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Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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bereits getrunken hatte, sind wir aneinander gebunden. So wie du es von den Vampiren in diesen klassischen Hollywoodfilmen kennst.«
    Allmählich wurde es wieder grotesk. »Also muss er sich auch von dir ernähren?«
    »Nein. Na ja, rein theoretisch könnte er es wohl. Aber ich glaube, er würde lieber sterben, als sich von einem Mann zu ernähren.«
    Als wäre die Alternative auch nur einen Hauch besser. »Also ernährt er sich vom Blut irgendwelcher Frauen? Stryker hatte also recht. Er ist ein Daimon.«
    »Nur die Ruhe«, wiegelte Alexion ab und nahm ihre Hand. »Er ist weder ein Daimon noch ein Apollit. Und er macht auch keine Jagd auf Menschen. Er ernährt sich von einem einzigen Wesen, das ebenfalls nicht menschlich ist.«
    »Artemis.«
    Er nickte.
    Damit ergab alles einen Sinn. Kein Wunder, dass Acheron sich mit den Dark Huntern arrangiert hatte. Ihm blieb gar nichts anderes übrig. »Also kann keiner von euch etwas essen?«
    »Oh, doch. Wir müssen es nur nicht tun. Ich esse aus reiner Gewohnheit nicht. Da ich ja ohnehin nichts schmecken kann, wäre es ja sinnlos.«
    »Wieso sind wir dann hier?«
    »Weil du etwas zu essen brauchst und ich mir eine lange und glückliche Unsterblichkeit für dich wünsche.«
    »Du hast mich gerufen, akri ?«
    Stryker wandte sich vom Fenster ab, das auf Kalosis hinausging – eine Stadt, die niemals das Tageslicht sah. Die Lichter funkelten wie Diamanten in der Finsternis, während die Bewohner der Stadt in ständiger Furcht vor den Göttern lebten, von denen sie verflucht worden waren, und vor dem einen, der sie gerettet hatte.
    Als einer der ersten Verfluchten wusste er im Gegensatz zur Mehrzahl von ihnen, wie es war, die wärmende Sonne auf der Haut zu spüren. Er erinnerte sich an die Zeit, als er seinen Vater Apollo geliebt hatte und sein Leben für ihn gegeben hätte.
    Doch dann hatte sein Vater aus Wut auf eine griechische Hure die gesamte Rasse verflucht, die er erschaffen hatte. Jeder erwachsene Apollit, ja selbst die Kinder … Apollos eigenen Sohn und seine Enkelkinder hatte der Fluch getroffen, der sie zum Dasein in ewiger Finsternis zwang.
    Strykers Frau, ebenfalls Griechin, war davon verschont geblieben, seine Söhne und Töchter hingegen nicht.
    Seltsam, dass er selbst nach elftausend Jahren noch Dyanas Stimme im Ohr hatte, sich aber nicht mehr an das wunderschöne Gesicht seiner Tochter erinnern konnte. Sie war hinreißend gewesen, bis zu ihrem Tod an ihrem siebenundzwanzigsten Geburtstag, als sie sich, einen Fluch auf ihren Großvater auf den Lippen, in eine Staubwolke verwandelt hatte. Zu seinem unendlichen Kummer hatte sie sich geweigert, zum Daimon und damit gerettet zu werden.
    Seine Söhne hatten sich anders entschieden, waren in seine Fußstapfen getreten und hatten sich auf die Seite Apollymis gestellt, der atlantäischen Göttin, die ihnen gezeigt hatte, wie sie überleben konnten, indem sie sich menschlicher Seelen bemächtigten. Jahrhundertelang war es seiner Familie prächtig gegangen.
    Bis seine Tante Artemis diese verdammten Dark Hunter erschaffen hatte.
    Einer nach dem anderen waren seine Söhne, ihre Neffen, den Dark Huntern zum Opfer gefallen, die sie unterstützte.
    Alle bis auf Urian …
    Der Schmerz, der ihn beim Gedanken an seinen Sohn durchzuckte, brachte ihn beinahe um den Verstand. Er wünschte sich seinen Sohn mit einer Trauer und Begierde zurück, die so stark war, dass es ihn lähmte.
    Nun war er allein. Vollkommen allein. So viel zu seinem großen Traum von der Ewigkeit im Kreise seiner Familie.
    Doch das Leben verlief selten so, wie man es geplant hatte.
    » Akri ?«, sagte Trates noch einmal und lenkte damit Strykers Aufmerksamkeit auf sich.
    Stryker richtete seinen Blick auf seinen hochgewachsenen Stellvertreter. »Ich will, dass du die Illuminati zusammentrommelst.« Die Illuminati waren die tapfersten und kampferprobtesten Spathi-Daimons. »Sag ihnen, dass eine reiche Belohnung auf sie wartet.«
    Trates sah ihn verwirrt an. »Eine Belohnung?«
    Er nickte. »So wie ich Alexion kenne – und das tue ich sehr gut –, wird er alle Dark Hunter um sich scharen und sein Ultimatum stellen, bevor er endgültig stirbt. Ich finde, wir sollten dafür sorgen, dass ihn eine kleine Überraschung erwartet.«
    »Aber wenn alle Dark Hunter versammelt sind … werden sie uns töten.«
    Stryker lachte boshaft und tätschelte Trates die Schulter. Der arme Narr besaß nicht einmal ansatzweise das strategische Talent von Urian. »Du vergisst, Trates,

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