Wächterin des Mondes (2) - Arthur, K: Wächterin des Mondes (2) - Kissing Sin
dasselbe gemacht hat?«
»In gewisser Weise ja. Ich kenne den Namen, aber ich kann ihn nicht aussprechen.«
»Wieso gibst du mir nicht einfach seine Adresse?«
»Persönliche Daten fallen ebenfalls unter den Bann.«
Das war wirklich sehr bequem. Ich leerte mein Bier und blickte auf die Uhr an der Konsole. Uns blieb weniger als eine halbe Stunde. »Dann erklär mir, wieso zum Teufel diese Person es derart auf mich abgesehen hat.«
»Weil es in vierzig Jahren Forschung nicht gelungen ist, einen Mischling zu schaffen, der so gut mit seinen zwei Naturen zurechtkommt wie du. Das macht dich einzigartig und zu einem heiß begehrten Forschungsobjekt.«
Genau dasselbe hatte Jack vor einiger Zeit schon vermutet. Da Misha Rhoan nicht erwähnte, wussten sie hoffentlich nicht, dass er dieselben Gene besaß. »In dieser verfluchten Anlage haben sie aber nicht versucht, meine Gene zu erforschen.«
Ein Lächeln umspielte seine Lippen. »O doch, das haben sie. Aber der Mann, der die Anlage leitet, hat die Situation sicherlich auch für sich genutzt. Er sagt, du wärst ihm etwas schuldig.«
Wenn das ein Hinweis sein sollte, hatte ich ihn nicht verstanden. Ich runzelte die Stirn. »Wieso steckt ihr also all eure Zeit und euer Geld in diese Forschung? Du und
Talon seid auf eurem jeweiligen Gebiet doch durchaus erfolgreiche Geschäftsleute.«
Er zuckte wieder mit den Schultern. »Wir wurden so programmiert.«
»Quatsch.«
Er grinste. »Wie wäre es dann mit Geld und Macht? Wer herausfindet, wieso Vampire so lange leben oder wieso Werwölfe fast jede Wunde heilen können, dem ist beides sicher.«
»Und wer eine Armee zusammenstellt, die auf ganz spezielle Einsätze programmiert ist, besitzt ziemlich viel Macht.« Das hatte er einmal zu mir gesagt. Ich hatte damals nicht verstanden, dass er mir damit ein kleines Teil des Puzzles gereicht hatte. »Du kannst praktisch den Preis bestimmen.«
»Genau.«
Ich spielte mit der leeren Bierflasche. »Das Militär arbeitet an demselben Projekt, oder?«
»Ja.«
»Hast du irgendwie mit dem Militär zu tun?«
»Nicht persönlich.«
»Deine Firma?«
»Nein.«
»Deine Klongenossen.«
»So ähnlich.«
Das wenigstens war hilfreich. »Dann sag mir, wo ich mit meinen Ermittlungen anfangen soll.«
Er hob eine Braue. »Nicht bevor wir uns auf die Bedingungen geeinigt haben. Und schon gar nicht ohne Anzahlung.«
Ich war gereizt. »Du bekommst deine Bezahlung, wenn ich weiß, dass du ehrlich bist.«
»Das reicht nicht, Riley. Ich setze mein Leben aufs Spiel, sobald ich mich nur mit dir blicken lasse.«
»Das hast du schon einmal behauptet, aber wieso sollten sie dich umbringen, wenn sie dich doch brauchen?«
»Weil ich nur ein kleines Rädchen im Getriebe bin. Und jetzt bin ich keine Hilfe mehr, sondern werde zum Hindernis.«
Ich glaubte ihm nicht. Diesmal nicht. Ich hatte den Verdacht, dass er seine ganz persönlichen Gründe hatte. Ich glaubte ihm zwar, dass er ein Kind zeugen wollte, war mir aber sicher, dass noch mehr dahintersteckte.
Vielleicht spielte er ein doppeltes Spiel, bis er wusste, wer als Sieger hervorging.
»Wenn das stimmt, wieso bist du dann der Einzige, der verhindern kann, dass ich nicht in dieses verdammte Forschungszentrum zurückmuss?«
»Weil ich etwas besitze, das er haben will.«
Seine kalte selbstzufriedene Stimme machte mich frösteln. »Was?«
Er hob eine Braue. »Ich schwöre beim Mond, dass ich dich, wenn ich will, vor einem weiteren Angriff schützen kann. Reicht dir das?«
»Das würde mir reichen, wenn ich es glauben könnte.«
»Das Ausbleiben der Angriffe wird Beweis genug sein.«
Ich umklammerte den Hals der Bierflasche, widerstand jedoch dem Drang, sie ihm an den Kopf zu schleudern. »Du pfeifst also die Hunde zurück, wenn ich deinen Bedingungen zustimme, aber erst dann?«
»Korrekt.«
Ich stieß die Luft aus. »Und wie lauten deine Bedingungen?«
»Kein anderer Wolf außer mir.« Seine silberfarbenen Augen glänzten im Kerzenschein. »Vor allem hältst du dich von diesem verfluchten Alphawolf fern, mit dem ich dich vorhin gesehen habe.«
Ganz bestimmt nicht. »Von jedem, aber nicht von dem Wolf, mit dem ich vorhin zusammen war. Er hat einen Chip, also stellt er keine Bedrohung dar, und außerdem würden deine Verfolger misstrauisch, wenn ich jeglichen Kontakt zu anderen Werwölfen abbreche.«
Er knurrte. Offenbar passte ihm das nicht, er war aber bereit, in diesem Punkt nachzugeben. »Du triffst dich jede Nacht, auch sonntags, um
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