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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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strömte. Jede Bewegung, jeder Atemzug wurde von einem neuerlichen Schmerzstoß begleitet. Ich biss die Zähne zusammen, bis mir die Kiefer wehtaten. Ich stand immer noch unter Schock, und das nicht nur wegen der Schmerzen. Meine Rüstung war unverwundbar. Undurchdringlich. Jeder wusste das. Die Stärke der lebenden Rüstung war die Stärke der Familie. Sie ermöglichte unsere Arbeit, weil keiner unserer Feinde uns etwas anhaben konnte, solange wir das lebende Metall trugen. Nur dass der silberne Schaft, der aus meiner Schulter ragte, ein ziemlich überzeugendes Argument für das Gegenteil war. Das sah den Elben ähnlich, dass sie einen Weg gefunden hatten, uns zu verletzen! Der Schmerz hämmerte in meinem Kopf und störte mich beim Denken, und es bedurfte meiner ganzen Selbstbeherrschung, ihn beiseitezuschieben und mich zu konzentrieren. Es musste doch einen Ausweg aus dieser Situation geben! Ich durfte die Seele Albions nicht preisgeben. Und überhaupt, der Teufel sollte mich holen, wenn ich mich von einem Haufen versnobter, arroganter Elben besiegen ließ!
    Ich fuhr weiter, das Gaspedal durchgedrückt, und blinzelte den Schweiß aus meinen Augen. Mein linker Arm war völlig taub und hing schlaff an der Seite herab. Ich untersuchte den Pfeilschaft, der aus meiner gepanzerten Schulter ragte. Er bestand aus einem seltsamen, silbrigen Metall, das schwach leuchtete. Gott allein wusste, aus welchen fernen Dimensionen die Elben es geraubt hatten in dem verzweifelten Verlangen, die eine Substanz zu finden, die eine Drood-Rüstung durchdringen würde. Ich blickte auf und um mich. Obwohl der Hirondel mit Höchstgeschwindigkeit über die Straße schoss, hielten die Drachen das Tempo immer noch mit und schlugen dabei so schnell mit ihren gewaltigen Schwingen, dass diese nur noch verschwommen zu sehen waren. Ihnen davonfahren, sie abschütteln, konnte ich nicht. Also stampfte ich mit beiden Füßen auf Bremse und Kupplung und brachte den Wagen mit kreischenden Rädern und langen Rauchfahnen von verbranntem Gummi zum Stehen. Die Drachen und ihre Reiter fegten weiter, erholten sich aber schnell von ihrer Überraschung und schwenkten herum, um wieder auf mich zuzukommen. Einige legten bereits wieder Pfeile auf die Kerben ihrer Bogen.
    Ich drückte die von Kugeln durchlöcherte Tür auf, stolperte aus dem Wagen und musste gegen meinen Willen schreien, denn jede neue Bewegung bescherte mir neue Schmerzen. Mit forschen Schritten stellte ich mich mitten auf die Straße und blickte den herannahenden Drachen entgegen, den linken Arm unbrauchbar an der Seite. Ich konnte jetzt die Gesichter der Elben erkennen mit dem kalten, grausamen Lächeln darauf. Sie lachten mich aus. Ich griff mit meiner goldenen Hand durch meine goldene Rüstung und zog den Repetiercolt aus seinem Halfter. Es war Blut daran von meiner Schulterwunde, und ich schüttelte ein paar Tropfen ab. Ich richtete den Colt auf den nächsten Drachenreiter, und die Waffe erledigte den Rest.
    Die kalte Bleikugel traf den Elbenlord genau zwischen die Augen und blies ihm den Hinterkopf fort. Obendrein schoss ich auch dem Drachen in seinen hässlichen Kopf, und er krachte auf die Autobahn und blieb in einer unbeholfenen flatternden Flügelmasse liegen. Ich erschoss alle Elben und alle Drachen, alle bösartigen Lords und gemeinen Ladys und ihre hässlichen Reittiere, und es blieb ihnen nicht einmal Zeit, auch nur einen einzigen Pfeil auf mich abzuschießen. Ich feuerte einfach wieder und wieder und wieder mit dem Repetiercolt, und die Kugeln kamen einfach weiter, und der Revolver schoss nie vorbei. Ein Triumph der Waffenschmiedekunst! Die toten Drachen häuften sich vor mir auf, zuckend und zitternd, während der letzte Rest ihres unnatürlichen Lebens aus ihnen entwich, und kein einziger Elb entkam meiner kalten Wut. Gott segne dich, Onkel Jack!
    Vorsichtig setzte ich mich auf die Motorhaube des Hirondels und kam wieder zu Atem. Der Pfeil in meiner Schulter tat immer noch höllisch weh. Ich musste mit der Familie Kontakt aufnehmen. Musste sie veranlassen, einen Säuberungstrupp zu schicken, um die Drachen und Elben fortzuschaffen, bevor Otto Normalverbraucher aufkreuzte und sie sah. Und dann würde die Matriarchin eine steife und sehr formelle Beschwerdeschrift an den Elfenhof schicken müssen, in der sie die Elfen aufforderte, ihre arroganten Nasen nicht in Drood-Angelegenheiten zu stecken, oder es passierte was! Langsam dämmerte mir, dass ich eine ganze Weile gefahren war,

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