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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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während ich um mein Leben gekämpft hatte, und noch immer war kein Verkehr zu sehen. Jemand musste für die Absperrung dieses ganzen Autobahnabschnitts gesorgt haben. Sämtliche Auffahrten zu sperren und jegliche CCTV-Erfassung zu unterbinden, bedurfte beträchtlichen Einflusses. Wie hoch oben in der Familie war dieser Verräter, dass er etwas Derartiges arrangieren konnte? Ja, ich musste zu einem sicheren Telefon. Es der Familie erzählen. Von dem Verräter ...
    Ich ertappte mich dabei zu nicken, während meine Gedanken sich ein- und ausblendeten, als die Alarme des Autos wieder losgingen. Mit einem Ruck hob ich den Kopf und schaute um mich. Ein dichter Nebel überzog die ganze Autobahn hinter mir, ein grauer, schmutziger Dunst, der schäumte und kochte und an dem nichts Natürliches war. Ich kletterte zurück in den Fahrersitz, biss die Zähne gegen die Schmerzen zusammen und schlug dann mit meiner rechten Faust auf meinen linken Arm, bis etwas Gefühl in ihn zurückkehrte und ich den ersten Gang einlegen konnte. Ich fuhr wieder los, und aus den Nebelschleiern hinter mir kam die Phantomflotte.
    Mein erster Gedanke war: Das ist nicht fair! Nicht nach allem, was ich schon durchgemacht habe! ... Aber selbst für ein ordentliches Schmollen war ich zu müde, daher konzentrierte ich mich darauf, mein Tempo zu erhöhen. Mein verletzter Arm kreischte mich an, als ich durch die Gänge jagte, aber das war besser als die unheimliche Taubheit. Dank des Schmerzes bekam ich wieder einen klaren Kopf und blieb wütend. Ich würde auf Draht sein müssen, in Hochform, um die Phantomflotte zu erledigen.
    Sie fegten über die verlassene Autobahn hinter mir her, Gespenster verunglückter Fahrzeuge, besessen und gefahren von Geistern aus der unermesslichen Tiefe. Halb durchsichtige Autos und Lastwagen und Sattelschlepper und sonst noch alles, was je ein böses Ende auf einer Autobahn genommen hatte. Manche sahen so real aus, wie es realer nicht sein konnte, wohingegen andere nur verschwommene Schemen waren, aber alle trugen die Male der Karambolagen und Brände ihres vorausgegangenen Endes. Zu zahlreich, um sie zu zählen, verfolgten sie mich heulend in bösartigem Rudel, und ihre gespenstischen Motoren röhrten übernatürlich laut. Schwarzer Schwefelrauch quoll aus ihren Auspuffen und Höllenfeuer brannten um ihre quietschenden Reifen. Die Phantomflotte, die Wilde Jagd moderner Zeiten, hungrig nach Seelen.
    Der vorderste Wagen fuhr neben mich, hielt mein Tempo mühelos mit. Es war ein Hillman Minx aus den Sechzigern, die Front zerschmettert, die lange Motorhaube eingedrückt wie eine Ziehharmonika. Durch die gesprungenen Seitenfenster konnte ich erkennen, dass das Auto zum Bersten voll von grinsenden Ghulen und Dämonen und Mutantenwesen war. Sie wanden sich wie Maden, die eine Wunde befallen, waberten und wechselten die Plätze und pressten ihre schrecklichen Fratzen gegen die Scheiben, um mich auszulachen. Keine der Waffen des Hirondels könnte diesen Geschöpfen etwas anhaben, denn sie waren nicht wirklich da: Nur Erinnerungen an Fahrzeuge, die einmal waren, und die Wesen von jenseits, die sie erneut in Besitz genommen hatten.
    Ein weiterer Wagen kam nach vorn und füllte meinen Rückspiegel aus. Irgendein großes, kastenartiges ausländisches Teil, gefahren von einem vornübergebeugten Dämon mit riesigen, hervorquellenden Augen und einem Rachen voll nadelspitzer Zähne. Wieder und wieder drückte er auf die Hupe, und das tote Auto heulte wie unter Schmerzen. Der Dämon trommelte mit seinen dornigen Händen auf dem Lenkrad herum, völlig gefangen in der Ekstase der Verfolgungsjagd. Und dann peitschte das Gespensterauto vor, fuhr durch das Heck des Hirondels und drang mit seiner toten Form in meinen Raum ein. Eine Welle übernatürlicher Kälte ging seinem Vordringen voraus, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Das tote Auto zog auf dieselbe Höhe heran, bis seine gespenstischen Umrisse die des Hirondels überlagerten, und dann legte mir der dämonische Fahrer eine dornige Hand auf die Schulter, geisterte geradewegs durch meine Rüstung und ergriff meine Seele. Ich schrie bei der bloßen Berührung. Der Dämon zog, versuchte meine Seele aus meinem Körper zu zerren, damit sie der Meute, der Phantomflotte, als Beute diene. Eine weitere geraubte Seele, um die Motoren der verfluchten Wagen anzutreiben.
    Aber meine Seele war mit meiner Rüstung verbunden, vom Moment meiner Geburt an. Man konnte nicht das eine ohne das andere

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