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Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Titel: Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Franke
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Bierchen?« Ein leichter Tadel schwang in Christines Stimme mit.
    »Zwei kleine Bier kann man trinken, vor allem, wenn man Bratkartoffeln mit Matjes dazu isst.«
    »Matjes? Im November? Ich denke, die Fangzeit ist im Mai oder Juni?«
    »Keine Ahnung. Ich hab mal gehört, dass die schockgefroren werden und man sie deshalb das ganze Jahr über bekommt. Da sollten Sie aber besser Herrn Hanneken fragen.«
    »Na, das tut ja hier auch nichts zur Sache«, mischte sich Oda ein. »Sie sind also nach dem Essen zusammen rausgegangen, jeder ist in sein Auto gestiegen und losgefahren. Nur dass Baumann nicht nach Hause fuhr, sondern zum Molenfeuer, wo er starb.«
    »Ja. So muss es wohl gewesen sein.« Wilken faltete die Hände und legte sie vor sich auf den Tisch. Immer noch war er die Ruhe selbst.
    »Aber warum ist er zum Molenfeuer gefahren? Es war doch stockdunkel dort und sicher menschenleer. Was kann er da gewollt haben?«, hakte Christine nach.
    »Na ja, es gab da diesen Anruf.«
    »Einen Anruf.«
    »Ja. Als wir schon draußen waren, damit Fabian und Malte eine schmöken konnten, klingelte Fabians Handy. Da muss wohl jemand dran gewesen sein, mit dem er sich dann noch am Molenfeuer getroffen hat.«
    Überrascht sah Christine den Soldaten an. »Sie glauben also, dass Ihr Kamerad sich mit seinem Mörder verabredet hat, und haben bislang überhaupt nicht daran gedacht, dass das wichtig für unsere Ermittlungen sein könnte?«
    »Na ja. Schon, aber … Also, ich weiß ja nicht, wer dran war. Und ich hab gedacht, dass Sie das sicher selbst rausfinden, wenn Sie die Telefonliste seines Handys durchgehen.«
    »Das Problem ist, dass wir sein Handy nicht haben.«
    »Nicht?« Wilken wirkte ehrlich erstaunt.
    »Nein.«
    »Aber er hatte es doch dabei.« Christine sah förmlich, wie es hinter Wilkens Stirn zu arbeiten begann.
    »Vielleicht ist es ins Wasser gefallen«, sagte sie. »Vielleicht hat aber auch derjenige, mit dem er in Streit geriet, das Handy. Was war das überhaupt für eines, wissen Sie das?«
    »Ein iPhone. Fabian besaß immer das Neuste vom Neusten. Er benutzte es als Organizer, als Telefon, als Kamera …« Wilken stutzte kurz. »Na, wie man die Dinger heutzutage eben benutzt.«
    »Kommen wir noch mal auf den Anruf zurück.«
    »Wie gesagt, ich kann da überhaupt nichts zu sagen. Malte vielleicht, der stand auf der Seite, an der Fabian das Telefon ans Ohr hielt.«
    »Mit Ihrem Kameraden wollten wir sowieso noch sprechen. Sagen Sie ihm doch bitte Bescheid, dass er herkommt«, bat Christine.
    »Das geht leider nicht. Malte ist schon von Bord gegangen, er will übers Wochenende zu seiner Familie nach Iserlohn fahren.«
    »Hm.« Nicht wirklich zufrieden zog Christine die Oberlippe kraus. »Dann seien Sie doch bitte so nett und schreiben uns seine Handynummer und seine Adresse hier in Wilhelmshaven auf. Vielleicht erwischen wir ihn ja noch, bevor er aufbricht.«
    * * *
    Das Verkehrsschild gab Tempo einhundertzwanzig vor. Vielleicht hätte er sich nach Feierabend noch ein Stündchen hinlegen und ausruhen sollen, vor ihm lagen immerhin etwas über drei Stunden Fahrt. Da musste man konzentriert sein, gerade an einem Freitagnachmittag, wenn alles und jeder ins Wochenende reiste. Malte merkte, dass ihn die Müdigkeit packte, dabei war er gerade erst eine knappe halbe Stunde unterwegs. Er griff zu der Flasche Apfelwasser, die im Getränkehalter der Mittelkonsole seines Audis stand und trank einen großen Schluck. Die Flasche war schon zur Hälfte leer, aber man musste viel trinken, um wach zu bleiben. Er hätte sich Cola mitnehmen sollen, Koffein wäre besser als Wasser, aber er mochte den Geschmack, tat selbst immer noch einen ordentlichen Spritzer Zitrone hinzu. Er fischte ein Kaugummi von der Fläche unterhalb des Bordcomputers. Auch Kaugummikauen hielt wach, weil man dabei viele Muskeln bewegte.
    Ob er doch eben auf den nächsten Parkplatz fahren sollte? Nur zwanzig Minuten ausruhen?
    Ein Porschefahrer überholte ihn trotz der Geschwindigkeitsbegrenzung mit sicher einhundertachtzig Sachen. Auswärtiges Kennzeichen. Garantiert wusste der nicht, dass hier oft sogenannte »Flitzerblitzer« standen.
    Der nächste Parkplatz wurde angezeigt, doch Malte fuhr weiter. Er wollte dem Feierabend- und Wochenendverkehr auf der A1 vorausfahren, da zählte jede Minute. Scheiße, was war er müde. Doch er freute sich wie selten auf den Besuch bei seinen Eltern. Es war eben doch alles ein wenig viel gewesen in letzter Zeit. Er brauchte dringend

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