Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit
Nervös rieb er sich an der Schläfe und fuhr sich durch die Haare.
Er sah so sexy aus in seiner dunklen Jeans, dem blauen Pullover und der schwarzen Jacke. Am liebsten hätte ich ihn umarmt. Stattdessen lächelte ich nur.
„Hast du gut geschlafen?“
„Ja, ausnahmsweise schon. Und du?“ Ich schloss die Tür hinter mir.
„Super, danke der Nachfrage … Ich habe Keira gerade gesehen, sie wartet unten.“
Im Lift sprachen wir nicht. Wir sahen uns nur immer wieder verlegen aus den Augenwinkeln an, bis wir unten ankamen und sich die Türen mit einem Piepsen öffneten.
„Warte kurz“, sagte er und hielt mich am Arm zurück, bevor wir in Richtung Ausgang gingen. Er nahm ein paar rote Ohrenschützer aus seiner Jacke. „Ich habe dir was mitgebracht.“ Er lächelte, strich mir meine Haare zurück und setzte mir die Ohrenschützer auf.
Verschiedene Gefühle überwältigten mich, aber vor allem war es Freude.
„Ich dachte mir, wenn du schon keine Mütze anziehst, dann vielleicht was für warme Ohren. Damit gerät dir auch nicht die Frisur durcheinander.“ Er lachte.
„Danke, Dante, das … das ist … sehr aufmerksam von dir“, murmelte ich verlegen. „Aber bist du sicher, das Rot mir steht?“
„Ganz sicher. Na ja, und wenn ich dich in der Menge verliere, finde ich dich so bestimmt schneller.“
Er hielt mir die Tür auf. Ein richtiger Gentleman. Wartend standen Keira, und zu meiner Überraschung auch Miguel, vor der Tür.
„Hallo, ihr zwei“, begrüßte Dante die beiden.
„Hey, Miguel.“ Ich lächelte etwas zurückhaltend. „Na, Keira, gut geschlafen?“, fragte ich und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Ja … nicht schlecht“, antwortete sie nervös. „Hast du ihn eingeladen?“, fragte sie flüsternd mit einem verstohlenen Seitenblick auf Miguel.
„Ich hab’ nichts davon gewusst, es muss Dante gewesen sein“, antwortete ich ebenfalls im Flüsterton.
Da die Sonne schien entschieden wir uns zu Fuß zum Rockefeller Center zu laufen. Keira und ich gingen hinter den Jungs, ich hatte mich bei ihr eingehackt.
„Sara, was soll ich jetzt tun?“, fragte sie nervös und strich sich eine Locke ihres Haars aus dem Gesicht, die sich unter ihrer grünen Mütze hervorgestohlen hatte.
„Den Tag genießen. Glaub mir, er steht definitiv auf dich, da gibt es keinen Zweifel“, versicherte ich ihr.
„Meinst du?“, fragte sie unsicher.
„Ich weiß es, jeder an der Schule weiß es. Du bist doch diejenige, die immer über alles informiert ist.“
„Ja und ich weiß etwas, das du nicht weißt“, sagte sie lächelnd und machte einen Hüpfer.
„Und was?“, fragte ich neugierig.
„Dante hat Kendra gesagt, er hätte sich in eine andere verliebt“, flüsterte sie vorsichtig. „Er wolle nichts von ihr, außer Freundschaft. Da ist sie total ausgeflippt.“ Keiras Lachen war so laut, dass sich die Jungs umdrehten.
„Wir würden auch gerne lachen“, sagte Miguel.
„Das ist Mädchensache“, sagte ich.
Ich wusste nicht so recht, was ich davon halten sollte. Es war zu früh, um zu hoffen, dass wohl möglich ich diejenige war, die er meinte. Viel mehr war es wohl so, dass er sie loswerden wollte, weil sie wie eine Klette an ihm klebte. Diese Variante war um einiges logischer. Auch wenn ich mir die erste wünschte.
Ich löste mich von Keiras` Arm und schloss zu Dante auf. Miguel verstand meine Geste. Er ließ sich zurückfallen, bis er neben Keira ging.
Nicht nur er hatte jetzt eine Chance, mit dem Menschen, in den er sich verliebt hatte, allein zu sein.
Dante sah zu mir herunter. Wie immer verursachte sein Blick bei mir ein Herzklopfen besonderer Art.
„Du hast Miguel eingeladen, nicht wahr?“, fragte ich, während ich zu Boden sah, um klar denken zu können.
„Ja“, antwortete er lächelnd. „Ich konnte sein Gejammer nicht mehr ertragen. Keira hier, Keira dort, aber fragen wollte er sie nicht — ich hatte keine andere Wahl.“
Ich konnte nicht anders, als lachen. „Das kenne ich irgendwoher.“ Ich streckte meinen Kopf den Sonnenstrahlen entgegen. „Wir haben den idealen Tag erwischt. Ich liebe die Sonne. Am liebsten würde ich mir meine eigene kaufen.“
„Vielleicht kannst du beim nächsten Sommerschlussverkauf eine ergattern.“
Mit einem Strahlen im Gesicht, das meine Gefühle wahrscheinlich entlarvte, sah ich hoch zu diesem großen, einfach umwerfend charmanten Jungen … der viel zu perfekt schien.
„Es ist schön, dass du gekommen bist“, sagte ich.
„Das finde
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