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Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Wächterin der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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King of Rock’n’Roll, Baby. Natürlich kenne ich ihn. Simi liebt ihn heiß und innig.«
    Sie lachte. »Irgendwann muss ich diese Simi einmal kennenlernen.« Sie nickte in Richtung des Hauses. »Dort drüben wurde er geboren, und ich bin ein Dutzend Mal daran vorbeigefahren, als er ein paar Wochen alt war, ohne zu ahnen, dass dieser kleine Junge eines Tages einen solchen Einfluss auf die amerikanische Gesellschaft haben würde.«
    »Das ist die seltsamste von Acherons Fähigkeiten. Er hätte genau gewusst, was aus dem Knirps werden würde.«
    Was würde sie für diese Gabe geben. Es wäre sensationell, die Zukunft vorhersehen zu können. »Kannst du das auch?«
    »Nur mit der sfora . Acheron lässt nicht zu, dass ich Fähigkeiten ausübe, von denen er glaubt, ich käme nicht damit zurecht.«
    Danger runzelt die Stirn. »Wie kommt er darauf?«
    »Weil es Zeiten gibt, in denen es ihm nicht einmal selbst gelingt.«
    »Inwiefern?«
    Alexion stieß den Atem aus und schwieg einige Momente. »Es ist sehr schwer, wenn man weiß, dass jemanden ein tragischer Schicksalsschlag treffen wird, und man nicht eingreift, um es zu verhindern.«
    »Aber wieso greift er dann nicht ein?«
    »Weil die Menschen nur aus ihren Fehlern lernen, Danger. Schmerz und Versagen gehören nun einmal dazu. Es ist dasselbe, wie wenn eine Mutter ihrem Kind zusieht, das hinfällt, wenn es gerade laufen lernt. Statt es zu trösten und auf den Arm zu nehmen, muss man es wieder hinstellen und noch einmal versuchen lassen. Sie müssen erst ein paarmal stolpern und umkippen, bevor sie laufen können.«
    Sie schüttelte den Kopf. Es erschien ihr so hartherzig. »Ich weiß nicht. Mir kommt es grausam vor. Die meisten Leute tragen schlimmere Verletzungen als aufgeschrammte Knie davon.«
    »Manchmal ist das Leben nun einmal grausam.«
    Das stimmte. Das wusste sie besser als jeder andere. Ihr Herz zog sich zusammen, als die Gesichter ihrer Familie vor ihrem geistigen Auge auftauchten.
    Sie waren auf dem Weg nach Deutschland gewesen, als die Leute ihres Ehemannes sie überfallen hatte.
    Danger schloss die Augen.
    »Nein, Michel! Er ist doch mein Vater!«
    Doch in den eisig blauen Augen dieses Mannes hatte keine Gnade, kein Fünkchen Mitleid gestanden. »Er ist Aristokrat. Sterben sollen sie, alle zusammen!«
    »Dann töte mich auch. Ich werde nicht zulassen, dass du sie mitnimmst. Nicht solange noch ein Atemzug in mir steckt.«
    Also hatte er auch sie erschossen … mitten ins Herz, das ihm so zugetan gewesen war.
    »Aristokratenhure!«, hatte er hervorgestoßen, als sie sterbend in den Armen ihres Vaters lag. »Sterben sollt ihr, alle zusammen!«
    Das Letzte, was sie hörte, war der Schuss, der dem Leben ihres Vaters ein Ende setzte.
    Wut und Schmerz wallten in ihr auf, als sich die alten Erinnerungen mit ihrer Wut auf das Schicksal mischten, das Alexion erwartete. Sie konnte immer noch nicht glauben, dass sie gelernt hatte, einem Mann zu vertrauen. Doch genau das tat sie jetzt, und sie wollte ihn nicht wieder gehen lassen.
    »Glaubst du ernsthaft, dass wir uns das Herz herausreißen lassen müssen?«
    »Ohne Wasser kann ein Blume nicht wachsen«, erwiderte er reflexartig.
    »Aber bei zu viel Regen stirbt sie.«
    »Und doch wachsen die schönsten Lotusblüten im tiefsten Sumpf.«
    Sie schnaubte. »In dieser Angelegenheit kannst du mich wohl nicht gewinnen lassen, stimmt’s?«
    »Das hat nichts mit gewinnen zu tun, Danger. Wie sagte John Lennon immer? Das Leben ist das, was passiert, während du gerade andere Pläne schmiedest. Es ist chaotisch und bricht einem manches Mal das Herz, aber gleichzeitig ist es auch eine unglaublich spannende Reise.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es erstaunt mich immer wieder, wie viel du über unsere Kultur und unsere Helden weißt.«
    Er zuckte die Achseln. »Ich habe schließlich alle Zeit der Welt, sie zu studieren.«
    Eine Woge des Mitleids überkam sie. Es gab Zeiten, in denen ihr Leben schrecklich eintönig und monoton war … Sie konnte nur ahnen, wie es für ihn sein mochte. Doch da sie unübersehbar unterschiedlicher Meinung darüber waren, wie viele Knüppel die Menschheit zwischen die Beine brauchte, lenkte sie das Gespräch auf das ursprüngliche Thema zurück.
    »Ich wollte schon immer mal anhalten und mir das Museum in Elvis’ Geburtshaus ansehen.«
    »Wieso hast du es nicht getan?«
    »Weil sie vor Einbruch der Dunkelheit schließen. Aber im Juni gibt es ein Elvis-Festival. Da herrscht großer Trubel, und meistens

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