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Wächter der Macht 07 - Zorn

Wächter der Macht 07 - Zorn

Titel: Wächter der Macht 07 - Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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»Wir haben mit dem passiven Sensorscan begonnen. Und wir führen Berechnungen über alle sichtbaren Asteroiden der entsprechenden Größe durch, um ihre Positionen mit denen zu vergleichen, die Jacen und Ben aufgesucht haben.« Sie bekam kein Wort oder Klicken als Erwiderung, doch das hatte sie auch nicht erwartet. Sie konnte Jaina und die anderen beiden in der Macht spüren und wusste, dass sie geduldig waren, unerschrocken, abwartend. Sie hatten ihre Nachricht erhalten.
    Han verfolgte, wie sich auf seiner Sensortafel die Daten häuften. Rote Formen, von denen jede mit einem alphanumerischen Code versehen war, den ihnen der Navigationscomputer des Falken zugewiesen hatte, zeigten an, wo die relevanten Asteroiden augenblicklich waren. Gelbliche Markierungen mit entsprechenden Kennungen tauchten auf, die anzeigten, wo sich eben diese Asteroiden viele Monate zuvor befunden hatten. Han regulierte die Vergrößerung des Sensorbildes so, dass es den gesamten Asteroidengürtel des Systems darstellte. »Ich werde diesen Zielen Prioritäten zuordnen, damit wir wissen, in welcher Reihenfolge wir sie besuchen.«
    Leia warf ihm einen zweifelnden Blick zu. »Ausgehend von deinem umfassenden Wissen über Erzvorkommen und Abbautechniken, nehme ich an.«
    »Natürlich nicht. Ausgehend von meinem Wissen darüber, wie Firmenschnösel denken. Beispielsweise finden sie Gefallen an großen, runden Dingern. Also konzentrierten wir uns zuerst auf die größten, rundesten Asteroiden.«
    Leia vergrub den Kopf in den Händen. »Vielleicht wäre das weniger schlimm, wenn ich nicht befürchten würde, dass du recht hast.«
     
     
    LUMIYAS TRABANTENHABITAT
     
    Alema spürte eine kleine Erschütterung der Macht, nicht bedeutungsvoller, als hätte jemand Gewöhnliches einen Traum, in dem eine bedrohliche Gestalt über seinem Bett aufragte, während er schlief.
    Doch Alema hatte schon vor langer Zeit gelernt, auch auf Instinkte zu vertrauen, die kaum eine Bedeutung zu haben schienen, Sie warf ihre Bettdecke beiseite und stand auf, ehe sie sich hastig anzog - so hastig, wie ein Lebewesen mit bloß einem funktionsfähigen Arm es vermochte.
    Abgesehen vom Zischen der Atmosphärenaufbereiter war es still im Habitat. Ihre Gemächer - Zimmer, die einstmals Lumiya gehört hatten - wurden von Nachtglühstäben schwach er hellt und hielten keine Schrecken für sie parat, wenn sie wach war. Als sie ihre Machtfühler ausstreckte, konnte sie nichts anderes spüren als den wunderschönen, heimtückischen Glutofen dunkler Energie Hunderte Meter unter ihr, der es ihr eines Tages ermöglichen würde, die Galaxis ins Gleichgewicht zu bringen.
    Da war nichts, das die von ihr verspürte Erschütterung verursacht hatte; trotzdem hatte sie sie gespürt.
    Sie nahm einen der wenigen eingeschalteten Turbolifte, um in die oberste Etage des Habitats hinaufzufahren, ins Observatorium mit seinen gewölbten Regalen voller Artefakte und der Transparistahlkuppel, durch die man die Sterne sah.
    Sie nahm auf einem bequemen Sofa Platz, lehnte sich zurück und entspannte sich, um sich der Macht zu öffnen, während sie nach irgendwelchen Hinweisen suchte, nach irgendeiner Anomalie, die erklären würde, was sie gerade wahrgenommen hatte. In Zeiten wie diesen war die gewaltige Menge dunkler Energie tief unten eher ein Hindernis als ein Segen - ähnlich wie ein auf Hochtouren laufendes Triebwerk, das viele Möglichkeiten bot. dabei jedoch alle leiseren Geräusche ringsum zu übertönen drohte. Dann spürte sie die Erschütterung von Neuem. Jemand war ihr auf den Fersen. Jemand war hier, um sie zu töten. Sie lächelte. Sie war schon oft gejagt worden, doch dies war das erste Mal, dass man an einem Ort Jagd auf sie machte, an dem sie die Regeln bestimmte - alle Regeln.
     
     
    AN BORD DER FREGATTE GIFTMOND
     
    Dician sah durch die vorderen Sichtfenster der Brücke, die den Blick auf die Sterne freigaben - und auf unregelmäßige schwarze Flecken, die Teile der Sterne verdunkelten. Sie wusste, dass diese schwarzen Flecken die größten Asteroiden dieses Felds waren, die wenig oder gar kein Licht von der Sonne dieses Systems abbekamen.
    Mit einer hundertfünfzig Meter langen Fregatte nur unter Zuhilfenahme von Passivsensoren durch ein Asteroidenfeld zu fliegen war keine leichte Aufgabe. Dician verzichtete darauf, die Konzentration ihres Chefpiloten Wayniss unnötig zu stören. Wayniss, ein grauhaariger, vollbärtiger Menschenmann, war ein in die Jahre gekommener Pirat und

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