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Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Titel: Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Todorovic
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dabei lächelte er kühl. Als ob er wüsste, dass er siegen würde.
    Mit einem lauten Schrei rannte er auf Barbas zu. Nie hätte ich gedacht, jemals einen Schwertkampf zu Gesicht bekommen. Nicht in diesem Jahrhundert. Aber es gab wohl für alles ein erstes Mal.
    Dante bewegte sich so geschmeidig, als hätte er nichts anderes in seinem Leben getan, außer zu kämpfen. Es sah aus, als würde er keine Schwerkraft kennen. Die Bewegungen schienen für mich wie in Zeitlupe abzulaufen. Mit einem gekonnten Sprung flog er über Barbas hinweg, seine Klinge zischte haarscharf am Kopf des glatzköpfigen Mannes vorbei. Dann landete er in der Hocke hinter ihm. Er lächelte ihn an, als sei es für ihn ein Spiel, als wolle er noch seinen Spaß mit ihm haben, bevor er ihn tötet.
    Der Kampf dauerte nicht lange, Dante war ihm weit überlegen. Mit dem Schwert stach er ihm mitten in die Brust.
    Jeder normale Mensch wäre spätestens jetzt davongerannt, aber nicht ich. Ich stand da und sah zu, wie der leblose Körper zu einem Häufchen Asche verbrannte.
    Ungläubig starrte ich Dante in die Augen, während er zu mir gelaufen kam. Zögernd hob er seine rechte Hand, ließ sie dann aber wieder fallen.
    Wahrscheinlich dachte er, dass ich Angst hatte. Doch ich wollte nur wissen, was gerade geschehen war, aber vor allem wollte ich in seine Arme. Ich war so froh, dass ihm nichts geschehen war. Es war offensichtlich, dass er alles tun würde, um mich zu beschützen, wie sollte ich da Angst in seiner Nähe empfinden? Offenbar hatte er Kräfte, die nicht von dieser Welt waren. So wie ich es schon lange vermutet hatte.
    Vor Erleichterung fing ich an zu weinen und rannte auf ihn zu. Ich sprang ihn regelrecht an und schlang meine Arme um seinen Hals, als könnte ich ihn verlieren, wenn ich ihn nicht so fest wie möglich hielt.
    „Oh mein Gott, Dante, geht es dir gut?“, fragte ich schwer atmend.
    Er schloss seine Arme um mich und atmete tief ein. „Mir geht`s gut. Und dir? Hast du dir was getan?“, frage er besorgt und strich mir durchs Haar.
    „Nein, ich hab nichts.“
    „Das nächste Mal tu’ einfach, was ich dir sage.“
    „Die Frauen in meiner Familie tun nie, was man ihnen sagt. Ich kann nichts dafür … das liegt an den Genen.“
    „Oh, Sara, das ist nicht der richtige Zeitpunkt, um zu scherzen“, sagte er mit immer noch besorgtem Gesicht. „Ich will, dass du jetzt nach Hause gehst und für heute auch da bleibst. Hast du mich verstanden?“, fragte er, als sei ich schwer von Begriff. Er wischte mir die Tränen von den Wangen.
    „Nein, vergiss es! Was ist mit dir?“
    Wollte er mich jetzt wirklich allein lassen, ohne mir eine Erklärung zu geben?
    „Ich muss erst einiges erledigen.“
    „Du bist mir eine Erklärung schuldig, Dante. Denkst du nicht, dass ich wissen sollte, weshalb ich fast von einem Mann getötet wurde, der Feuer aus seinen Händen schießen konnte? Feuer, Dante, Feuer!“, sagte ich entsetzt und trat einen Schritt von ihm weg.
    „Ich werde dir alles erklären, ich verspreche es dir. Nur nicht jetzt.“ Er strich mir mit den Fingern über die Wange. „Geh jetzt rein. Und falls die Polizei fragt: Du hast nichts gesehen oder gehört!“ Er drehte sich um und ging zu seinem Wagen.
    Wie eine Idiotin stand ich da, mit unbeantworteten Fragen und zerrissenen Jeans.
    „Dante, du kannst mich doch jetzt nicht einfach hier stehen lassen“, sagte ich wütend inmitten der zerstörten Autos.
    Er drehte sich zu mir, atmete schwer aus und kam wieder zurück. „Du hast recht“, stimmte er mir zu und nahm mein Gesicht in seine Hände.
    Dantes Lippen trafen sanft die meinen. Meine Knie wurden weich. Für einen kurzen Moment hatte ich tatsächlich vergessen, was gerade geschehen war. Er löste sich von mir. Sein gequälter Gesichtsausdruck ängstigte mich.
    „Bitte, Sara, geh jetzt rein. Ich würde nie zulassen, dass dir was geschieht“, sagte er.
    Ich folgte seiner Anweisung und rannte zum Lift. Während ich mich fragte, wie jemand das Chaos erklären könnte, hörte ich Stimmen hinter mir. Ich versteckte mich hinter einem Pfosten und beobachtete, was geschah.
    Es war seine Schwester, die ihn laut anschrie.
    „Dante, was hast du dir dabei gedacht?“, fragte sie außer sich.
    „Was hätte ich tun sollen, Eleanor? Sie da lassen?“, entgegnete er zornig.
    „Nein, natürlich nicht, aber du hättest dich gar nicht erst auf sie einlassen sollen. So wie wir es dir geraten haben. Ist dir bewusst, dass du nicht nur sie, sondern

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