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Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Strykers sfora , mit deren Hilfe er die Geschöpfe in der menschlichen Welt beobachten konnte.
    Wie alle Daimons war der blonde Mann über einen Meter neunzig groß, unglaublich gut aussehend und in der Blüte seiner Jahre. Es war der Fluch, der über den alten Apolliten lag: Keiner konnte über seinen siebenundzwanzigsten Geburtstag hinaus am Leben bleiben.
    Bereits in der Stunde ihrer Geburt begann ihr langsamer, qualvoller Zerfall zu Staub. Es gab nur eine Möglichkeit, diesen Prozess zu verhindern: indem sie sich menschlicher Seelen bemächtigten. Wann immer ein Apollit den Entschluss fasste, dies dem Sterben vorzuziehen, verwandelte er sich in einen Daimon und wurde aus den Reihen der Apolliten vertrieben. Die meisten Apolliten fürchteten die Daimons ebenso sehr, wie die Menschen es taten, auch wenn er nicht recht nachvollziehen konnte, weshalb.
    Nur sehr wenige Daimons gingen allein auf Beutezug.
    Erst nach ihrer Verwandlung zum Daimon schickte Acheron seine Dark Hunter, um sie zu töten und, ehe sie endgültig starben, die gestohlenen Seelen zu befreien.
    Dieser Jammerlappen Acheron schlug sich auf die Seite der Menschen, statt sich mit den Daimons zu verbünden. Hätte er auch nur ein Fünkchen Verstand im Leib, würde er sich auf ihre Seite schlagen. Doch aus einem Grund, den Stryker noch nie verstanden hatte, unterstützte Acheron die Mitglieder genau jener Rasse, die ihn sofort töten würden, wenn sie herausfänden, wer und was er war.
    So ein Idiot.
    Trates rollte die sfora auf der Schreibtischplatte hin und her. »Ich muss sagen, akri , das war ein sehr schlauer Schachzug von dir. Die Dark Hunter sind wirklich zu dämlich zum Leben.«
    Stryker lehnte sich in seinem schwarzen Lederstuhl zurück, während ein Lächeln um seine Mundwinkel spielte. »Ich wünschte, ich könnte mir das als Verdienst anrechnen, aber in Wahrheit war es ein Dark Hunter, der dieses Gerücht schon vor fünf- oder sechshundert Jahren gestreut hat.«
    »Mag sein, aber du warst derjenige, der diesen Krieg zwischen ihm und seiner angeblichen Mutter erfunden hat. Ich schätze, Apollymi wäre zutiefst gekränkt, wenn sie herausfände, dass du behauptet hast, sie hätte einem von Artemis’ Dienern das Leben geschenkt.«
    Das Lächeln gefror auf Strykers Zügen. Genau das war seine Vermutung, was Trates jedoch nicht wissen konnte. Obwohl Apollymi es nicht zugeben wollte, war ihm in der Nacht von Urians Tod zum ersten Mal in den Sinn gekommen, dass sie Acherons Mutter sein könnte. Weshalb sonst sollte Apollymi ihm verbieten, Artemis’ Diener zu töten?
    Acheron hatte Artemis seine Seele übereignet. Er hatte sich in ihre Dienste begeben und verbrachte seine Tage damit, genau jene zu bekämpfen, die Apollymi dienten. Angesichts des abgrundtiefen Hasses, den Apollymi, die Zerstörerin, für Artemis empfand, wäre es nur nachvollziehbar, wenn sie sie losschicken würde, um Artemis’ Lieblingsgespielen zu töten.
    Trotzdem hatte Apollymi bei der einzigen Gelegenheit, als einer von Strykers Daimons Acheron verletzt hatte, ihren Zorn an allen ausgelassen, die dafür verantwortlich waren. Seit diesem Tag lebten seine Leute allesamt in der Furcht, er könnte wieder aufflackern. Nicht dass er ihnen einen Vorwurf daraus machen könnte. Apollymi war ebenso berüchtigt für ihre Brutalität wie er selbst.
    Natürlich hatte er keine handfesten Beweise für seinen Verdacht, was Acheron betraf. Noch nicht. Doch wenn er recht hatte und Acheron tatsächlich Apollymis verlorener Sohn war, würde dieses Wissen Stryker die Macht verleihen, die alte atlantäische Göttin endgültig zu vernichten. Und wenn sie erst einmal beseitigt war, würde er allein Kalosis regieren und wäre Herrscher über all die Daimons, die dieses Reich ihr Zuhause nannten.
    Er hätte die uneingeschränkte Macht. Niemand könnte ihn daran hindern, die Menschen zu versklaven.
    Die Welt der Menschen würde ihm gehören …
    Er schmeckte bereits die Süße des Sieges auf der Zunge.
    »Apollymi darf nichts davon erfahren«, befahl Stryker. »Ich werde ihr erst vom Aufstand der Dark Hunter erzählen, wenn sie alle tot sind.«
    Trates runzelte die Stirn. »Wieso nicht jetzt gleich?«
    »Sie hat im Moment andere Dinge im Kopf«, erwiderte er mit gespielter Lässigkeit. »Ich finde, es sollte eine Überraschung für sie sein, meinst du nicht auch?«
    Sein Untergebener wurde blass. »Aber die Göttin mag keine Überraschungen. Nach diesem ›überraschenden‹ Zerstörungszug durch New

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