Wage den Schritt ins Glueck
ihn kühl und wich seinem Blick aus.
Rafe betrachtete sie genauer, die Tränenspuren auf ihrem Gesicht gingen ihm ans Herz. „Und wo sollte ich deiner Meinung nach sein?“, fragte er sanft.
Sie zuckte die Schultern. „In deinem kleinen Telefonbuch dürfte es doch genug Namen von ein paar aufregenden Damen geben.“
„Ich will aber nur dich“, beteuerte er ihr.
„Ach, bitte! Tun wir nicht so, als wäre ich für dich mehr als ein netter Zeitvertreib. Ich bin deine Geliebte, mehr nicht. Das hast du mir deutlich genug klargemacht.“
„In der Nacht, als wir aus Indianapolis zurückkamen, war ich außer mir“, begann er entschuldigend.
„Das warst du auch vorher oft genug“, unterbrach Eden ihn heftig. „Ich bin es leid, ständig als Blitzableiter für deine Stimmungen herzuhalten. Es gibt keine Entschuldigung für die Art, wie du mich behandelt hast. Deine Launen wechseln so plötzlich wie das Wetter, ich weiß nie, woran ich bin!“ Endlich musste sie alles loswerden. „Während dein Vater krank war, dachte ich, du brauchst mich! Du hast dich an meiner Schulter ausgeweint. Aber nachdem es Fabrizio wieder besser geht, bin ich überflüssig. Du brauchst niemanden! Das hast du mir letzte Woche mit deinem Verhalten bewiesen.“
Sein Verhalten bewies, wie aufgebracht er gewesen war, nachdem der Privatdetektiv ihm die Ergebnisse seiner Nachforschungen vorgelegt hatte.
Ehe sie nach Monaco geflogen waren, hatte Rafe erfahren, wie falsch er Eden beurteilt hatte. Und nachdem er seinen Vater zur Rede gestellt und ihn gezwungen hatte, mit der Wahrheit herauszurücken, wusste Rafe, dass er Eden auch vor vier Jahren zu Unrecht verdächtigt hatte. Nachdem er sich geweigert hatte, sie anzuhören, durfte er sich nicht wundern, wenn sie ihm jetzt die kalte Schulter zeigte und ihn verließ.
„Lass mich dir beweisen, wie viel ich für dich empfinde, Eden … bitte!“ Er ging zu ihr, nahm sie einfach in die Arme und küsste sie innig. „Mehr Beweise brauchen wir nicht“, sagte er, als sie aufhörte, sich zu wehren, und matt an seineBrust sank. Die Tränen in Edens Augen warnten ihn jedoch, dass er sie noch nicht für sich gewonnen hatte.
„Es war wunderbar, wenn wir miteinander geschlafen haben“, erklärte sie ihm ruhig. „Aber ich will mehr als das. Ich möchte mich nicht mehr fürchten müssen, eine Zeitung aufzuschlagen, weil ich dort wieder ein übles Foto oder eine Story über mich finden könnte. Du hast mich nicht einmal in Schutz genommen, Rafe. Es war dir egal, wer in Venedig die Fotografen auf uns gehetzt hat. Als deine Geliebte war ich öffentliches Eigentum, aber damit ist jetzt Schluss.“
„Ich weiß, wer uns die Paparazzi auf den Hals gehetzt hat.“ Rafe sprach beschwörend auf sie ein, als Eden den Koffer schloss, am Griff packte und zur Tür ging. „Und ich habe dafür gesorgt, dass es nie mehr vorkommt. Darunter wirst du nie mehr leiden, cara mia , das verspreche ich dir.“
Eden betrachtete ihn, als sähe sie ihn zum ersten Mal. Ihr Gesichtsausdruck offenbarte, dass es nicht gut für Rafe stand.
„Ich glaube dir nicht“, erwiderte sie endgültig. „Ich kehre nach England zurück.“
Es war Ende September, und die Sonne stand tief am Himmel. Sie tauchte die hellen Mauern von Dower House in ein goldenes Licht und warf tanzende Muster auf die Blätter, die sich rostrot zu färben begannen.
Der Garten wird mir am meisten fehlen, dachte Eden, während sie ein letztes Mal über den Rasen schlenderte und durch die Terrassentüren das Haus betrat. Nev würde hier nach dem Rechten sehen, bis die neuen Eigentümer einzogen. Er hatte angedeutet, es sei bereits verkauft. Zwar versicherte Nev oft, mit dem Auszug habe es keine Eile, doch es war Zeit zu gehen.
Traurig verfolgte Eden, wie das Taxi in die Auffahrt ein-bog. Komisch, aber irgendwie hatte sie sich nicht vorstellen können, dass dieser Tag kommen würde. In ihren Tagträumen hatte sie sich noch am Tag zuvor an die Hoffnung geklammert, Rafe würde bei ihr auftauchen, ihr beteuern, dass er ohne sie nicht leben könne. Die Wirklichkeit sah anders aus. Auf der Jagd nach dem sechsten Weltmeisterschaftstitel jettete er um die Welt. Sein klarer Sieg in Japan hatte ihm einen festen Platz unter den erfolgreichsten Formel-1-Fahrern aller Zeiten gesichert. Sein Foto prangte auf allen Titelseiten, natürlich wieder mit einer sexy Blondine an seiner Seite.
„Sind Sie so weit, Love?“, rief der Taxifahrer ihr zu. „Ich verstaue Ihren Koffer
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