Wächterin des Blutes - Ivy, A: Wächterin des Blutes - Beyond the Darkness
vergangenen Woche kaum aus dem Bett gekommen.
Und warum sollte sie auch?
Sie hatte alles, was sie brauchte.
Einen hinreißenden Gefährten, der absolut zum Anbeißen war und äußerst bedacht darauf, sie zufriedenzustellen. Einen Whirlpool, um den Muskelkater nach einem Sexmarathon zu mildern. Fabelhaftes Essen, das von einem diskreten Vampir an die Tür geliefert wurde.
Es war das reine Nirwana.
Heute Nacht war allerdings Vollmond, und Salvatore war bei Sonnenuntergang verschwunden, um über das Land, welches das Anwesen umgab, zu rennen. Er hatte sie gedrängt mitzukommen. Obwohl sie sich nicht verwandeln konnte, konnte sie die Anziehungskraft des Mondes und das Verlangen, draußen in der Nacht zu sein, spüren, trotzdem hatte sie entschieden abgelehnt.
Sosehr sie die vergangenen Tage auch genossen hatte, sie wusste, dass dies gestohlene Augenblicke waren, die sehr bald
zu Ende sein würden.
Salvatore war der König der Werwölfe, und obwohl er jeden Tag einen Großteil seiner Zeit damit verbrachte, am Telefon oder per Computer mit diversen Rudelführern zu sprechen, verstand sie, dass er auf Dauer nicht von seinen Rudeln getrennt bleiben konnte.
Und sie hatte ihre eigenen Verpflichtungen, wie sie sich mit einer leichten Grimasse ins Gedächtnis rief.
Irgendwie hatte sie während ihrer Bemühungen, ihre Kräfte mit denen der Wolfstölen zu verbinden, um Salvatore dabei zu helfen, Briggs zu besiegen, die armen Schwachköpfe an sich gebunden. Das war wirklich ein Glücksfall, da diese ganze Verbindungssache es vermocht hatte, ihre gebrochenen Seelen zu heilen. Andererseits war es auch etwas nervtötend, denn die Wolfstölen hatten entschieden, dass sie jetzt ihre persönlichen Leibwachen waren, und weigerten sich, die Villa ohne sie zu verlassen.
Irgendwann musste Harley eine Entscheidung treffen, was zum Teufel mit ihnen passieren sollte.
Zuerst wollte sie allerdings etwas Zeit mit ihrer Schwester verbringen.
Also hatte sie Salvatore einen langen Kuss gegeben und ihn losgeschickt, damit er sich amüsieren konnte. Dann hatte sie sich eine Jeanshose und ein Trägertop angezogen, um sich auf die Suche nach Darcy zu machen.
Eine halbe Stunde später fand sie ihre Schwester zufällig in einem Zimmer, das in Pfirsich- und Elfenbeintönen ausgestattet und zu einem Privatkino umgebaut worden war, mit einem riesigen Plasmafernseher und mehreren dick gepolsterten Sofas. Darcy hatte sich auf eine Couch gekuschelt, neben sich ein Tablett, auf dem eine große Schüssel mit Popcorn und eine Thermoskanne standen.
Als Darcy bemerkte, dass Harley zu ihr kam, drückte sie eine Taste auf der Fernbedienung, um den Film, den sie sich gerade ansah, anzuhalten, und winkte ihre Schwester zu sich.
Harley lief über den elfenbeinfarbenen Teppich und machte es sich auf der Couch gemütlich, indem sie die Beine unterschlug und somit ein Spiegelbild ihrer Schwester bildete.
»Störe ich auch nicht?«
»Du liebe Zeit, nein! Ich hatte schon gehofft, dass du heute Abend zu mir kommen würdest.« Darcy griff nach der Thermoskanne. »Salvatore hat dich viel zu sehr in Beschlag genommen.«
Harley lachte. Ein köstliches Hitzegefühl durchströmte ihr Blut bei der Erinnerung an Salvatores unersättlichen Hunger.
»Es ist nicht allein seine Schuld.«
Darcy ließ ein verschmitztes Lächeln aufblitzen. »Schön für dich. Heiße Schokolade?«
»Klingt perfekt.« Harley ließ sich von ihrer Schwester den großen Becher in die Hand drücken und warf einen Blick auf den Fernsehapparat. Sie hob die Augenbrauen, als ihr klar wurde, was sich ihre Schwester gerade ansah. » Terminator? Ich hätte gedacht, du wärst mehr ein Singin’ in the Rain -Fan.«
»Soll das ein Witz sein?« Darcy wackelte mit den Augenbrauen. »Soll ich mir etwa die Chance entgehen lassen, Arnold Schwarzenegger nackt zu sehen?«
»Das ist wahr.« Harley hob ihren Becher, um auf die hinreißenden Männer überall auf der Welt zu trinken. »Auf den nackten Arnold!«
Darcy stieß ihren Becher gegen den von Harley. »Genau!«
Harley nippte an der cremigen Schokolade und machte es sich in den weichen Kissen gemütlich.
»Ich hatte angenommen, Styx wäre bei dir.«
Darcy schnitt eine Grimasse. »Er sitzt auf dem Thron.«
Harley gab ein ersticktes Lachen von sich. »Wie bitte?«
»Er hat ein offizielles Treffen mit Dante und Viper. Ich glaube, sogar Cezar ist vorbeigekommen.«
»Gibt es Probleme?«
Darcys Lächeln verblasste, und ein Ausdruck der Besorgnis trat in
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