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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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uns allen unsere Torques beschert hatte. Es gab Laute des Erschreckens und schockierte Aufschreie, aber niemand zweifelte meine Worte an. Ich erzählte ihnen, wie der Handel von jeder neuen Matriarchin bekräftigt werden musste, und jedes Auge im Raum richtete sich auf Martha Drood. Sie ignorierte sie alle und starrte mich kalt an. Ich erklärte, wie ich das Herz zerstört hatte und wieso sie nicht alle gestorben waren, als ihre Torques verschwanden. Und dann verriet ich ihnen das letzte schreckliche Geheimnis der Droods, das nur dem inneren Zirkel bekannt war: Dass wir nicht die geheimen Beschützer der Welt waren, sondern ihre geheimen Herrscher.
    Ich glaube, spätestens da wäre es zu einem Tumult gekommen, denn verschiedene Splittergruppen in der Familie schrien und drängten gegeneinander, aber Jacob erhob sich plötzlich in die Luft und nahm wieder seine totenähnliche Erscheinung an. Die Temperatur im Sanktum sackte rapide ab, und wir erschauerten alle, und das nicht nur vor Kälte: Der Tod war zugegen und blickte uns ins Auge. Mit nicht mehr menschlichen Augen starrte Jacob um sich, und alle wurden ganz still und ganz ruhig, denn keiner wollte seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Langsam sank Jacob wieder auf die Plattform herunter und nahm seine übliche Gestalt an.
    Aus dem Schweigen erhob sich eine Stimme: Die Matriarchin verfluchte mich, bezichtigte mich des Verrats an der Familie, nannte mich einen Narren und einen Lügner und einen Feind von allem, wofür die Droods standen. Sie sagte, ich sei kein Enkel von ihr, und rief alle Droods auf, sich zu erheben und mich herunterzuzerren und zu töten. Ihre Stimme wurde immer lauter, schrill vor Wut und Hysterie, Spucke flog ihr aus dem Mund, bis plötzlich der Seneschall ihr eine Hand auf die Schulter legte und sie ordentlich durchschüttelte. Sie verstummte abrupt und sah ihn schockiert an. Der Seneschall ließ sie los und kehrte ihr den Rücken zu, um sich an die Menge zu wenden.
    »Ihr alle kennt mich«, sagte er, und seine vertraute raue Stimme fesselte die Aufmerksamkeit aller. »Ihr alle wisst, wofür ich eintrete. Und ich sage euch, Edwin hat sich das Recht verdient, angehört zu werden! Er ist der treueste Sohn, den diese Familie jemals gehabt hat! Mach weiter, Junge! Erzähl ihnen, was sie wissen müssen!«
    »Danke«, erwiderte ich. »Aber wohlgemerkt, ich hasse dich trotzdem wie die Pest!«
    »Das bringt die Arbeit halt so mit sich«, meinte er völlig unbekümmert. »Tempo jetzt!«
    Also erzählte ich ihnen den Rest: Wie ich unbegründet von der Null-Toleranz-Fraktion geächtet worden war, die insgeheim das Manifeste Schicksal leitete. Das sorgte jetzt wirklich für helle Aufregung; sie wussten alle, wofür Truman und seine Leute sich einsetzten.
    »Wir sind angelogen worden«, sagte ich schließlich müde. »Wir sind nicht, wer wir zu sein glaubten. Wir sind nicht die Guten und sind es auch seit Jahrhunderten nicht mehr gewesen. Aber wir können es sein; wir können sein, wozu wir bestimmt waren. Wenn ihr bereit seid, dafür zu kämpfen!«
    Im Augenblick sahen die Männer und Frauen vor mir nicht besonders wie Kämpfer aus. Die meisten wirkten ziemlich durcheinander, als ob ihnen allen gerade jemand in den Bauch geschlagen hätte, nachdem ihnen so viele unerfreuliche und unerwartete Neuigkeiten eine nach der anderen aufgetischt worden waren. Sie blickten einander unsicher an und schauten dann wieder auf mich, bis schließlich eine Stimme aus dem Hintergrund fragte:
    »Was sollen wir tun?«
    »Wir sollen tun, wofür wir geboren wurden! Wir sollen sein, was wir immer sein sollten: Schamanen des Stammes, die ihr Volk vor allen bösen Mächten beschützen, die es bedrohen! Nur dass jetzt der Stamm die Menschheit ist und wir die Krieger der Welt sein müssen, die den guten Kampf kämpfen; nicht für uns, sondern weil es das Richtige zu tun ist! Wir müssen uns das Recht verdienen, wieder stolz darauf zu sein, den Namen Drood zu tragen!«
    »Aber ... wie können wir kämpfen, ohne unsere Torques?«, fragte eine andere Stimme.
    Ich lächelte und legte eine Hand an den silbernen Torques um meinen Hals. »Das Herz ist nicht mehr da, aber glücklicherweise habe ich einen neuen Sponsor für die Familie gefunden.« Und ich sprach innerlich: Zeig es ihnen, fremde Materie!
    Binnen eines Moments floss die neue Rüstung über mich und umschloss mich vollständig mit glänzendem Silber. Die Menge schrie auf; manche applaudierten sogar. Dann sprach eine große

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