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Wage den Schritt ins Glueck

Wage den Schritt ins Glueck

Titel: Wage den Schritt ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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tief durch und deutete auf den Arzt. „Du hast dich vor ihm ausgezogen?“ Während er die Hände zu Fäusten ballte, wich Dr. Hillier sicherheitshalber an seinen Schreibtisch zurück.
    „Eine Schwester war dabei“, versicherte er.
    „Dr. Hillier hat mein Bein operiert.“ Eden warf Rafe einen empörten Blick zu. „Was fällt dir ein, einfach hereinzustürmen? Woher wusstest du überhaupt, dass ich hier bin?“
    Nach einem weiteren finsteren Blick auf den Chirurgen folgte Rafe ihr aus dem Behandlungsraum. „Dein Freund, der Immobilienmakler, hat mir verraten, dass du hier einen Termin hast. Als ich zurückkam, war im Dower House niemand“, setzte er anklagend hinzu. „Ich wusste, dass Bruno und seine Familie wieder in Mailand sind, aber ich hatte erwartet … gehofft, dich anzutreffen.“
    Alle in dem kleinen Wartezimmer blickten Eden an. Sie seufzte ungeduldig. „Würdest du bitte leiser sprechen? Du wolltest erst morgen Abend zurück sein. Und selbst wenn ich gewusst hätte, dass du eher kommst, hätte ich keinen Termin verschoben, der schon lange feststeht.“
    „Was ist mit dir?“ Rafe betrachtete sie von Kopf bis Fuß, ohne sich um die neugierigen Blicke der Anwesenden zu kümmern.
    „Nichts. Es stört mich nur, dass du hier einfach hereinplatzt.“
    Rafe murmelte etwas Unverständliches. „Warum bist du hier? Wieso brauchst du einen Arzt, und was ist mit deinem Bein?“, fragte er übertrieben geduldig, als hätte er es mit einerBegriffsstutzigen zu tun.
    Wie sehr sie ihn vermisst hatte! Dass sie sich so lebendig fühlen konnte, hatte sie fast vergessen. Fünf Minuten mit ihm genügten, um ihr Blut wieder in Wallung zu bringen. „Ich habe mir das Bein bei meiner Arbeit in Afrika verletzt“, sagte sie.
    Rafe blieb mitten im Raum stehen, wo er allen im Weg war, und wartete auf weitere Erklärungen.
    „Es war ein Unfall“, setzte sie hinzu.
    Sein Stirnrunzeln vertiefte sich. „Ein Autounfall?“
    „Nein.“ Sie zögerte kurz. „Eine Explosion. Ich bin auf eine Mine getreten. Natürlich nicht direkt darauf – sonst wäre ich nicht hier. Sie ging hoch, als ich zwei Schritte entfernt stand, und … fast hätte ich ein Bein verloren“, schloss sie leise.
    Rafe sah aus, als könnte er vor Aufregung explodieren. Entschlossen machte er kehrt und riss die Tür zum Behandlungsraum auf.
    „Und dieser Arzt hat dein Bein operiert? Ich will ihn sprechen und genau wissen, was das für Verletzungen sind.“
    „Rafe, du kannst da nicht einfach hineingehen. Der Mann hat viel zu tun, man macht erst einen Termin.“
    Doch er hörte ihr nicht mehr zu und schloss die Tür hinter sich.
    Hilflos sah Eden die Schwester am Empfang an. „Tut mir leid, er ist schrecklich.“
    „Ich finde ihn toll.“ Mitfühlend lächelte die Frau sie jetzt an. „Er setzt sich immer durch, stimmt’s?“
    „Leider ja.“
    Nachdem Rafe den Leuten im Wartezimmer kein Schauspiel mehr bot, wandten sie sich erwartungsvoll Eden zu, die zum Getränkeautomaten auf dem Korridor flüchtete.
    Als Eden zehn Minuten später zurückkam, lehnte Rafe am Empfangspult. Ihr war heiß, und sie fühlte sich denkbarunbehaglich, während er in Jeans und schwarzer Lederjacke kühl und gelöst wirkte und einfach umwerfend aussah. Diesen Eindruck schien die Schwesternschar, die ihn umringte, zu teilen. Er dürfte der einzige Mann sein, der es schafft, mit fünf Frauen gleichzeitig zu flirten, dachte Eden ärgerlich. Als er sie sah, richtete er sich auf und kam ihr entgegen.
    „Gehen wir?“, schlug er vor.
    „Ja. Bist du sicher, dass du dich hier loseisen kannst?“
    Als er lächelte, fühlte sie sich plötzlich schwach. Ehe sie wusste, wie ihr geschah, umfasste er ihr Kinn und küsste sie so zärtlich, dass sie hingebungsvoll die Lippen öffnete. Sein Mund war warm und weich und unendlich verlockend, Eden schloss die Augen und überließ sich ihren Empfindungen.
    „Gehen wir, cara mia. Hier erregen wir Aufsehen.“
    „Nicht wir. Du. Warum hast du das getan?“
    „Was?“, fragte Rafe unschuldig. „Dich küssen?“
    Eden warf ihm einen anklagenden Blick zu und ging den Korridor entlang.
    „Du bist gleich zweimal bei Dr. Hillier reingeplatzt. Was wird er jetzt denken?“
    „Er war erstaunlich hilfsbereit und hat mir sogar die Röntgenaufnahmen gezeigt, nachdem ich ihm gesagt hatte, du wärst damit einverstanden.“
    „Ganz und gar nicht!“ Gereizt seufzte Eden. „Rafe, was tust du hier?“
    „Warum hast du mir deine Beinverletzungen

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