Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
wenn wir sie sterben ließen. Wenn man die richtige übernatürliche Frequenz abhört, kann man sie schreien hören.«
    »O mein Gott!«, sagte Molly. »Das da ist Lore Ley, der Wasserelementargeist, die Attentäterin, die sie einst die Liquidatorin nannten! Und da ist Mad Frankie Phantasma! Ich habe mich immer gefragt, was aus ihnen geworden ist.«
    »Niemand greift die Familie in ihren eigenen Mauern an und kommt ungestraft davon«, erklärte ich. »Wir nehmen das persönlich. Und ein Spritzer Ironie bei unserer Rache hat uns schon immer gefallen. Jetzt weißt du also, was uns erwartet, wenn wir das hier vermasseln.«
    »Warum kümmert sich das Confusulum nicht um sie?«, wollte Molly wissen.
    »Gute Frage. Ich denke ... weil die Vogelscheuchen auf der Grenze zwischen Leben und Tod existieren und weder in dem einen noch in dem anderen Zustand sind. Ihre Natur ist bereits so verwirrt, dass das Confusulum es nicht schlimmer machen könnte, selbst wenn es es versuchte.«
    »Stecken wir da etwa in Schwierigkeiten?«, fragte Molly vorsichtig.
    »Definitiv!«, antwortete ich. »Wegen dem, was sie sind und was ihnen angetan wurde, können die Vogelscheuchen weder verletzt noch aufgehalten noch abgewendet werden.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Wir nehmen sie gnadenlos auseinander«, sagte ich. »Denn schließlich sind sie nur Vogelscheuchen, wohingegen wir Eddie Drood und Molly Metcalf sind!«
    »Verdammt richtig!«, sagte Molly.
    Ich rüstete hoch, und das lebende Metall glitt über mich, und ich ging, um den Vogelscheuchen entgegenzutreten, während sie vorwärtstorkelten. Die goldene Rüstung machte mich wieder stark, trotz der Schmerzen, die jetzt meine ganze linke Seite durchwühlten. Ich knallte gegen die erste Vogelscheuche und nahm sie mit roher gepanzerter Gewalt auseinander. Ich riss ihr die Arme ab, zerschmetterte ihren Brustkorb und riss ihr dann den Kopf geradewegs von den Schultern und schleuderte ihn fort. Die anderen Vogelscheuchen drängten sich um mich und schlugen mit ihren steinharten Fäusten nach mir und zerrten an meinen Schultern, aber selbst ihre unnatürliche Kraft war meiner Rüstung nicht gewachsen.
    (Es war nie beabsichtigt gewesen, dass sie in der Lage sein sollten, einen Drood auseinanderzunehmen. Wir gehen niemals das Risiko ein, dass unsere eigenen Waffen gegen uns eingesetzt werden könnten.)
    Sie zogen an meinen goldenen Beinen und versuchten mich umzukippen und bedrängten mich von allen Seiten, aber ich stand sicher und wollte nicht fallen. Ich riss sie in Stücke, Glied um Glied, und zu keinem Moment floss Blut, nur noch mehr Stroh stand aus ausgefransten Gelenkpfannen heraus. Ich zerfetzte ihre hohlen Körper und schleuderte die Stücke hierhin und dorthin. Köpfe rollten übers Gras, die Augen noch lebendig, immer noch leidend und hassend.
    Wenn das hier vorbei war, würde die Familie sie einfach wieder zusammensetzen. Keine Ruhe für diejenigen, die es gewagt hatten, böse zu uns zu sein.
    Molly ließ sich beim Kampf gegen die Vogelscheuchen nicht lumpen. Sie schlug mit den vier Elementen auf sie ein, mit allen zugleich. Wirbelstürme zogen aus dem Nichts auf, ergriffen die Vogelscheuchen, schleuderten sie hoch in den Himmel und ließen sie wieder auf die Erde krachen. Plötzliche Platzregen wählten sich einzelne Vogelscheuchen zum Ziel und durchtränkten sie so heftig, dass sie sich kaum noch bewegen konnten. Andere gingen in Flammen auf, die so wild brannten, dass die strohgefüllten Körper in Sekundenschnelle von ihnen verzehrt wurden. Und schließlich tat die Erde selbst sich auf, verschluckte alle Vogelscheuchen, die noch standen, und schlug über ihnen wieder zu und sperrte sie in ihrem Innern ein. Molly blickte sich um und nickte einmal befriedigt.
    »Verdammt, wir sind gut!«
    »Ja«, stimmte ich ihr zu, »das sind wir.«
    Ich hätte das Confusulum benutzen können, um die Kräfte zu verwirren, die die Vogelscheuchen am Laufen hielten. Ich hätte es benutzen können, um die gefangenen Geister aus ihren
    Vogelscheuchenkörpern zu erlösen. Doch ich tat es nicht. Denn sie hatten meine Familie dort angegriffen, wo wir leben, und das vergeben wir niemals.

*

    Wir hatten das Herrenhaus fast erreicht, als eine Stimme in meinem Ohr plötzlich sagte: Sorry! Das war's! Die Geschäfte rufen und ich muss fort! Hat Spaß gemacht; das müssen wir irgendwann mal wiederholen! Ich blickte nach unten, und das Abzeichen an meinem Revers war weg. Einfach so hatte das Confusulum mich

Weitere Kostenlose Bücher