Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
Vom Netzwerk:
eingehend.
    Seine Züge waren absolut perfekt. Männlich. Sie blickte in seine unheimlichen Augen mit den wohlgeformten dunkelblonden Brauen. Seine Wangenknochen waren ausgeprägt und mit einem Anflug von Stoppeln überzogen – ein Anblick, bei dem jede Frau sich am liebsten auf die Zehenspitzen stellen und die Haut liebkosen würde, bis sich ihre Lippen wund anfühlten.
    Erst in diesem Augenblick fiel ihr etwas auf …
    Im Gegensatz zu ihr und all den anderen Dark Huntern besaß Alexion keine Vampirzähne.
    Wie war das möglich?
    Zumindest war damit die Daimon-Frage vom Tisch. Kein vollwertiger Daimon konnte ohne regelmäßige Beute überleben.
    »Was sind Sie wirklich?«, fragte sie.
    Er warf ihr einen Blick zu, als langweile ihn die Frage unendlich. »Diese Diskussion haben wir doch schon mehr als einmal geführt, oder nicht?«
    Das stimmte, aber sie waren dabei nie zu einem Ergebnis gekommen. »Sie haben mich gebeten, Ihnen zu vertrauen. Gut. Ich bin bereit, es zu tun. Aber in diesem Fall verdiene ich, dass Sie mir dasselbe Maß an Respekt entgegenbringen.« Sie warf ihm einen bedeutungsvollen Blick zu. »Vertrauen Sie mir, indem Sie mir die Wahrheit sagen.«
    Sie sah das Flackern in seinen grünen Augen, das seinen inneren Konflikt verriet. »Sagen wir einfach, ich bin ›anders‹. Ich bin einzigartig. Ich bin kein Mensch, ich bin kein Dark Hunter, aber auch kein Daimon oder Apollit. Sondern nur ich. Schlicht und einfach.«
    Sie kämpfte gegen den Drang an, über den letzten Teil seiner Worte laut zu lachen. Dieser Mann war alles, nur nicht einfach.
    Er begegnete ihrem Blick, und sie bemerkte das Verlangen, das tief in seinem Innern zu schlummern schien. Er hob die Hand und streckte sie aus.
    Instinktiv wich Danger zurück.
    Sein Blick war so intensiv, dass er sie förmlich zu durchbohren schien. »Würden Sie mir erlauben, Ihre Wange zu berühren, Danger?«
    Ihr erster Impuls war, Nein zu sagen, wäre da nicht dieser eigentümliche Tonfall in seiner Stimme gewesen, in dem eine tiefe Sehnsucht mitzuschwingen schien, auch wenn der Gedanke völlig abwegig war. »Wieso?«
    Er ließ seine Hand sinken und wandte den Blick ab, als versuche er, eine quälende Erinnerung aus seinen Gedanken zu verscheuchen. »Weil ich an einem Ort lebe, wo ich niemanden berühren kann. Mir fehlt die Wärme der Haut einer Frau. Die Weichheit.« Er schloss die Augen und holte tief Luft. »Dieser volle, warme Duft, wie er nur Frauen eigen ist. Sie haben ja keine Ahnung, wie es ist, sich so sehr nach menschlicher Berührung zu sehnen, dass es Ihr gesamtes Denken und Streben beeinflusst und so übermächtig wird, dass Sie manchmal glauben, Sie hätten den Verstand verloren, und Ihr ganzes Leben sei nichts als eine beschissene, aus Ihrem Wahnsinn geborene Illusion.«
    Was für ein beängstigender Gedanke. Und so eindringlich, dass sie sich zwingen musste, nicht vor diesem Mann zurückzuweichen, gegen den Norman Bates der nette Junge von nebenan war. Es fehlte nur noch die Mutter im Schaukelstuhl.
    Ein Glück, dass sie nicht blond war und lieber Vollbäder nahm, statt zu duschen.
    Du spinnst, Danger .
    Glaubst du? Immerhin habe ich hier einen Irren im Haus, den mir Ash höchstpersönlich geschickt hat. Hast du vielleicht sonst noch ein paar Durchgeknallte, die du gern bei mir abladen möchtest? Und ich dachte immer, Tante Morganette sei verrückt. Dabei hielt sie nur ihren Kater für die Wiedergeburt von Onkel Etienne und ließ ihn in Kniebundhosen und Gehrock herumlaufen. Das war ja fast süß im Vergleich zu dem hier …
    Ja, Ash, vielleicht schickst du mir ja gleich noch eine Zwangsjacke dazu. Das bist du mir schuldig.
    Mitten in ihrem lautlosen Wutanfall fiel ihr etwas auf, was er gesagt hatte. Das beruhigte sie ein wenig. »Was meinen Sie damit, Sie leben an einem Ort, wo es keine Menschen gibt?«
    Mittlerweile hatten seine Augen eine fast normale haselnussbraune Färbung angenommen. »In einer Welt weit weg von hier.«
    »Was ist das, so etwas wie Star Wars? Vor langer Zeit in einer weit entfernten Galaxie? Wollen Sie mir vielleicht auch verraten, wo genau sich Ihr Planet Tatooine befindet? Irgendwo in diesem Universum? In der Nähe von Toledo vielleicht? Dem in Ohio oder dem in Spanien? Ich will ja nicht pingelig sein, aber finde ich ihn über MapQuest?«
    Alexion lachte bitter. »Wissen Sie, was der größte Unterschied zwischen Männern und Frauen ist? Wann immer ich zu einem männlichen Dark Hunter geschickt wurde, musste ich keine

Weitere Kostenlose Bücher