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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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als sonst was.
    Die Straße explodierte, direkt vor mir. Ich peitschte den Hirondel durch die Flammen und den Rauch, aber das linke Vorderrad tauchte in eine Spalte ein, und es riss mir das Lenkrad aus den Händen. Das Auto rotierte mit Übelkeit erregender Geschwindigkeit in Spiralen über die Autobahn, ehe es schließlich schleudernd zum Stehen kam. Ich saß schlaff in meinem Sitz, bis sich in meinem Kopf nicht mehr alles drehte, und klopfte mir im Geiste auf die Schultern, weil ich, obwohl der Wagen ein Klassiker war, Sicherheitsgurte hatte einbauen lassen. Meine Rüstung hatte mich vor der jähen Geschwindigkeitsabnahme und vermutlich auch vor einem echt fiesen Schleudertrauma bewahrt, aber ganz schön schwindlig war mir immer noch. Und mein verletzter Arm fühlte sich schlimmer an denn je. Gott allein wusste, welchen Schaden der Elbenpfeil in meinem Organismus anrichtete.
    Ich überprüfte den Wagen. Aus der Motorhaube stieg Rauch auf, was nie ein gutes Zeichen ist, aber es schien noch alles zu funktionieren. Ich überlegte, ob ich den EMP-Generator einsetzen sollte, aber ich war mir ziemlich sicher, dass die Konstrukteure der Wundertassen sie dagegen abgeschirmt hatten. Ich an ihrer Stelle hätte es jedenfalls. Womit nur noch eine Möglichkeit blieb ... den Müll auf die altmodische Art rausbringen.
    Ich öffnete meinen Sicherheitsgurt, drückte die Tür auf, und halb krabbelte, halb fiel ich aus dem Auto. Ich stemmte mich in eine aufrechte Position, indem ich den Großteil meines Gewichts gegen die Wagentür lehnte, und das schwere Metall zerknitterte unter dem Druck meiner goldenen Finger. Ich zuckte zusammen. Das später auszubeulen würde höllisch viel Arbeit machen. Ich richtete mich auf, groß und gerade, wobei ich die ganze Unterstützung der Rüstung in Anspruch nahm, und ging mit langen Schritten über die Autobahn, den herannahenden Wundertassen entgegen. Die erste hielt im Sinkflug auf mich zu, bis sie fast den Boden streifte, und nahm mich mit ihren Bordwaffen unter Beschuss. Und ich zog meinen Repetiercolt und schoss der Fliegenden Wundertasse in den Kopf. Er hatte sein Luftfahrzeug gegen EMPs, Energiewaffen und magische Attacken geschützt, aber sich einer schlichten Bleikugel gegenüberzusehen, damit hatte er nicht gerechnet. Gelenkt von der unnatürlichen Natur der Waffe, durchschlug die Kugel sämtliche Schilde des Piloten und blies ihm den Kopf weg, bevor er auch nur wusste, wie ihm geschah. Die Untertasse fiel wie ein Stein, schlitterte über die Autobahn, in der sie tiefe Narben hinterließ, und explodierte schließlich in einem Regenbogen sich zerstreuender Energie. Langsam drehte ich mich um, und dann schoss ich jede einzelne Fliegende Wundertasse vom Himmel, eine nach der anderen. Selbst diejenigen, die kehrtmachten und die Flucht ergriffen.
    Mit meiner letzten Kugel zielte ich sehr sorgfältig, und der Colt schoss dem Piloten in den Bauch. Seine Untertasse kam schlingernd und taumelnd herunter und machte schließlich nur ein paar Meter von mir entfernt eine Bruchlandung. Die Untertassenform flackerte, erlosch, flackerte wieder auf, wobei die Farben wie ein Ölfilm um ihre Oberfläche herumwirbelten, und dann brach die Form zusammen, weil sie nicht mehr vom Willen des Piloten zusammengehalten wurde. Und alles, was übrig blieb, war ein überraschend gewöhnlich aussehender Mann, der blutüberströmt und um seine Wunde zusammengekrümmt auf dem Seitenstreifen lag.
    Ich ging zu ihm hin, packte ihn an der Schulter und warf ihn auf den Rücken herum. Er schrie erbärmlich vor Schmerzen, und dann schrie er noch einmal vor Schreck und Entsetzen, als er die golden gepanzerte Gestalt über sich stehen sah. Ich hatte die Tarnkappenfunktion aufgehoben; ich wollte, dass er mich sah. Die ganze Vorderseite seiner Jacke war mit seinem Blut getränkt. Ich stellte einen gepanzerten Fuß auf seinen Bauch, nur leicht. Ohne zu drücken - vorläufig. Er lag sehr still und blickte aus großen, verängstigten Augen zu mir auf. Wie ein Stück Rotwild, das am Ende der Jagd erlegt worden war.
    »Rede!«, forderte ich ihn auf. »Und ich werde dich um Hilfe rufen lassen.«
    »Ich kann nicht ...«
    »Rede! Du musst hier nicht sterben. Du musst nicht langsam und schrecklich sterben ...«
    »Was wollen Sie wissen?«
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich bluffte. Ziemlich sicher. Aber der Ruf der Droods reicht weit. Ich drückte meinen Fuß ein bisschen runter, und er brüllte, bis ihm das Blut aus dem Mund

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