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Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Titel: Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Franke
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zu wirken begannen. Sie dachte an den gestrigen Abend.
    Lutz war eine halbe Stunde in seinem Büro geblieben, dann runtergekommen und ohne ein Wort gegangen. Sie hatte es nur dadurch gemerkt, dass er die Haustür ins Schloss knallen ließ, wodurch sie hochgeschreckt war und einen Teil des frisch eingeschenkten Weines verschüttet hatte. Heulend war sie in die Küche gelaufen, hatte den Porzellantopf mit Salz und eine Zitrone geholt, die Zitrone über dem hässlichen Fleck ausgedrückt und dann das Salz daraufgekippt. War ja nichts Neues, sie hatte Übung darin.
    Vielleicht sollte sie ihre Kopfschmerzen mit einem Schluck Rotwein vertreiben? Ganz langsam, denn in ihrem Kopf drehte sich alles, stand sie auf.
    »Lutz?«, fragte sie, so laut es ihr möglich war, doch es war eher ein Flüstern, und natürlich war Lutz nicht da.
    Ob er heute Nacht überhaupt nach Hause gekommen war? Er hätte sich ja auch mal um sie kümmern können, er wusste doch, wie schlecht es ihr ging. Vorsichtig tastete sie sich an der Wand entlang die Treppe hinunter. Okay, Lutz, du hast es nicht anders gewollt. Sie ließ sich auf einen der Küchenstühle sinken und nahm das Telefon vom Tisch. Dann wählte sie die 110.
    »Notruf-Polizei, Herz«, meldete sich eine männliche Stimme.
    »Ich will mit der Kripo reden«, sagte sie und bemühte sich, vernünftig zu sprechen.
    »Mit der Kripo. Wer sind Sie denn?«, fragte der Mann behutsam.
    »Ute Baumann. Es geht um den Mord an meinem Sohn Fabian. Ich glaub, ich weiß, wer das war.«
    »Frau Baumann, Sie haben die Notrufnummer gewählt, und ich kann Sie leider nicht zu den Kollegen durchstellen, aber wenn Sie auf der Nummer, die ich auf dem Display sehe, zu erreichen sind, gebe ich das durch und die Kollegen rufen Sie umgehend zurück. Ist das in Ordnung?«
    Ute seufzte. »Ja.«
    »Bleiben Sie bitte in der Nähe des Apparates, die Kollegen melden sich sofort.«
    Sie stand auf, holte die Flasche Rotwein aus dem Wohnzimmer und setzte sich damit an den Tisch.
    * * *
    Christines Handy klingelte, als sie im Auto auf dem Weg zum Stützpunkt waren; an Bord der »Jever« erhofften sie sich mit dem neuen Foto auch neue Erkenntnisse. Sie drückte die grüne Taste und hielt sich das Telefon ans Ohr. Natürlich durfte man das nicht, aber wenn sie irgendwelchen Kollegen im Streifenwagen begegneten, würde sie das Handy einfach vom Ohr nehmen. Kurz überlegte Christine, Oda das Telefon in die Hand zu drücken, meldete sich dann aber mit »Cordes«, weil sie nicht wusste, ob Oda, die noch kein Smartphone besaß, mit so einem Teil umgehen konnte.
    »Hier Herz«, sagte der Kollege, mit dem sie schon in manch anderem Fall zusammengearbeitet hatten und den Oda gern mit dem Spitznamen »Herzchen« ein wenig auf die Schippe nahm. Aber Herz war ein Mensch mit Humor und deshalb ein Kollege, den man gern an seiner Seite hatte. »Hab grad über die Notrufnummer einen Anruf von Frau Ute Baumann erhalten. Sie sagte, es ginge um den Mord an ihrem Sohn Fabian. Könnt ihr die mal zurückrufen, bitte?« Herz gab die Festnetznummer durch. »Ich hab sie gebeten, in der Nähe des Apparates zu bleiben. Aber … die klang etwas eigenartig.«
    »Eigenartig?«
    »Ja. Ihr solltet euch da besser schnell melden.«
    »Danke, das machen wir.« Christine legte auf. Oda blickte sie fragend an. »Ute Baumann hat die Notrufnummer angerufen. Sie will wohl was zum Tod ihres Sohnes aussagen.«
    Kaum ausgesprochen, wählte Christine die von Herz durchgegebene Nummer und drückte die Taste, die das Gespräch über Lautsprecher ins Auto leitete. Dann reichte sie Oda das Handy und wisperte ihr zu: »Du musst das jetzt nur festhalten.« So konnte sie doch entspannter und sicherer fahren.
    »Ja? Ist da die Kripo?« Ute Baumann sprach langsam.
    »Ja, Frau Baumann, hier spricht Christine Cordes. Sie erinnern sich? Ich war mit meiner Kollegin bei Ihnen, wir haben uns über Fabians Tod unterhalten. Und jetzt haben Sie versucht, uns zu erreichen.«
    »Jaaa.« Ein tiefer, erleichterter Seufzer folgte.
    »Was können wir denn für Sie tun, Frau Baumann?«
    »Wahrscheinlich isses falsch, dass ich Ihnen das jetzt erzähle.« Ute Baumann klang tatsächlich eigenartig, sie sprach so langsam, als hätte sie Mühe, die Worte zu finden. »Aber ich denk, Sie müssen das wissen.«
    »Was müssen wir wissen?«
    »Na ja. In der Nacht … also, als Fabi starb … Da ist mein Mann noch mal raus. Ich hab ja schon geschlafen, wir haben getrennte Schlafzimmer. Normalerweise hätte

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