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Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman

Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman

Titel: Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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Todes erstaunt.
    »Ihr seid nicht unbesiegbar.«
    »Du auch nicht.«
    »Aber ich habe eine einzigartige Gabe. Durch meinen Schwur, das Linnen zu schützen, habe ich die Kraft erlangt, aus der Macht des Glaubens zu schöpfen. In Kombination mit meinen Fähigkeiten als Krieger – die priesterliche Protektoren nicht besitzen – macht mich das zu einem Seelenwächter, der anders ist als alle anderen. Ihr wusstet das bereits an jenem Tag, an dem Ihr mein Leben gegen das meines Bruders eintauschtet. Deshalb seid Ihr den Handel überhaupt eingegangen. Damals kannte ich die Wahrheit noch nicht, doch jetzt schon. Wenn irgendjemand Euch besiegen kann, dann bin ich es.«
    Die Herrin des Todes schien kurz zu blinzeln, doch ihre Stimme blieb so kalt wie Eis. »Selbst wenn du einen glücklichen Treffer landest … Weißt du, welchen Preis du bezahlen musst, falls du mich tötest?«
    Er nickte. »Dann trete ich an Eure Stelle.«
    »Ist es das, was du dir wünschst? Den Auftrag zu haben, bis in alle Ewigkeit Leben zu nehmen?«
    »Nein«, gab Lachlan zu. »Bei dem Gedanken daran dreht sich mir sogar der Magen um. Aber ich werde dieses Schicksal gern auf mich nehmen, wenn Ihr auch nur versuchen solltet, Rachel ein Haar zu krümmen.«
    Sie zuckte die Achseln. »Ehrlich gesagt ist mir diese Frau ziemlich gleichgültig.«
    »Sie zu beschützen bedeutet für mich auch, Emily zu beschützen.«
    Die Herrin des Todes lächelte kalt und zauberte mit einer wedelnden Handbewegung ein Dutzend Soldaten herbei – zwölf spindeldürre Krieger mit milchigweißen Augen und scharfen, glänzenden Schwertern. »Ich glaube, du unterschätzt meine Macht, Wächter.«
    Lachlan schob Rachel sanft hinter sich und machte einige Probeschwünge mit seinem Schwert. »Ich glaube, Ihr unterschätzt meine.«
    Ein gleißender blauer Funke schoss laut zischend durch das Wohnmobil und fuhr in den Fernseher. Rasch folgte ein zweiter und setzte den Kühlschrank außer Gefecht. Rachel spähte hinter Lachlans breiten Schultern hervor, um herauszufinden, ob er diesen Zauber gewirkt hatte. Zitronenduft erfüllte die Luft, und Rachels Ohren gingen mit einem leisen Ploppen auf. Ein älterer Herr in braunem Tweedanzug und gelber Weste erschien plötzlich mitten im Raum und blinzelte verwirrt.
    »Bei allen Heiligen.« Lachlan erschauderte.
    »Verdammt.« Ihre Majestät wich zurück und scheuchte ihre dienstbaren Geister mit einer Handbewegung hinter sich.
    Rachels Blick huschte zwischen der Herrin des Todes und dem Neuankömmling hin und her, während sie zu verstehen versuchte, was gerade geschah. Gleichzeitig war sie bemüht, nicht in Panik zu geraten, weil ein Mann einfach so aus der Luft erschienen war – Gott weiß, woher.
    Der ältere Herr lächelte Lachlan an. »Ah, da bist du ja.«
    Lachlan stieß einen tiefen, hohlen Seufzer des Missfallens aus. »Hier ist keine Seele zu holen. Sie haben sich geirrt.«
    Die Herrin des Todes schnaubte. Der in Tweed gekleidete Mann bedachte sie mit einem langen, ruhigen Blick. Eine Augenbraue hatte er angehoben. »Das ist sehr enttäuschend.«
    Sie blickte zu Boden. Ihre bleichen Wangen färbten sich rot. »Ich weiß nicht genau, was du meinst, Michael.«
    Rachel spürte, dass Lachlan erstarrte.
    »Er setzte sein Vertrauen in dich, und du hast Ihn betrogen.«
    Die Herrin des Todes hob den Blick. »Es war kein Betrug. Ich wollte doch nur –«
    Der ältere Herr schüttelte den Kopf. »Versuch nicht, deine Taten herunterzuspielen. Er ist nicht der Narr, für den du Ihn hältst. Du wirst dich Seinem Urteil stellen und deiner gerechten Strafe zugeführt werden.«
    »Aber –«
    Er hieß sie mit erhobener Hand schweigen. Sie gehorchte widerstrebend und schloss den Mund. Dann wandte sich der alte Mann Rachel und Lachlan zu. »Das ist ja ein schöner Schlamassel.«
    Lachlan fiel auf die Knie. »Vergebt mir, Eure Heiligkeit. Meine Unhöflichkeit ist unverzeihlich, aber ich hatte ja keine Ahnung …« Verblüfft über seinen extrem ehrfürchtigen und zerknirschten Tonfall starrte Rachel auf Lachlans gesenkten Kopf.
    »Da ist nichts zu vergeben, mein Junge«, gab der ältere Herr zurück. »Ich spiele den altersschwachen Greis recht überzeugend, nicht wahr? Steh auf.«
    Während sich Lachlan erhob, nahm er Rachels Hand und flüsterte heiser: »Gottes heiligster Bote, der Erzengel Michael.« Rachel blinzelte, dann starrte sie auf das graumelierte Haar des Mannes vor ihr. Hatte sie richtig gehört? Hatte Lachlan eben gesagt, dieser alte

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