. »Captain Antilles. Als ich das auf der Rettungsliste sah. dachte ich, es wäre einen Datenfelder.«
Syal schüttelte den Kopf. »Eine Feldbeförderung. Ich habe auf Luke Skywalker geschossen, und sie fanden, dass ich mir dafür eine bessere Gehaltsstufe verdient hätte.« Obwohl sie sich bemühte, konnte sie den Schmerz und die Verbitterung nicht aus ihrer Stimme heraushalten. »Ein schwacher Trost dafür, dass ich meine gesamte Staffel verloren habe. Und meinen Verlobten.«
»Deinen Verlobten?« Tycho war überrascht. »Ich wusste zwar, dass du dich mit jemandem triffst «
»Mit Tiom Rordan. Jägerpilot auf der Fregatte Schlundläufer.« Außerstande, den Ausdruck ehrlichen Mitgefühls in Tychos Gesicht zu ertragen, blickte sie auf ihre Stiefel hinab. »Es war noch nicht offiziell. Wir haben nicht einmal daran gedacht, zu hei raten, bis der Krieg vorbei ist.« Syal spürte die Tränen in ihr aufsteigen. Wieder Tränen, zum tausendsten Mal. Sie strich sie beiseite und blickte Tycho an; es war ihr gleich, ob er sie bemerkte.
Er schüttelte einfach bloß den Kopf. »Es tut mir so leid.«
»Ja.« Sie rutschte unruhig herum. Ihr linkes Knie begann zu zittern, eine Vorwarnung, dass ihre nervöse Energie ihr Bein in Kürze dazu bringen würde, auf und ab zu wippen. Sie drückte mit der Handfläche fest auf ihr Knie. »Ist Winter wohlauf?«
Tycho nickte. »Es geht ihr gut. Syal, so schön es auch ist. dich zu sehen, ich habe in offizieller Angelegenheit nach dir schicken lassen.«
»Aha.« Syal richtete sich auf. »Wie kann ich zu Diensten sein, General?«
Einen Moment lang wirkte Tycho ein bisschen trauriger, als wäre ihre plötzliche Rückkehr zum Verhalten einer Offizierin gleichermaßen unerwünscht wie angebracht. »Dir ist bekannt, dass ich gegenwärtig als Analytiker für Admiralin Niathal tätig bin?«
Syal nickte, »Ich wünschte, du würdest wieder Piloten ausbilden. Die Frischlinge könnten jemanden mit deiner Erfahrung gut gebrauchen.«
»Danke. Was ich von dir wissen möchte, ist, nun ja, die Wahrheit. Die Wahrheit, ohne irgendwelche Schönfärberei, ohne jemanden zu schützen.«
Sie dachte darüber nach. »Inoffiziell? Und hast du dieses Shuttle nach Abhörgeräten abgesucht?«
»Ja und ja. Vergiss nicht, dass ich genau wie du in einem gemischten Haushalt lebe. Piloten und Spione.«
Das entlockte ihr beinahe ein Lächeln - aber eben nur beinahe. Ihr war nicht nach lächeln zumute. »Schieß los, General.«
»Ich würde gern wissen, was du über all das denkst. Aus der vernünftigen Perspektive einer Stabsoffizierin. Über die Moral. Über den Verlauf des Krieges. Über Jacen Solo.«
Das musste sie sich durch den Kopf gehen lassen. »Ich bin mir nicht sicher, was ich dazu sagen soll. Ich kenne den
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