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Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Titel: Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Todorovic
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außer zu versuchen ihn nicht anzuschauen … leider erfolglos. Ich sah zu ihm hoch, er musterte mich mit einem Ausdruck der Faszination. Gib eine Antwort, Sara, er wartet.
    „Nein, das ist er nicht. Hat es etwa so ausgesehen?“
    „Ich dachte nur, so wie er mich in der Cafeteria angesehen hat, als ich neulich mit dir gesprochen habe. Es sah aus, als würde er mich am liebsten in der Luft zerfetzen“, sagte er mit einem amüsierten Lächeln. „Und kannst du dich an den Mittwochabend an der U-Bahn-Station erinnern? Ich habe ihn durch das Fenster gesehen. Er hatte nicht gerade glücklich ausgesehen, als ich den Arm um dich gelegt habe.“
    „Ach was, da musst du was falsch verstanden haben. Sam und ich sind nur Freunde, das waren wir immer. Es sind genug Mädchen an der Schule, die für ihn schwärmen.“
    Ich wollte es noch ein bisschen hinauszögern, nach Hause zu kommen, doch Dante lief weiter.
    „Ich bin überzeugt, es gibt auch genug Jungs, die großes Interesse an dir haben, Sara.“ Er sah schüchtern zu Boden.
    Wieder schoss mir das Blut in den Kopf, ich spürte, wie ich rot anlief. „Nicht so viele, wie du vermutest.“
    „Zumindest einen kenne ich.“ Sein Mund verzog sich zu einem umwerfenden Lächeln.
    Meinte er sich damit? Ich hoffte es mit jeder Faser meines Körpers. Sollte ich das jetzt schon hoffen? War es nicht zu früh sich zu wünschen, er würde mich besser kennenlernen wollen? Aber er flirtete eindeutig mit mir. Oder interpretiere ich seine Worte doch falsch?
    „Keira hat mir erzählt, dass deine Mutter vor drei Jahren gestorben ist und ich … “
    „Du redest mit Keira über mich?“, fragte ich fast ein wenig entsetzt.
    Was zum Teufel hatte Keira mit Dante zu besprechen? Oh nein, ich war selbst schuld, ich hatte ihr noch gesagt, sie solle mehr über ihn erfahren.
    „Na ja, du hast so traurig gewirkt in der ersten Woche, deshalb habe ich sie gefragt, was los war. Es tut mir leid um deine Mutter“, sagte er mit echtem Mitgefühl.
    „Es muss dir nicht leidtun. Das Leben ist nicht immer gerecht.“
    „Wie hieß sie?“
    „Emily … Sie war unglaublich.“
    „Bis du ihr ähnlich?“
    „Mein Dad sagt, ich sei es. Er beschwert sich immer, dass ich ihre sture Art geerbt habe.“
    „Wie war sie so?“
    „Sie war … sie war lebenslustig, für jeden Spaß zu haben und mit ihrem Lachen steckte sie alle an. Bücher sog sie in sich auf, wie ein Schwamm. Aber oft war sie auch zurückgezogen und nachdenklich. Manchmal, wenn ich genau hinsah, war es, als seien ihre Gedanken ganz wo anders. Als sähe sie in eine andere Welt, während sie mit uns zusammen war. Aber eins faszinierte mich am meisten an meiner Mutter: jeder Raum, den sie betrat, war erfüllt mit … ich weiß nicht, es ist schwer zu beschreiben. Ich glaube ‚Wärme’ trifft es ganz gut. Sie hatte einfach etwas Besonderes an sich.“
    „Und du denkst, dass du es nicht hast“, stellte er fest.
    Ich zuckte mit den Schultern.
    „Du liegst falsch.“
    Wie schaffte er es nur, mich immer wieder in Verlegenheit zu bringen?
    „Ich weiß auch, wie es ist jemanden, den man liebt, zu verlieren. Ich habe zwar nicht meine Mutter verloren, aber meine Großeltern wurden … “, mit stockender Stimme brach er den Satz ab.
    Ich wusste nicht so recht, was ich sagen sollte und ob ich fragen konnte, was mit seinen Großeltern passiert war. Mein Gefühl sagte mir, dass er nicht gerne darüber sprach, genauso wie ich.
    „Wie wäre es mit einem nicht so traurigen Thema?“, schlug ich vor.
    Er sah lächelnd zu mir runter. „Was machst du morgen?“, fragte er.
    „Wir gehen Eislaufen.“
    „Ach so“, sagte er sichtlich enttäuscht.
    „Weißt du … wenn du Zeit hast … ähm … vielleicht kommst du einfach mit“, stammelte ich.
    „Wer wird denn dabei sein?“
    „Keira, Sam, Hillary, Paul, vielleicht kommt Maria auch.“
    Er verzog sein Gesicht. „Ich weiß nicht.“
    „Warum?“, fragte ich deprimiert.
    „Sam mag mich offensichtlich nicht besonders.“
    „Sam hat dich auch nicht eingeladen, sondern ich.“ Ich strahlte ihn an.
    „Wer könnte zu diesem Lächeln schon ‚Nein’ sagen“, meinte er mit einem Lächeln auf seinen verführerischen Lippen.
    Mein Herz überschlug sich bei dem Gedanken, einen ganzen Tag mit ihm zusammen zu sein. Erst vor ein paar Stunden war ich mir nicht sicher gewesen, ob er Zeit mit mir verbringen wollte. Schon lange war ich nicht mehr so froh darüber, mich geirrt zu haben.
    Es fing wieder an, zu

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