Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit
an.
„Ich komme gleich wieder.“ Mit der Gitarre in der Hand stand er auf.
„Hey, wo willst du …?“
Er hörte mich schon nicht mehr.
Die Kellnerin kam an meinem Tisch vorbei und blieb kurz stehen. „Du hast dir einen echt Süßen geangelt“, sagte sie, dabei zwinkerte sie mir zu und ging weiter.
„Danke“, antwortete ich schüchtern.
Hatte ich ihn denn wirklich? Ich drehte mich in Richtung der kleinen Bühne, als ein Mann mit einem Schnauzbart ins Mikro sprach. „Hallo Leute, geht`s euch gut heute Abend?“
Das Publikum applaudierte und grölte ein lautes: „Ja!“
„Na also, ich will nichts anderes hören … Ich habe einen Gast, der seiner Herzensdame etwas sagen möchte. Viel Spaß“, sagte er und übergab das Mikro zu meiner Überraschung Dante, der mit seiner Gitarre auf einem Stuhl Platz nahm.
„Tut mir leid, dass ich euch störe, aber ich muss was loswerden.“ Auf seinen wundervollen Lippen, die mich gerade erst geküsst hatten, war sein schüchternes Lächeln. „Für Sara. To be with you.“
Als seine Stimme erklang, blieb mir fast der Mund offen stehen, sie war einfach wunderschön. Es lag eine gewisse Traurigkeit und Verletzbarkeit darin, die einen gefangen nahm. Er war in jeder Hinsicht perfekt. Für mich. Er sang, er wolle mit mir zusammen sein und hoffe, ich würde dasselbe fühlen. Besser hätte er es mir nicht sagen können. Es fühlte sich an, als seien nur er und ich in diesem Raum.
Nachdem er die letzte Strophe gesungen hatte, applaudierten alle. Dante lächelte und bedankte sich. Dann kam er wieder zu mir an den Tisch. Nervös strich er sich durch seine Haare. Mir war aufgefallen, dass er das immer tat, wenn er unsicher, nervös oder aufgeregt war.
Vor Verlegenheit war ich rot angelaufen. Ich hatte nicht erwartet, dass der Abend diese Richtung nehmen würde.
„Es war einfach wunderschön“, sagte ich.
„Danke.“ Er nahm meine Hand, die auf dem Tisch lag, und gab mir einen zärtlichen Kuss auf den Handrücken.
Ich könnte mich wirklich daran gewöhnen, von ihm geküsst zu werden. Die Frage war nur, wie lange es anhalten würde, bis er wieder sagte, es ginge nicht.
„Manchmal kann ich durch ein Lied mehr sagen, als ich es sonst schaffe.“
Ich strich ihm das Haar aus der Stirn. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Dante.“
„Es kommt selten vor, dass dir die Worte fehlen … aber du musst nichts sagen. Ich will nur, dass du weißt … du bedeutest mir viel“, sagte er ernst. „Ich bringe dich jetzt nach Hause, es ist schon spät.“
Du bedeutest mir viel, war nicht ich liebe dich . Aber es war besser als gar nichts.
„Ja, vielleicht sollten wir gehen.“
Wir standen auf. Dante ergriff sofort meine Hand, als wolle er klarstellen, dass ich zu ihm gehörte. Wir schlängelten uns durch die immer noch überfüllte Bar zur Hintertür. Beim Auto angekommen, hielt er mir die Beifahrertür auf und schloss sie, nachdem ich eingestiegen war. Ich beobachtete, wie er zur Fahrerseite ging. Als er saß, ließ er den Motor an und fuhr rückwärts aus der Seitenstraße heraus.
Feuer aus den Händen
Sara
In der Tiefgarage standen wir uns neben dem Auto gegenüber. Er lächelte mich in einer Art an, die mich erröten ließ. Sanft strich er mir mit den Fingern über die Wange. Meine Haut brannte unter seiner Berührung.
Plötzlich erstarrte sein Gesicht und wurde ernst. Sein Blick war wütend und besorgt zu gleich. Ich wurde nicht schlau aus seiner Mimik.
„Was ist?“, fragte ich ein wenig besorgt.
„Steig in den Wagen und verschließ die Türen“, befahl er.
Ich schüttelte den Kopf. „Erst sagst du mir, was los ist.“
Er sah zu den anderen Autos und hatte mich hinter seinen Rücken geschoben. Dante stand vor mir wie eine Mauer, als wollte er mich vor irgendetwas beschützen. Ich war völlig verwirrt. Was passierte gerade? Was sah er, das ich nicht sehen konnte?
Er schob die Ärmel seines blauen Pullovers hoch. Sein ganzer Körper war angespannt. „Steig endlich in diesen verdammten Wagen, Sara“, sagte er bestimmend. „Tu nur einmal im Leben das, was ich dir sage!“
Seinem Blick nach zu urteilen, ließ er sich auf keine Diskussion ein, also tat ich, was er wollte. Ich öffnete die Tür des Porsches und stieg ein. Bevor ich sie schloss, beugte er sich zu mir herunter.
„Schließ die Türen ab und schau nicht raus. Hast du verstanden?“, fragte er besorgt.
„Ja, aber warum? Was zum Teufel ist denn los, Dante?“ Langsam aber sicher bekam
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