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Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Titel: Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Franke
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Lieblingsfotografen.«
    Es dauerte nicht lang, und beide Kollegen standen um ihren Schreibtisch. Manssen hatte einen Teil seiner Ausrüstung dabei und kümmerte sich zunächst um die daktyloskopische »Erstversorgung« des Umschlags, wie er es spaßeshalber nannte. Dann öffnete er ihn.
    Zutage kam ein Foto.
    »Was soll das denn?« Er warf das Bild auf Odas Schreibtisch und zog enttäuscht seine Einmalhandschuhe aus. »Das haben wir doch schon.«
    Oda runzelte die Stirn. Sie hatte Manssen selten so mürrisch erlebt. Lag es daran, dass er selbst früher bei der Marine gewesen war und nur positive Erinnerungen mit seiner Zeit dort verband? Sie sah ihn skeptisch an, derweil Christine sich schon über die Aufnahme beugte. Auch sie hatte die obligatorischen Einmalhandschuhe übergestreift, nahm das Bild aber trotzdem nicht in die Hand.
    »Das ist ein anderes Foto«, sagte sie. Nun sah auch Oda genauer hin.
    »Ja. Das ist ein anderer Mann«, bestätigte sie.
    »Wie jetzt?«, fragte Manssen.
    »Kerl, auf den Fotos sind zwei verschiedene Männer. So simpel ist das.« Oda beugte sich erneut über die Aufnahme, die deutlich schärfer war als diejenige, die sie zuvor erhalten hatten. »Ich würd zu gern wissen, was hier gespielt wird«, sagte sie. »Zumindest eines ist aber klar: Wir haben es beim Absender mit einer Person zu tun, die genau über den Fall Baumann informiert ist«, sagte sie.
    »Das schließt du woraus?«, fragte Manssen.
    »Das erste Foto hat Christine erhalten. In einem persönlich an sie adressierten Umschlag. Dieser Umschlag hier«, Oda zeigte auf das weiße Kuvert, »war an mich gerichtet. Das heißt, der Absender weiß sehr genau, wer mit den Ermittlungen betraut ist.«
    Auch Christine und Manssen studierten das Foto erneut. »Der Hintergrund ist auf diesem Bild schärfer. Es scheint eine Kammer an Bord des Schiffes zu sein«, sagte Christine.
    »Ja, das denke ich auch. Was uns zu der Frage führt, ob diese Aufnahmen während der Liegezeit hier im Hafen gemacht wurden oder von einem Einsatz stammen? Far away from home? «
    »Wieso weit weg von der Heimat? Was meinst du damit?«, fragte Manssen.
    »Ich überleg grad zweierlei. Entweder erlaubt sich da irgendeiner einen Heidenspaß, fotografiert Kameraden beim Pinkeln und bastelt sie mittels Fotomontage in peinliche Situationen hinein. Wobei man sich dann fragen muss, was er damit bezweckt. Oder ist das Foto ein Pendant zu dem, das wir schon erhalten haben, also keine Fotomontage, und wir sollen auf die Art eine Erklärung dafür bekommen, warum Baumann und Kleen starben?«
    »Du meinst …« Christine räusperte sich ungläubig.
    »Ausschließen kann man es nicht.«
    »Was kann man nicht ausschließen?«, fragte Manssen ungeduldig, der sich an dieser Stelle offenbar ausgeschlossen vorkam.
    »Wir hatten beim ersten Bild unter anderem die Vermutung, dass es sich um einen einvernehmlichen sexuellen Akt handelt, den ein schmieriger Scherzbold fotografiert hat«, erklärte Oda. »Denk nur mal an die Nacktfotos von dem jüngeren Windsor-Spross Harry, die vor einer Weile durch die Medien gingen. Die waren doch während eines Hotelaufenthaltes in Las Vegas gemacht worden, und der Harry hat garantiert nicht damit gerechnet, dass Bilder, die an einem so privaten Abend geschossen werden, an die Öffentlichkeit gelangen. Genau so ein Vertrauensbruch kann das hier doch auch sein. Jemand hat die Fotos gemacht und gibt sie jetzt an uns weiter. Dieses zweite Bild wäre quasi der zweite Teil; erst liegt der eine auf dem Tisch und nun der andere.«
    Manssen räusperte sich. »Aber Oda, auf den Fotos haben wir es mit zwei Männern zu tun. Nicht mit einer Frau und einem Mann.«
    Oda seufzte. »Ach Manssen. Manchmal bist du aber auch schrecklich verklemmt.« Sie lachte.
    Manssen stimmte mit spürbarem Unbehagen ein, während Christine sagte: »An deinen Überlegungen gibt es nur einen Haken. Wenn das auf den Fotos tatsächlich Malte Kleen und Fabian Baumann sind, kann man sie nicht mehr der Lächerlichkeit preisgeben. Sie sind beide tot.«
    * * *
    Ute erwachte mit einem Kater, der einem Tiger glich. Waren es zwei Flaschen oder sogar noch etwas mehr gewesen, die sie gestern getrunken hatte? Ihr Kopf dröhnte. Sie tastete auf dem Nachttisch nach der Packung Aspirin, die sie stets dort liegen hatte und nach der sie morgens leider viel zu oft griff. Nachdem sie zwei Tabletten gekaut hatte, fiel sie wieder aufs Kissen zurück. Gleich würde sie aufstehen, wenn die Dinger hoffentlich

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