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Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit

Titel: Waechter der Unterwelt - Schluessel der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Todorovic
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heißeste Pirat, den die Leinwand je gesehen hatte, schaffte es, mich abzulenken. Ich schob mir ein Popcorn nach dem anderen in den Mund, um nicht reden zu müssen.
    Dantes Anwesenheit stresste mich. Warum tat er das? Musste ich mich ausgerechnet in einen so undurchschaubaren und verwirrenden Jungen verlieben? Konnte es nicht Sam sein? Das würde alles leichter machen. Mein Gefühlsleben war ein einziges Chaos. Ich war verliebt in jemanden, der seine Meinung im Sekundentakt änderte, der nicht wusste, ob er bei mir sein wollte oder nicht, der mir nicht vertraute, der mich küsste, um dann wieder davonzurennen und trotzdem war alles, woran ich denken konnte, er.
    Der Film endete, ohne dass ich viel davon mitbekommen hatte.
    „Der war gar nicht so übel“, sagte Sam, während wir das Kino verließen. „Sara?“
    „Ähm … ja … ja, du hast recht“, stammelte ich und nickte.
    „Was ist eigentlich los mit dir? Ich kenne dich gut genug, um zu wissen, wenn was nicht stimmt. Du bist schon den ganzen Abend so komisch.“
    Sam sah mich fragend an, aber ich brachte einfach kein Wort heraus.
    „Na los, es kann doch nicht so schlimm sein. Ich bin's, dein Sam“, sagte er lächelnd.
    „Ich möchte dir was sagen, aber ich weiß nicht wie“, sagte ich ein wenig hilflos.
    Sein Gesicht verkrampfte sich, das Lächeln verschwand. „Es ist Dante, nicht wahr? Stimmt's? Liam hatte also doch recht“, sagte er wütend und verletzt. „Oh verdammt, ich hätte es wissen müssen.“
    „Ich habe nichts mit Dante“, beteuerte ich. Was auch der Wahrheit entsprach. Ich wollte, aber er nicht.
    „Ach nein? Warum seid ihr dann Arm in Arm in der Schule erschienen?“, fragte er zornig.
    „Das … das … ist ein Missverständnis“, versuchte ich zu erklären.
    „Was gibt es da falsch zu verstehen? Warum gehst du mit mir aus, wenn du mich nicht willst, Sara? Du weißt, dass du für mich mehr bist, als nur eine Freundin. Ich dachte, das hätte ich klargestellt.“
    Die Leute, die an uns vorübergingen, starrten uns an.
    „Bedeute ich dir so wenig, das ich keine Ehrlichkeit verdient habe?“, fragte er sichtlich gekränkt. Dass ich ihn verletzt hatte, stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    „Nein, Sam, lass’ mich erklären.“
    „Ich bin gespannt“, sagte er und verschränkte seine Arme vor der Brust.
    „Ich habe zugesagt, weil ich dachte, es könnte funktionieren, aber das tut es nicht, weil du mein bester Freund bist und weil ich nicht mehr für dich empfinde, als freundschaftliche Liebe. Ich … ich hab gedacht ich könnte mein Herz für dich öffnen, damit mehr daraus wird. Mir ist klar geworden, dass ich's nicht kann. Es tut mir leid“, sagte ich, während ich einen Schritt auf ihn zu ging. Ich wollte ihn am Arm berühren, aber er wich aus.
    „Ist es seinetwegen?“, fragte er reserviert. „Sei ehrlich, Sara“, bat er.
    Sollte ich es sagen? Würde es ihn nicht noch mehr verletzen? Ich stand da und legte das Herz meines besten Freundes in Trümmern. Die Lichter um uns herum flackerten. Aus der Bar nebenan drang laute Musik. Die Menschen, die davor standen, verfolgten unseren Streit mit. Anscheinend hatten sie nichts Besseres zu tun, als sich an meiner Lage zu ergötzen.
    „Ich wollte dir nicht wehtun“, wich ich aus.
    „Das war keine Antwort auf meine Frage“, sagte er jetzt lauter.
    Ich verstummte, atmete einmal tief ein und fällte meine Entscheidung. „Ja, er ist der Grund“, sagte ich leise, während ich zu Boden sah. Ich traute mich nicht, ihm in die Augen zu sehen.
    „Ist das dein Ernst?“, schrie er mich an. „Wegen diesem Typ?“
    Ich stand da und ließ Sams Wutausbruch über mich ergehen. Ich hatte es verdient.
    Unerwartet wurde ich am Arm weggezogen. Als ich hochsah, traute ich meinen Augen nicht: Dante stand vor mir. Er hielt mich mit seinem Arm hinter sich. Ich wusste, er hatte mein Geständnis gehört. Doch dass er eingreift, hätte ich nicht gedacht. Das hatte ich nicht einmal zu hoffen gewagt. Nicht, nachdem er heute Nachmittag weggelaufen war.
    „Hör auf, sie anzuschreien“, sagte er ruhig.
    „Was willst du hier? Was macht er hier, Sara?“, fragte Sam. „Reicht die Demütigung noch nicht aus?“
    „Sam er … er.“
    „Ich war in der Bar und hab zufällig gesehen, was du hier veranstaltest. Du solltest dich zusammenreißen, Mann. Du benimmst dich gerade wie ein kompletter Idiot.“
    „Du hättest auf dieser verdammten Schule nie auftauchen sollen. Kannst du dich nicht einfach dorthin

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