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Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Titel: Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Todorovic
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ich auch. Wahrscheinlich hätte ich bereut, es nicht getan zu haben.“
    „Das hättest du ganz bestimmt“, sagte ich immer noch strahlend, löste mich von ihm und ging vor.
    Ganz kurz drehte ich mich zu Dante, um noch einen Blick auf ihn zu werfen. Der Wind blies mir die Haare vor die Augen.
    Sam, Paul und Hillary hatten sich ihre Schlittschuhe schon geholt.
    Wir begrüßten sie und holten uns auch je ein Paar. Sam sah übellaunig aus. Ich nahm mir vor, ihn später zu fragen, warum, weil ich jede Minute mit Dante genießen wollte.
    Meine Knie zitterten ein wenig, weil ich wirklich keine begabte Läuferin war. Meine Freunde wussten das, Dante nicht. Ich gehörte eher zu der Sorte, die mehr auf dem Eis liegt, als steht. Ob es eine gute Idee war, ihn einzuladen? Die Blamage hätte ich mir auch ersparen können. Andererseits war es auch eine wunderbare Gelegenheit, mich an ihm festzuhalten.
    Dante ging vor mir aufs Eis. Er streckte mir seine Hand entgegen, die ich sehr gerne nahm. Auch wenn wir beide Handschuhe trugen, war es ein merkwürdiges Gefühl. Wie Elektrizität, die mich durchfuhr.
    Ich zögerte ein bisschen.
    „Keine Angst, ich halt dich schon fest“, sagte er lachend.
    „Wer sagt, dass ich Angst habe?“
    „Dein Gesicht.“
    „Na gut, ich muss zugeben, ich bin echt mies auf Schlittschuhen.“ Ich verzog mein Gesicht ein wenig mehr.
    Ein kurzer Atemzug und schon stand ich auf dem Eis. Er hielt meine Hand fest und umfasste meine Taille. Und wie immer, wenn er mir so nahe kam, fing mein Herz an wie wild zu schlagen und je mehr ich versuchte, ruhig zu bleiben, desto heftiger schlug es.
    Es waren viele Leute da. Von allen Seiten waren Lachen und Stimmengewirr zu hören. Der Tag hätte nicht besser sein können — keine einzige Wolke am Himmel, der in den letzten Wochen wegen dichtem Nebel oder Schnee kaum zu sehen gewesen war.
    „Siehst du, es geht doch ganz gut“, sagte er. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen.
    „Solange du mich nicht loslässt“, gab ich zurück und spürte regelrecht, wie meine Wangen rot wurden.
    „Sieh mal, Keira und Miguel.“ Dante verkniff sich ein Lachen.
    Als ich zu ihnen sah, wusste ich weshalb. Sie hatten es nicht einmal geschafft, sich die Schlittschuhe anzuziehen. Die zwei Turteltauben standen an der Bande und knutschten. Ich war kurz davor rüberzugehen und ihnen zu sagen, dass Kinder ihnen zusehen konnten. Aber nach einem halben Jahr hin und her zwischen den beiden war ich ganz froh, dass sie sich endlich getraut hatten, aufeinander zuzugehen.
    Mir entglitt ein leichter Seufzer, der Dante nicht entging.
    „Alles okay?“
    „Ja, mir geht`s prima. Du hast ganze Arbeit geleistet“, sagte ich.
    Mir ging es auch gut, aber trotzdem war ich ein bisschen eifersüchtig. Ich würde nichts lieber tun, als Dante einfach einen Kuss auf seine wunderschönen Lippen zu geben.
    „Ich bin halt ein Genie“, sagte er und strahlte.
    Er hatte auf mich eine Anziehungskraft, die ich mir nicht erklären konnte. Wenn mich seine blauen Augen ansahen, war ich wie gefangen. Was hatte er nur an sich? Außer den offensichtlichen Dingen wie seinen Haaren, seinem schüchternen Lächeln, den Augen und natürlich seinem Charme. Oh Gott, ich hatte keine Ahnung, ich wusste nur, so kitschig es auch klingen mochte, dass ich Schmetterlinge im Bauch hatte und die fühlten sich richtig gut an.
    „Hast du dich schon eingelebt … bei uns?“, fragte ich mit dem Blick aufs Eis, hoch konzentriert, um nicht umzufallen und Dante mitzuziehen.
    „Es wird von Tag zu Tag besser“, antwortete er.
    „Das sieht man. Du hast dich schnell mit den anderen angefreundet.“
    „Die Jungs sind cool. Da fällt es einem nicht schwer. Wie lange bist du eigentlich schon mit Keira befreundet?“
    „Oh Gott, ich glaub, seit ich denken kann. Na ja, nicht ganz, wir waren vier oder fünf. Sie ist für mich viel mehr wie eine Schwester, als eine Freundin.“
    „Es ist schön, wenn man solche Freunde hat.“
    „Du vermisst deine wohl? Ich meine, die in Los Angeles.“
    „Ein wenig … aber so schlimm ist es nicht.“
    Lachend liefen wir an den Leuten vorbei. Ich hatte so viel Spaß, wie schon lange nicht mehr. Sam störte sich ganz offensichtlich daran, da er uns immer wieder mit strengem Blick musterte. Was war nur sein Problem? Jeder an der Schule verstand sich prima mit Dante. Es war auch schwer, ihn nicht zu mögen. Daher war mir Samuels Verhalten ein Rätsel.
    Nach einer halben Ewigkeit auf dem Eis — tatsächlich waren

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