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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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legendären Sicherheitssysteme ein derart erschreckender Überfall auf das Herz stattfinden konnte?«
    Man musste dem Seneschall Gerechtigkeit widerfahren lassen: Der Mann starrte bloß ungerührt zurück. »Eine Untersuchung der Sicherheitsverletzungen ist im Gange, Sir.«
    »Das hieße dann also nein. Sonst noch etwas?«
    Der Seneschall warf James einen bedeutungsvollen Blick zu, und der nickte, wissend, dass er den Bogen so weit gespannt hatte, wie er durfte. Er drehte dem Seneschall den Rücken zu und lächelte mich herzlich an. »Es ist Zeit, dass ich mich auf den Weg mache, Eddie. Die Gottlosen harren meiner, und es wird Prügel setzen. Ein neues aufregendes Abenteuer liegt vor mir in den zotigen und pöbelhaften Seitengassen und Kneipen des fabelhaften Schanghais!«
    »Ich könnte heulen!«, sagte ich voll Gefühl. »Solche Aufträge kriege ich nie! Ich nehme an, es wird sich alles um guten Alk, lasterhafte Frauen und jede Menge unnötige Gewalt drehen?«
    »Ja, ja«, bestätigte James. »Immer dieselbe Leier, immer dieselbe Leier!«
    Wir lachten, er zerquetschte meine Hand in seiner, und weg ging er, mit großen Schritten, würdevoll die Galerie hinunter, auf der Suche nach Gefahr und Zerstreuung, wie der Erzabenteurer, der er war. Der Graue Fuchs war schon immer der Beste von uns gewesen. Der Seneschall erinnerte mich mit einem weiteren gewichtigen Hüsteln an seine Gegenwart, und widerstrebend gestattete ich ihm, mich zurück
    durchs Herrenhaus zu führen, um die Familienmatriarchin zu treffen.

*

    Es stellte sich heraus, dass sie unten im Lageraum, der Kommandozentrale der Familie, war, wo sie wieder das Schicksal der Welt entschied; also mussten wir den größten Teil des Nordflügels durchwandern, um die massiv verstärkte Stahltür im rückwärtigen Teil dessen zu erreichen, was einmal der alte Ballsaal gewesen war. Es dauerte drei Passwörter, eine Netzhautabtastung und ein nicht völlig unkameradschaftliches Filzen, bevor dem Seneschall und mir erlaubt wurde, uns der Tür auch nur zu nähern, aber schließlich öffnete sie sich, und wir stiegen eine sehr elementare Treppe hinunter, die in die Steinmauer selbst gehauen war, kein Geländer hatte, aber dafür auf der anderen Seite einen offen gestanden beängstigend ungehinderten Blick in die Tiefe bot. Die elektrische Beleuchtung war von fast schmerzhafter Helligkeit, und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen waren bereits getroffen, sodass leuchtende Kraftfelder und schimmernde, geheimnisvolle Schutzschirme sich vor uns öffneten, als sie unsere Torques wahrnahmen, und anschließend hinter uns wieder hermetisch schlossen. Die üblichen Wachgoblins waren auf ihren Posten und hockten in ihren Steinnischen: untersetzte und hässliche Geschöpfe mit Gesichtern wie Bulldoggen, die auf einer Wespe herumkauen. Sie waren nicht viel größer als ein Fußball, mit langen, spindeldürren Armen und Beinen, aber sie konnten ziemlich spektakulär bösartig werden, wenn sie aufgebracht waren. Ich habe mal gesehen, wie ein Goblin einen Werwolf zur Strecke brachte und ihn dann bei lebendigem Leibe fraß, und solche Sachen vergisst man so schnell nicht wieder.
    Während sie auf eine günstige Gelegenheit warteten, ihren äußerst gemeinen und boshaften Naturen Ausdruck zu verleihen, vertrieben sich die Goblins die Zeit mit Kreuzworträtseln aus der Times. Goblins lieben Buchstabenspiele. Einer von ihnen hielt mich an, um mich nach einem Vierzehn-Buchstaben-Wort für schlechte Regierung mit M am Anfang zu fragen, und war echt ziemlich verstimmt, als ich schlagartig Misswirtschaft antwortete. Dem armen Kerl war nicht klar, dass er das Kreuzworträtsel von gestern machte.
    Am Fuß der Treppe mussten wir beide die Hände auf einen elektronischen Scanner legen, bevor wir in das große Kellergewölbe durften, in dem der Lageraum der Familie untergebracht war. Der Seneschall führte mich hinein und bestand dann darauf, dass ich an der Tür stehen blieb und mich nicht vom Fleck rührte, während er ging, um die Matriarchin davon in Kenntnis zu setzen, dass ich eingetroffen war. Ich verschränkte steif die Arme vor der Brust und schnitt ihm eine höhnische Grimasse hinterher, aber dabei ließ ich es bewenden. Neben der Tür kauerte eine Gorgo, den Kopf gesenkt, eingehüllt in ledrige Schwingen wie in einen schützenden Umhang. Sie sah aus, als ob sie schliefe, aber ich wusste, dass sie das nicht tat, auch wenn einige der Schlangen einen lahmen Versuch machten zu schnarchen. Den

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