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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Aber wenn du so viel Wirbel darum machen willst ...«
    »Diese Statuette verlässt mit mir diese Wohnung!«, erklärte Molly und kam gemessenen Schrittes an meine Seite zurück, die Manxkatze fest im Griff. »Und wenn ich nur ein Wort des Einspruchs von dir höre, Sebastian, dann reiße ich dir die Nippel ab!«
    »Die liebe Molly«, sagte Sebastian. »Freundlich wie immer!«
    »Ich dachte, wir wollten höflich sein«, sagte ich amüsiert.
    »Sei du höflich!«, knurrte sie. »Mir würde er es eh nicht abnehmen. Die Manxkatze besitzt Kräfte, die ich schon vor langer Zeit in ihr angelegt habe; sie kann mir viele Energien zurückgeben, die ich unlängst aufgebraucht habe. Allerdings wird das eine Weile dauern.«
    Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf Sebastian, den Mollys Aktion nicht im Geringsten aus der Fassung gebracht zu haben schien. »Wie konntest du dich so lange vor der Familie versteckt halten?«, fragte ich ihn. »Teufel auch, wie konntest du dich so lange vor mir versteckt halten?«
    »Oh, ich bin ziemlich sicher, dass die Familie immer ungefähr gewusst hat, wo ich mich aufhalte«, sagte er lässig. »Aber selbst sie sind nicht so dumm, die Sache ins Wanken zu bringen. Siehst du, vor einigen Jahren ergriff ich die Vorsichtsmaßnahme, über die ganze Welt verteilt gewisse sehr detaillierte Informationspäckchen bei einer Reihe von Journalisten und anderen interessierten Parteien zu hinterlegen. In gut verschlossenen Kästchen, die so eingestellt sind, dass sie sich im Fall meines Todes automatisch öffnen. Nicht einmal unsere Familie konnte sicher sein, allen davon habhaft zu werden, also ließ sie mich in Ruhe. Genau genommen täte sie sogar gut daran, dafür zu sorgen, dass mir nichts zustößt ...«
    »Wie überaus ... praktisch«, sagte ich. »Aber du könntest immer noch bei einem Unfall umkommen. Was dann?«
    Er zuckte die Schulter. »Wenn ich tot bin, ist es mir egal. Ich bin sicher, die Familie wird sich etwas einfallen lassen. Das tut sie immer.« Er sah mich nachdenklich an. »Ich glaube wirklich nicht, dass ich dir helfen kann, Eddie. Was immer du auch willst, ich kann es dir nicht besorgen. Die Familie ist sehr verärgert wegen dir, und ich habe keine Lust, zwischen die Fronten zu geraten. Dieser Tage passe ich nur noch auf mich selbst auf. Und bevor du fragst - nein, ich habe keine Ahnung, weshalb man dich für vogelfrei erklärt hat. Ich habe keinen Kontakt zu irgendjemanden in der Familie; ich spreche nicht einmal mit anderen Vogelfreien. Du verschwendest nur unser beider Zeit, indem du hier bist.«
    »Aber warum hast du dich dann bereit erklärt, mich zu sehen?«, wollte ich wissen und merkte, wie sich eine allmähliche, heiße Wut in mir aufbaute. »Ich habe keine Zeit zu verschwenden!«
    Er lächelte mich spöttisch an. »Ich habe mich immer gefragt, ob du derjenige sein würdest, den sie schicken, um mich zu töten, falls sie jemals einen Weg finden, meine kleinen Vorsichtsmaßnahmen unbrauchbar zu machen. Du hast schließlich auch den armen Arnold getötet, und du hast die ganze Zeit über nur ein paar Häuser weiter gewohnt.«
    »Wie hast du den Blutigen Mann getötet, Eddie?«, fragte Molly. »Ich meine, die Rüstung macht doch alle Droods unverwundbar, dachte ich?«
    »Nur wenn wir sie anhaben«, antwortete ich. »Ich überwachte ihn, lernte seine Routine kennen und schoss ihm dann aus sicherer Entfernung mit einem Gewehr mit Zielfernrohr durch den Kopf. Er hat nie erfahren, dass ich da war, hatte nie die Chance hochzurüsten. Sehr effektiv, wenn auch nicht besonders ehrenhaft. Aber ich war damals viel jünger, und er war der Blutige Mann. Bei einem Mann wie ihm geht man kein Risiko ein.«
    Sebastian lächelte. »Komisch, dass gerade du das sagst, Edwin.«
    Plötzlich stach mir etwas in den Hals, im selben Moment, als ich das Fensterglas neben mir zersplittern hörte. Ich fing an, mich umzudrehen. Ich dachte: Ich bin angeschossen worden! Und dann knickten meine Beine unter mir ein, und ich sank sehr langsam auf die Knie. Ich griff mit einer Hand an meinen Hals, und sie schien eine Ewigkeit zu brauchen, bis sie dort war. Der Schall wurde langsamer und meine Sicht verschwamm, als ob ich unter Wasser wäre. Meine taub werdenden Finger fanden einen gefiederten Pfeil in der Seite meines Halses, knapp über dem Torques, und mit letzter Kraft zog ich ihn heraus. Beruhigungsmittelpfeil, dachte ich, und das Wort schien in meinem Kopf hin und her zu echoen. Ich versuchte, meine Rüstung

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