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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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länger ein Geheimnis; es gab einen Verräter in der Familie, und er hatte uns alle verkauft.
    Die AUTOpsisten drängten sich zu beiden Seiten an mich heran und rammten mich hart, zuerst von links und dann von rechts. Der Hirondel absorbierte die Stöße und fuhr einfach weiter. Robuster alter Wagen. Ich konnte sehen, wie die Toten in ihren Fahrersitzen schwankten und ihre augenlosen Köpfe hin und her baumelten. Ein anderer AUTOpsist rammte den Hirondel von hinten und warf mich in meinen Sitz zurück. Noch zwei Stöße, rechts und links, härter jetzt. AUTOpsisten spielen gern mit ihrem Fressen. Der zu meiner Linken öffnete langsam die Haube; höhnisch hob sich das blutrote Metall und zeigte mir einen rosa glitzernden Rachen und Reihen mahlender Stahlzähne in seinem Innern. Er war hungrig, und er lachte mich aus.
    Unter dem Schutz meiner goldenen Rüstung schwitzte ich. Ich spürte, wie es mir übers Gesicht lief. Ich war mir ziemlich sicher, dass das lebende Metall den AUTOpsisten gewachsen war, aber es konnte nichts tun, um den Hirondel zu beschützen. Und ich brauchte den Wagen, wenn ich die Seele sicher nach Stonehenge schaffen wollte, das noch eine gute Autostunde schneller Fahrt entfernt war. Schon konnte ich feststellen, wie die Auswirkungen der Nähe der AUTOpsisten sich am Hirondel manifestierten: Jeder Teil des Wagens sah älter, matter, ja sogar schäbig aus. AUTOpsisten konnten wie Blutsauger jedem Auto die Lebenskraft entziehen, seinen Alterungsprozess beschleunigen, bis seine Funktionen versagten oder es infolge von Materialermüdung auseinanderzufallen begann. Und dann drängten die AUTOpsisten es von der Straße ab und taten sich an Fahrer und Insassen gütlich. AUTOpsisten existieren, indem sie andere Autos austrocknen, aber noch mehr als das lieben sie ihre menschliche Beute.
    Es sind Fleischjunkies.
    Der Hirondel war mit zahlreichen Extras ausgestattet, aber letzten Endes war er doch nur ein Auto und so verwundbar wie jedes andere Auto auch. Und die AUTOpsisten kamen verdammt dicht heran. Sie stießen und rammten mich jetzt fast unaufhörlich von beiden Seiten, rempelten mich an wie Schläger auf dem Schulhof, nur weil es ihnen Spaß machte. Zeit, ihnen zu zeigen, wer hier der Achthundert-Pfund-Gorilla war. Ich ließ meine linke Hand über die spezielle Kontrolltafel des Waffenschmieds wandern. Ich bezweifelte, dass der EMP bei den AUTOpsisten funktionieren würde, selbst wenn er sich inzwischen wieder aufgeladen hätte; sie waren zu anders, zu fremdartig, zu lebendig. Also setzte ich stattdessen die rückwärtigen Flammenwerfer ein. Zwei Ströme tobenden Feuers schossen aus dem Heck des Hirondels, und ein dichter Flammensturm hüllte den AUTOpsisten hinter mir ein. Das Dämonenauto schrie gellend, warf sich wild von Seite zu Seite und fiel zurück. Das Feuer hatte es ergriffen; der AUTOpsist brannte lichterloh, und Rauch und Flammen schlugen in den Himmel.
    Ich stieg hart auf die Bremse und die Reifen des Hirondels kreischten, als meine Geschwindigkeit um die Hälfte sank. Die beiden AUTOpsisten rechts und links von mir schossen überrumpelt an mir vorbei, und ich eröffnete das Feuer auf sie mit der Elektrokanone, die direkt über der vorderen Stoßstange angebracht war. Mit einer Ausstoßrate von tausend Schuss pro Sekunde bestrichen Explosivnadelgeschosse beide Autos und durchsiebten das Dämonenmetall. Ein AUTOpsist explodierte und überschlug sich Heck über Front entlang der Autobahn, bis er schließlich rutschend zum Stillstand kam. Der andere setzte seinen Weg in Schlangenlinien fort und hinterließ lange Öl- und Blutspuren. Ich hielt weiter mit dem Bordgeschütz drauf, bis auch er schließlich explodierte und sich auf der anderen Seite des Seitenstreifens ins Gras bohrte.
    Drei erledigt, blieben noch drei.
    Aber die anderen AUTOpsisten hatten genug. Sie machten langsamer und nahmen die nächste Ausfahrt, nicht gewohnt an Beute, die zurückschlug. Ich brauste weiter und überprüfte mein Inventar. Die Flammenwerfer hatten den Großteil ihres Brennstoffs aufgebraucht, die Kanone hatte fast keine Munition mehr, aber der EMP war wieder voll aufgeladen und einsatzbereit. Ich durchstöberte das Handschuhfach nach meinen Karten. Jetzt, wo meine Deckung aufgeflogen war, musste ich so schnell wie möglich von der Autobahn runter, die Seitenstraßen und umständlichen Routen benutzen, die ein Feind vielleicht nicht kannte. Und ich musste anhalten und ein Festnetztelefon finden, damit ich meine

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