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Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Titel: Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Todorovic
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es keine 30 Minuten, die aber für mich ein Wunder waren, da ich noch nie so lange durchgehalten hatte, ohne auf dem Hintern zu landen — schlug ich vor, eine Pause einzulegen.
    „Schon müde?“
    „Nein. Ich will nur mein Glück nicht herausfordern, da ich immer noch aufrecht stehe, was nicht gerade üblich für mich ist.“
    Dante lachte. „Na, dann wollen wir nichts riskieren. Sonst liege ich am Ende auch noch auf dem Eis.“
    Also liefen wir zurück, legten Kufenschützer an und staksten zu einer Bank neben der Prometheus-Skulptur . Erleichtert, festen Boden unter den Füßen zu haben, auch wenn ich die Schlittschuhe noch trug, setzte ich mich.
    Das Gefühl, der Vertrautheit in Dantes Nähe, war fast unheimlich. Verlegen guckte ich zur Seite aufs Eis, weil Dante nichts sagte, sondern mich nur lächelnd ansah. Und da ich dazu neigte, ihn anzustarren, als sei ich bekloppt, war es die einzige Möglichkeit, mich zu retten.
    „Hast du vor, den ganzen Nachmittag zu schweigen?“, fragte er.
    Ein wenig überrascht sah ich ihn an. „Nein“, murmelte ich. Schnell sammelte ich meine Gedanken. „Da fällt mir ein. Wie weit bist du eigentlich mit dem Buch?“
    Ja, das war eine gute Frage. Nicht aufdringlich, nicht zu persönlich, nichts, was mich entlarvt hätte.
    „Ich hab`s fertig gelesen. Es ist gut, aber ich würde lieber über etwas anderes reden.“
    „Und worüber?“
    „Warum bist du gestern rot geworden, als ich dich wegen Sam gefragt habe?“ Er sah mich mit seinen großen blauen Augen an.
    Oh, Gott, was sollte ich jetzt nur antworten? Weil ich in dich verliebt bin , schied schon mal aus.
    „Warum fragst du?“
    „Reine Neugier. Ich dachte mir, vielleicht bist du verliebt?“
    „In Sam?“, fragte ich entsetzt. Nein, Sam und ich passten in hundert Jahren nicht zusammen. Außerdem war er ein Aufreißer und hatte nur sein Vergnügen im Kopf.
    Dante zuckte mit den Schultern.
    „Es hatte nichts mit Sam zu tun“, gestand ich ehrlich.
    Verlegen starrte ich meine Schlittschuhe an.
    „Weswegen dann?“ Er gab nicht auf.
    Na gut, Dante Craven, du willst es nicht anders. „Du machst mich nervös, deswegen“, gestand ich.
    Ich hätte lügen sollen. Ja, es wäre das Beste gewesen. Warum bloß, hatte ich nicht gelogen? Ich wünschte, ein großes Loch täte sich im Boden auf, in das ich verschwinden könnte.
    Aus den Augenwinkeln sah ich ihn lächeln … ein Lächeln, das rein gar nichts mit Schüchternheit zu tun hatte. Zumindest hatte ich ihn nicht erschreckt. Na ja, ich hatte ihm auch nicht gesagt, dass ich in ihn verliebt war. Nur, dass er mich nervös machte. Nervös war kein großes Wort. Dieses Gefühl löste er bestimmt bei vielen Frauen aus.
    „Ach. Tue ich das?“, fragte seine erfreute Stimme. „Das wusste ich gar nicht.“
    Ich sah hoch in seine leuchtenden Augen, die mich ganz offen neugierig musterten. Ich fragte mich nur, wieso?
    „Du weißt so einiges nicht“, antwortete ich und erwiderte dabei sein Lächeln schüchtern. Ich glaube nicht, dass ich das gesagt hatte. Gott, bitte, lass mich sterben. „Gehen wir wieder aufs Eis?“ Ich packte seine Hand und zog ihn von der Bank. Lieber rutschte ich mit meinem Hintern auf dem Eis herum, als noch mehr peinliche Details vor ihm preiszugeben.
    Lachend stand er auf und folgte mir. „Interessant“, murmelte er hinter meinem Rücken.
    Ich ging nicht darauf ein.
    Unsicher stand ich mit wackligen Knien auf dem Eis, bis Dante wieder den Arm um mich legte, was mir ein Gefühl der Sicherheit gab.
    Langsam liefen wir los, bis er plötzlich stehen blieb. „Traust du dich etwas?“, fragte er mit einem hinterhältigen Lächeln.
    „Kommt darauf an, was es ist“, sagte ich misstrauisch.
    Er zog mich mit sich, bis er mich überraschend losließ und mir einen kleinen Stoß gab. Ich hätte nicht fragen sollen. Kreischend ruderte ich mit den Armen, um mein Gleichgewicht zu halten. Die Kufen meiner Schlittschuhe glitten viel zu schnell über das Eis.
    „Dante!“, rief ich verzweifelt. „Ich werde noch jemanden umbringen! Ganz zu schweigen von mir!“
    Sam kam mir entgegen, aber bevor er mich auffangen konnte, hatte Dante seine Arme schon um mich gelegt und hielt mich fest. Lachend sah er mich an.
    „Das ist nicht witzig“, sagte ich keuchend.
    „Ein bisschen schon. Dass du so schlecht bist, hätte ich nicht gedacht.“ Er grinste übers ganze Gesicht.
    Ich funkelte ihn böse an.
    Er legte seinen Kopf schief und sah mich entschuldigend an. „Tut mir

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