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Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel

Titel: Wagner und Cordes 05 - Mord im Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Franke
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verhalten, aber ich war völlig außer mir.«
    »Haben Sie sich mit Ihrem Sohn am Molenfeuer getroffen?«
    Sein »Nein« war mehr als knapp. »Ich bin wie ein Bescheuerter durch die Gegend gefahren. Den Kanal entlang nach Sande und von dort über die Bundesstraße wieder zurück.«
    »Es war stockdunkel in der Nacht«, sagte Oda Wagner.
    »Ich kenne die Strecke und habe ein ausgezeichnetes Licht an meinem Rad.«
    »Warum haben Sie bei Ihrer Rückkehr Ihre Kleidung gewaschen?«
    »Ich bin ausgerutscht und in eine Pfütze gefallen.«
    »Herr Baumann. Ich geb zu, das klingt einigermaßen plausibel. Aber ich bin selbst passionierte Radfahrerin. Wenn Sie mit einer solchen Wut im Bauch geradelt und dann hingefallen sind, müssen Sie Blessuren haben. Wenn nicht Sie, dann zumindest Ihre Sachen. Dürfen wir uns die angucken? Sicher wird es Löcher oder Risse in der Hose geben, im Pulli …«
    Lutz Baumann streckte den Rücken durch. Es hatte ja doch keinen Zweck. Er würde sich immer weiter reinreiten, wenn er versuchte, die Wahrheit zu verleugnen. »Nun gut«, begann er.
    * * *
    Mittagslage. Da mittlerweile in der PUO -Messe gearbeitet wurde, aßen Offiziere und PUO s in der inzwischen instand gesetzten Offiziermesse. Der Kommandant hatte gerade noch darüber gescherzt, dass man den Zustand der gemeinsamen Essenseinnahme wohl beibehalten müsse, um die vielen in den letzten Tagen entstandenen dienstgradübergreifenden »Mahlzeit-Gesprächsgrüppchen« nicht zu sprengen.
    Volker Wilken saß allein an seinem Tisch, seinen Teller und eine Cola light vor sich. Vor zwanzig Minuten waren die Kommissarinnen gegangen. Diesmal hatten sie ein anderes Foto dabeigehabt. Auch hier eine Rückansicht, doch unverkennbar war die abgebildete Person Fabian gewesen. Es hatte keinen Zweck gehabt, das zu leugnen, zumal sie ihn gezielt auf ihn ansprachen. Sie hätten ihrerseits Vergleiche mit den ihnen vorliegenden Aufnahmen gemacht und logischerweise eine Verbindung zwischen den beiden Todesfällen und diesen Aufnahmen hergestellt. Da war ihm nichts anderes übrig geblieben, als ihre Vermutungen zu bestätigen. Staunend natürlich, als würde ihm das jetzt erst klar werden. Blut und Wasser hatte er geschwitzt und war vor Erleichterung erschöpft in sich zusammengesunken, als die beiden Frauen gegangen waren. Am liebsten hätte er sich eine Auszeit genommen und sich auf seine Kammer zurückgezogen, doch ihm war klar, dass er den normalen Tagesablauf beibehalten musste, wenn er keine Aufmerksamkeit erregen wollte.
    Die Zusammenkunft mit den Kommissarinnen hatte seinen ohnehin schon schwachen Appetit der letzten Tage auf den Nullpunkt sinken lassen. Er stocherte lustlos in seinem Essen herum, als sein Handy piepend den Eingang einer Nachricht meldete. Er fischte es aus seiner Hosentasche. Eine unbekannte Nummer. Er runzelte die Stirn.
    »Mahlzeit.«
    Irritiert blickte er auf. Zwo SSM Katharina Arends setzte sich an den Nachbartisch.
    »Mahlzeit«, sagte er abwesend.
    Sie platzierte sich so, dass sie zu ihm herübersehen konnte, und er überlegte, ob er sein Handy besser wegsteckte. Unschlüssig sah er darauf, aber dann sagte er sich, dass Katharina von ihrem Platz aus das Display ohnehin nicht sehen konnte. Er warf noch schnell einen Blick zu ihr rüber, doch sie widmete sich bereits ihrem Mittagessen.
    Er öffnete die Nachricht. Kein Text. Auch kein ganzes Bild. Nur der vergrößerte Ausschnitt des Fotos, das er bereits per Post erhalten hatte. Ein Ausschnitt, der nicht den geringsten Zweifel daran offenließ, dass er selbst der auf diesem Foto abgebildete Mann war. Doch das war nicht das Schlimmste: Hier erkannte man auch die zweite Person.
    »Alles okay?«, fragte Katharina vom Nachbartisch. Sie musste den Schrecken auf seinem Gesicht gesehen haben. Volker versuchte, sich zu sammeln.
    »Ja. Nein. Ähm …« Er starrte wieder auf den Ausschnitt und wedelte unkontrolliert mit den Händen. Wusste nicht, was er tun sollte. Von wem kam dieses Foto? »Wer bist du?«, tippte er ein und drückte auf »Senden«.
    »Ist wirklich alles okay? Du siehst so aus, als ob du jeden Augenblick einen Klappmann machst. Soll ich den Sanitäter rufen?«
    Er sah zu ihr rüber und spürte, wie ihm speiübel wurde. »Ich muss hier raus«, brachte er nur noch hervor, dann stürzte er aus dem Raum. Die Kameraden an den anderen Tischen sahen ihm erstaunt nach.
    * * *
    »Also, das war heut ziemlich aufschlussreich. Fabian Baumann ist der Typ auf dem Foto, und sein Vater ist

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