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Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Titel: Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Franke
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Pilzen wieder eingesteckt und war mit den Worten »Darüber sprechen wir noch« gegangen. Es hatte wie eine Drohung geklungen.
    Nora hatte Angst empfunden und gemerkt, dass sie sich eine Verteidigungstaktik überlegte. Sich entschuldigen wollte, alles kleiner machen, als es war. Ganz getreu dem Motto Rene Kollos aus dem »Land des Lächelns«. Deswegen hatte sie sich entschlossen, Lutz heute anzurufen. Nach der Klausur. Gestern war zu viel in ihrem Kopf gewesen, um auf seinen Angriff zu kontern, ihr Hirn hatte noch von dem geglüht, was sie für die Klausur auswendig gelernt hatte. Und sie hatte all ihre Reserven gebraucht, damit beim nochmaligen Durchackern der alten Übungsarbeiten, die der Prof ihnen gegeben hatte, auch die letzten Reste dessen, was noch nicht fest in ihrem Kurzzeitgedächtnis verankert war, dort Wurzeln schlagen konnten.
    »Das geht dich nichts an«, kam jetzt die typisch arrogante Antwort, die auch Fabian hätte geben können. In diesem Moment wusste Nora nicht mehr, weshalb sie Lutz lange Zeit so anziehend gefunden hatte.
    »Hör mal, die Polizei ist bei euch zu Hause, in Fabians Kammer und sogar bei mir aufgetaucht. Die suchen überall nach diesen Scheißpilzen, und du ziehst die einfach so aus der Tasche? Knallst sie mir auf den Tisch, unterstellst, ich würde lügen, und verschwindest mit dem Zeug, noch bevor ich richtig Luft geholt habe? Verdammt, Lutz. Ich will wissen, woher du die Tüte hattest.«
    Sie hörte ihn schwer atmen. »Nicht am Telefon, Nora. Nicht am Telefon. Wir treffen uns wie immer. In zwei Stunden.«
    * * *
    Wieder war es ein anderer junger Mann, der sie von der Pforte zur Fregatte brachte. Sie waren direkt vom Seglerheim aus zum Marinestützpunkt gefahren, denn Oda meinte sich erinnern zu können, dass die Mariner freitags immer schon ab Mittag freihatten. Es war fast schon Routine, an Bord zu gehen. Seitdem sie diesen Fall bearbeiteten, trug Christine nur Schuhe mit flachen Absätzen, deshalb war es für sie ein Kinderspiel, die Niedergänge hinaufzuklettern.
    »Gibt es Neuigkeiten?«, fragte Kommandant Tieden, als sie bei ihm auf der Kammer waren.
    Sie begrüßten sich mit Handschlag, bevor sie den von Tieden angebotenen Platz auf der gepolsterten Bank einnahmen.
    »Wir wissen jetzt, mit wem Fabian Baumann seinen letzten Abend verbracht hat. Es waren zwei seiner Kameraden«, sagte Christine. »Wir möchten gern mit den beiden reden. Mit einem von ihnen haben wir sogar schon einmal gesprochen, und uns würde interessieren, warum er mit keiner Silbe erwähnt hat, dass er am Abend vor Baumanns Tod mit ihm zusammen war. Er heißt …« Sie kramte in ihrer Tasche nach dem Block. Dass sie sich aber auch keine Namen merken konnte.
    »Malte Kleen«, kam es dafür locker von Oda, während Christine noch kramte. »Der Zwo SVM .«
    »Kleen. Ja, ich lasse ihn gleich holen. Am besten unterhalten Sie sich wieder in der Messe mit ihm. Und der andere?«
    »Seinen Namen kennen wir leider nicht.« Inzwischen hatte Christine das Gruppenbild in den Fingern und tippte auf das Gesicht, das Hanneken als den anderen Kameraden von Fabian Baumann identifiziert hatte.
    »Ach, Volker Wilken. Mein zweiter Navigationsoffizier. Ja, die drei haben nach Dienstschluss öfter mal was zusammen gemacht. Spielen wohl ab und zu Skat oder so.« Tieden zeigte sich kein bisschen verwundert. Aber die drei waren ja auch nicht die einzigen Kollegen auf der Welt, die sich nach Feierabend mal auf ein Bierchen trafen. »Kommen Sie.«
    Tieden ging durch die schmalen Gänge voran, sie mussten eine Etage tiefer.
    Wieder brachte der zuvorkommende Kellner die Getränke, und nur wenige Momente später stand der Mann, auf dessen Konterfei der Chef des Seglerheims getippt hatte, vor ihnen.
    »Zwo NO -Oberleutnant zur See, Wilken«, stellte er sich vor und nahm ihnen gegenüber Platz.
    »Herr Wilken, Sie waren am Abend vor Fabian Baumanns Tod mit ihm zusammen?«
    Der gut aussehende blonde junge Mann sah sie geradeheraus an. »Ja. Wir waren im Seglerheim. Haben dort eine Kleinigkeit gegessen und ein, zwei Bierchen getrunken.«
    »Was ist dann passiert?«
    »Danach? Nach dem Essen, meinen Sie?«
    »Ja.« Christine beobachtete Wilken genau, und sicher tat Oda das Gleiche, doch bislang zeigte sich nicht ein Hauch von Unsicherheit auf dem sympathischen Gesicht.
    »Wir haben bezahlt und sind gegangen.«
    »Alle zusammen? In einem Auto?«, wollte Oda wissen.
    »Nein. Wir waren jeder mit dem eigenen Wagen da.«
    »Trotz der

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