Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
Vom Netzwerk:
etwas zu essen? Ich habe Bärenhunger.«
    »Klar.«
    Die Verriegelung sprang von allein auf, als sie sich dem Wagen näherten. Danger schüttelte nur den Kopf. Dieser Mann konnte einem dieselbe Angst einjagen wie Acheron.
    »Und wie soll ich Sie nun nennen?«, fragte sie, als sie den Parkplatz verließen. »Ias oder Alexion?«
    Wieder erschien dieses teuflische Grinsen auf seinem Gesicht, das ihre Hormone zum Überkochen brachte. »›Geliebter‹ wäre mir am liebsten.« Er hob neckend die Brauen.
    Danger verdrehte die Augen. Wie alle Männer, die nur eines im Sinn hatten, war er unverbesserlich.
    »Machen Sie mir keinen Vorwurf daraus«, erklärte Alexion beinahe gekränkt. »Ich kann nichts dafür. Sie sollten mal sehen, wie Sie kämpfen. Das hat mich echt angemacht.«
    »Und könnten Sie mir vielleicht verraten, wie ich Sie wieder ausmache?«
    »Verzichten Sie mal zweihundert Jahre auf Sex, und stellen Sie die Frage dann noch mal. Es gibt keine Dusche auf der Welt, die kalt genug wäre.« Sein Blick schweifte über die Tennisplätze, wo eine Handvoll Studenten im Flutlicht spielten. »Gelten Studentinnen nicht als besonders willige …«
    Sie gab ein abfälliges Schnauben von sich. »Denken Sie nicht mal dran.«
    »Tja, wenn Sie mich nicht wollen …«
    Nun war es an ihr, ihn verschmitzt anzusehen. »Das habe ich nie behauptet, oder?«

13
    Kyros’ Hände zitterten noch immer, als er sein Haus betrat. Er konnte nicht glauben, was er heute Abend gesehen hatte. Was er gehört hatte. Marco war tot.
    Ias war am Leben .
    Und er war es all die Jahrhunderte gewesen.
    Wut und Kummer lagen im Wettstreit mit Erleichterung und Freude. Er war so durcheinander, dass er nicht wusste, was er denken oder empfinden sollte. Ein Teil von ihm hätte seinen alten Freund am liebsten in die Arme geschlossen.
    Sie hatten sich nähergestanden als Brüder. Zwischen ihnen bestand eine ganz besondere Verbindung, wie sie nur sehr selten vorkam. Es war ein festes Band, das daher rührte, dass sie einst ihr Leben in die Hände des anderen gelegt hatten. Ein Band, das unzerstörbar war und für immer existieren würde.
    Wie oft hatten sie Seite an Seite gekämpft? Während der endlosen Märsche und Schlachten gehungert? Wenn einer verwundet zu Boden gefallen war, hatte der andere das Schwert gezückt und ihn mit aller Kraft gegen die Angreifer verteidigt, bis die Schlacht zu Ende war und er seine Wunden versorgt hatte.
    Rücken an Rücken hatten sie zahllose Kämpfe bestritten, sorgsam darauf bedacht, dass keinem von ihnen etwas passierte.
    Er stand tiefer in Ias’ Schuld, als er jemals durch Geld oder Taten aufwiegen könnte. Dieser Teil von ihm war außer sich vor Freude darüber, dass Ias noch am Leben war.
    Doch der andere Teil fühlte sich hintergangen, verletzt und zutiefst gekränkt. Wie hatte Ias überleben und ihm nichts davon sagen können? Wie?
    Und warum hatte Acheron nie etwas verlauten lassen? Er wusste doch besser als jeder andere, wie sehr ihm Ias’ Tod zugesetzt hatte. Anfangs hatte er gedroht, unter der Last seines Verlustes zu zerbrechen. Er hatte sich verantwortlich gefühlt. Hätte er Ias von den Umtrieben seiner Frau erzählt, hätte sein Freund niemals den tragischen Fehler begangen zu glauben, sie liebe ihn von ganzem Herzen. Doch er hatte gewusst, dass diese Erkenntnis Ias zerstört hätte, schließlich hatte er Liora mehr geliebt als alles andere auf der Welt.
    Selbst sein eigenes Leben war verwirkt gewesen, weil er geschwiegen hatte. Er war beim Versuch gestorben, Ias vor Lycantes, Lioras Liebhaber, zu beschützen, der ihn getötet hatte.
    Wieso habe ich es ihm nicht gesagt?
    Jahrhundertelang hatte er wie Atlas Schuld auf seinen Schultern getragen und unter den gewaltigen Gewissensbissen gelitten. In den neuntausend Jahren hatte es kaum eine Nacht gegeben, in der er nicht von Schuldgefühlen heimgesucht worden war.
    Wann immer ein Dark Hunter auf die Möglichkeit zu sprechen gekommen war, frei zu sein, indem ein geliebter Mensch das Medaillon mit seiner Seele in die Hand nehmen musste, ehe er sie ihm zurückgeben konnte, hatte er an seinen Freund gedacht.
    Und damit nicht genug. Ias war derjenige, dem all die Dark Hunter die Möglichkeit verdankten, ihren Pakt mit Artemis rückgängig zu machen und in die Sterblichkeit zurückzukehren. Ohne ihn hätte weder Acheron noch Artemis oder wer auch immer ihre Existenz ersonnen hatte, den Dark Huntern die Möglichkeit gewährt, ihre Seelen zurückzubekommen und frei zu

Weitere Kostenlose Bücher