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Wäre ich du, würde ich mich lieben (German Edition)

Wäre ich du, würde ich mich lieben (German Edition)

Titel: Wäre ich du, würde ich mich lieben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Evers
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Frage hatte ich, offen gestanden, nicht gerechnet.
    «Tja, was will ich mit dem Zelt machen? Na ja, erst mal kennenlernen, es langsam angehen, aber bei gegenseitiger Sympathie könnte ich mir vielleicht auch etwas Festes vorstellen.»
    «Ach? Kein Problem. Kaufen können Sie das Zelt natürlich hier. Heiraten geht dann zwar in Deutschland noch nicht, aber in Las Vegas sind Hochzeiten zwischen Mann und Zelt ohne weiteres möglich.»
    «Echt?»
    «Nein, aber wir sind psychologisch geschult, auf den Käufer einzugehen. Wie man blöde Witze in den Laden reinruft, so kommen sie auch wieder raus.»
    «Ach so. Ich will zelten gehen. Möglichst mit dem Zelt zusammen.»
    «Gut, und was soll das Zelt können?»
    Also wie kann jemand von mir verlangen, keine blöden Witze zu machen, und dann solche Fragen stellen? Was soll das Zelt schon können? Vielleicht Handstand? Da ich den Verkäufer nicht völlig verärgern will, antworte ich gemäßigt.
    «Kochen. Wäre schön, wenn es kochen könnte.»
    «Verstehe, das wird oft verlangt. Haben wir hier vorne.»
    «Sie haben tatsächlich ein Zelt, das kochen kann?»
    «Selbstverständlich, wir haben ein Zelt, das sehr gut zu Ihnen passt. Hier, gucken Sie doch mal rein.»
    Er geleitet mich in das Kochzelt. Ich bin kaum drin, als der Reißverschluss hinter mir zuzurrt und ein Vorhängeschloss klickt.
    «He, Sie, hier ist gar nichts! Das Zelt kann überhaupt nicht kochen!»
    «Natürlich nicht. Es gibt kein kochendes Zelt. Das hier ist das Lustige-Kunden-Zelt, in das wir lustige Kunden einsperren, bis sie aufhören, lustige Witze zu machen.»
    «Sie haben ein spezielles Gefängniszelt?»
    «Erst seit kurzer Zeit. Extra für Sie habe ich dieses Lustige-Kunden-Zelt gerade erfunden.»
    «Ich will doch nur ein Zelt kaufen, das praktisch keine Arbeit macht. Also ein Zelt, das nicht nervt.»
    «Gut, dann sagen Sie mir einfach, was Ihr Zelt können soll.»
    Es gibt Situationen, da weiß man, man sollte einen Satz nicht sagen, und doch, obwohl alle Logik, alle Vernunft dagegenspricht, purzelt er einem einfach so aus dem Mund: «Das Zelt soll sich von alleine auf- und wieder abbauen können!»
    Verdammt, ich werde auf Jahre hinaus nicht mehr aus diesem Lustige-Kunden-Zelt rauskommen. Denke ich. Stattdessen geschieht ein Wunder. Der Reißverschluss fährt auf, und der Verkäufer knurrt: «Sagen Sie das doch gleich!»
    Dann zeigt er mir die erstaunlichste Erfindung seit den beidseitigen Getränkehaltern auf Partyhelmen. Das Wurfzelt. Ein Zelt, das sich in der Tat von alleine aufbaut. Man wirft es in die Luft, es macht «Wuff!», und das fertige Zelt steht da. Man muss es nur noch mit den Heringen befestigen, und es ist aufgebaut. Später reichen erneut zwei, drei Handgriffe und: zack!, ist es auch wieder abgebaut. Also wenn man es kann. Überraschenderweise kann ich es.

    3 . Die tolle Erfahrung
    Als wir eine Woche später auf dem Zeltplatz am See ankommen, sage ich den Kindern, sie brauchten sich um gar nichts zu kümmern. Ich würde ganz alleine die beiden neuen Zelte aufbauen. Allerdings erst später, zuerst sollten wir noch in Ruhe Eis essen. Sie bewundern mich, wie cool ich bin, und sie haben recht damit. Nach dem Eis werden sie langsam unruhig. Sie würden nun schon gern mal die Zelte aufbauen. Ich beruhige: «Keine Panik, lasst uns erst noch Fußball spielen!»
    Ich weiß natürlich, je länger ich den spektakulären Zeltaufbau rauszögere, je mehr Spannung ich aufbaue, desto nachhaltiger kann ich sie beeindrucken. Desto größer wird mein Triumph sein. Nach dem Fußballspielen wollen sie aber wirklich die Zelte …, ich sage: «Erst noch Baden.» Nach dem Baden drängen sie schon sehr, ich verkünde gelassen: «Wir gehen erst noch abendessen.» Während des Essens wächst langsam ihre Panik, ich ordere noch einmal Eis zum Nachtisch.
    Dann, nachdem sie in wilder Hektik zum Auto zurückgerannt sind, sind sie fraglos reif. Nun ist es an der Zeit, zum Helden zu werden. Während ich den Kofferraum öffne und die Zelte raushole, ziehen dunkle Wolken auf. Ein Gewitter naht. Wunderbar, jetzt wird es sogar noch richtig dramatisch, besser könnte es gar nicht laufen.
    Als die Kinder schon völlig mit den Nerven am Ende sind, habe ich meinen großen Auftritt. Ich nehme das erste Zelt, werfe es in die Luft, es macht «Wuff!» und baut sich wunderbar von alleine auf. Da steht es! Die Kinder machen «Ah!», jubeln, klatschen, bewundern mich, so wie es sein soll. Ich nehme das zweite Zelt, es macht wieder

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