Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit
leid, ich machs nie wieder. Versprochen. Verzeihst du mir?“, fragte er reumütig.
„Ausnahmsweise“, antwortete ich.
Er lächelte wieder und zog mich näher zu sich heran. Meine Knie fingen an zu zittern und mein Herz schlug wie nach einem Marathonlauf. Was tat er da?
„Danke“, sagte er mit sanfter Stimme.
„Wofür?“, fragte ich nervös.
„Dass du mich gefragt hast, ob ich heute mitkomme. Du bist … wirklich ein … “, stammelte er.
Aber bevor er den Satz beenden konnte, klingelte sein Handy. Er ging ran, aber hielt mich immer noch mit einer Hand fest.
„Hallo, Joshua, was ist?“, fragte er genervt. „Jetzt? Muss das sein, könnt ihr es nicht allein machen?“ Seine Stimme klang gereizt. „Ja, ist gut. Schon gut, hab’ ich gesagt, ich bin unterwegs.“
Er sah mich enttäuscht an und ich wusste, er musste gehen.
„Tut mir leid, Sara, aber ich hab einen Notfall in der Familie, das war mein Bruder. Bist du mir böse, wenn ich gehe?“, fragte er und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht.
„Nein, geh nur. Wir machen ein anders Mal etwas zusammen“, sagte ich.
Die Enttäuschung war mir wohl ins Gesicht geschrieben, aber ich versuchte locker zu bleiben. Der Montag war zum Glück nicht weit.
„Kann ich dich hier stehen lassen? Oder willst du zurück zur Bank?“
„Ich probiere es mal allein. Vielleicht wird aus mir noch eine Eisprinzessin.“
„Ich will dir deine Träume nicht nehmen, aber das bezweifle ich stark. Versuch’, dir nicht die Beine zu brechen oder jemand anderem.“ Ein breites Grinsen lag auf seinem Gesicht.
„Ich gebe mir Mühe.“
„Okay, also dann, bis Montag.“ Er winkte mir zu, während er rückwärts davonfuhr.
Ich seufzte und stand allein auf dem Eis. Die Frage war jetzt, wie kam ich heil da runter?
„Wo will denn Dante hin?“, fragte Sam, der unerwartet hinter mir auftauchte.
„Er muss nach Hause, irgendwas mit der Familie“, sagte ich betrübt.
„Du klingst ja ganz schön traurig deswegen. Ich kann nicht verstehen, was du an dem findest und weshalb du ihn gebeten hast, mitzukommen“, sagte Sam herablassend.
Eigentlich war Sam attraktiv, aber jetzt machte ihn die Eifersucht zu einem hässlichen Jungen.
„Was hast du gegen ihn? Er ist wirklich nett.“
„Er ist einfach nichts für dich.“
„Und das kannst du beurteilen?“
„Ja, das kann ich“, antwortet er.
„Wer sagt, dass ich was von Dante will?“
„Ich kenne dich, Sara.“
„Weißt du, was ich glaube, Sam? Du bist schlicht und einfach eifersüchtig“, sagte ich bissig.
„Auf diesen Kerl? Spinnst du? Der ist einfach nur nicht der Richtige für dich.“
„Ich kann selbst entscheiden, wer der Richtige ist und wer nicht. Zufällig mag ich Dante und ich wünschte, dass sich mein bester Freund ein bisschen mehr Mühe gäbe“, sagte ich jetzt gereizt.
„Anscheinend ist deine Menschenkenntnis verloren gegangen.“
Ich wurde allmählich wütend auf Sam. Es artete zu einem Streit aus. Noch nie zuvor hatten wir uns ernsthaft gestritten und ich wollte, dass das so blieb. Doch seine Überheblichkeit wollte ich mir ebenso wenig gefallen lassen.
„Ich denke, hier geht`s gar nicht um mich, sondern nur um dein Ego.“
„Unsinn, ich will dich schützen, der Typ will dich bloß ins Bett bekommen.“
„Natürlich, du verteidigst nur meine Ehre“, sagte ich sarkastisch. „Ich frage mich nur, wann dir die Ehre eines anderen je wichtig war? Schließlich hast du mit der halben Stadt geschlafen. Die haben dich ja auch nicht interessiert.“
„Hier geht`s nicht um mich und mit wem ich Sex hatte, Sara.“ Er schob seine Augenbrauen wütend zusammen.
„Warum denn nicht? Darfst etwa nur du Spaß im Leben haben? Du kannst mit der ganzen Stadt ins Bett hüpfen, aber wenn jemand Interesse an mir zeigt, ist er die Ausgeburt des Bösen.“
Wir wurden immer lauter und die Leute drehten sich nach uns um. Jedoch war ich so verärgert und enttäuscht von Sam, dass es mir egal war.
„Das hab ich nicht gesagt.“
„Nein, nur dass ich nicht fähig bin, selbst Entscheidungen zu fällen. Vielleicht solltest du dich um deinen eigenen Kram kümmern.“
Ich versuchte verzweifelt, das Gleichgewicht zu halten, doch schon das Stehen auf Schlittschuhen war für mich eine Herausforderung.
„Du kennst Dante gar nicht. Er schenkt dir ein Paar Ohrenschützer und schon bist du ihm verfallen. Wie ein Schoßhund.“
„Dich stört doch nur, dass er ein besserer Musiker ist, gut aussieht und dir die
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