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Wahnsinn

Titel: Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Ketchum
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nicht dein Ernst«, sagte sie.
    »Keine Sorge. Ich werd dir nicht wehtun.«
    »Ach, nein? Und wozu dann die Peitsche?«
    Er lachte. »Sagen wir … um in Stimmung zu kommen.«
    Sie deutete auf die Fesseln, Sie konnte den schweren Duft von neuem Leder und metallisches Silber riechen.
    »Du willst, dass ich die anlege.«
    »Genau. Und das hier auch.«
    Er griff in seine Tasche und brachte einen schwarzen Seidenschal zum Vorschein.
    Eine Augenbinde.
    Sie sah ihn entgeistert an.
    Er zuckte lächelnd mit den Achseln. »Die gehört zum Spiel. Ist doch hübsch, oder? Ein Geschenk für dich.«
    »Oh, vielen Dank auch.«
    Es fiel ihr schwer, das ernst zu nehmen. Fesselspiele. Um Himmels willen, schließlich waren sie hier in New Hampshire und nicht irgendwo in New York oder so, wo solches Zeug vermutlich nichts Besonderes war. Ihr kam das Ganze ziemlich albern vor.
    Aber da war auch noch etwas anderes.
    Ein leichter Anflug von Furcht.
    Er bemerkte ihre Reaktion. Konnte sie wie immer von ihren Augen ablesen.
    »Jetzt komm«, sagte er. »Versuch’s doch mal.« Dann lachte er. »Hey, ich hab einen Haufen Geld für das ganze Zeug ausgegeben!«
    Na schön, dachte sie. Wie sagt man so schön? Einmal ist keinmal. Dann lasse ich ihm eben seinen Willen. Aber nur einmal. Wer weiß? Vielleicht hat er ja Recht. Vielleicht ist es ja wirklich … irgendwie … aufregend.
    Sonst passierte in letzter Zeit ja nicht viel Aufregendes.
    »Und was willst du … was soll ich anziehen?«, fragte sie.
    »Nichts.« Er lächelte. »Nur das.«
    Er hielt die Augenbinde hoch.
    Sie atmete tief durch.
    »Okay«, sagte sie. »Aber nicht diese … andere Sache.«
    Er wusste, was sie meinte. Sie meinte Analverkehr. »Nein. Versprochen.«
    Robert war schon lange im Bett, trotzdem schloss Arthur die Tür und sperrte sie ab.
    Sie ließ das Nachthemd von ihren Schultern gleiten.
    Plötzlich fühlte sie sich sehr verwundbar.
    »Ich weiß nicht so recht, Arthur.«
    »Keine Sorge.«
    Bringen wir es also hinter uns, dachte sie.
    »Also gut. Wie willst du … wo willst du mich haben?«
    »Knie dich erst mal da hin, einfach mitten aufs Bett.«
    Sie tat wie befohlen. Er faltete den Schal zusammen, legte ihn über ihre Augen und verknotete ihn hinter ihrem Kopf. Die Welt versank in Dunkelheit und dem Geruch und Gefühl weicher, teurer Seide.
    Er griff nach ihrer linken Hand, legte eine der Fesseln darum und ließ das Schloss einrasten.
    »Ist das zu eng?«
    »Nein.« Das Leder fühlte sich eigentlich ganz weich an.
    »Kannst du deine Hand rausziehen?«
    Sie versuchte es.
    »Nein«, antwortete sie.
    Das war der Moment, in dem sie zum ersten Mal wirkliche Angst verspürte – dennoch war es aufregend, denn wenn er ihr erst alle Fesseln angelegt hatte, würde sie sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien können und ihm völlig ausgeliefert sein.
    Es war ihr schrecklich peinlich.
    Auf den Knien lauschte sie dem Klimpern der Ketten, als er diese durch die Ringe an den Hand- und Fußfesseln führte und hinter ihr an dem Bettgestell aus Messing befestigte. Dann befahl er ihr, die Beine weit zu spreizen. Er zurrte die Ketten anschließend fest um das Bettgestell, so dass sie ihre Beine unmöglich wieder schließen konnte. Dann wiederholte er das Ganze, so dass bald auch ihre ausgestreckten Arme ans Kopfteil gefesselt waren.

    Sie konnte sich weder nach vorne auf die weiche Matratze fallen lassen noch sich zur Seite drehen. Sie fühlte sich plötzlich über die Maßen verwundbar, noch dazu hatte sie keine Ahnung, was er vorhatte. Das anfänglich aufregende Prickeln war einem regelrechten Zittern gewichen. Sie fühlte sich schwach, gefangen und entblößt. Und zum ersten Mal hatte sie sogar ein bisschen Angst vor ihm.
    »Pass auf, wir machen Folgendes«, sagte er. »Wir spielen ein Spiel.«
    Seine Stimme schien aus allen Richtungen gleichzeitig zu kommen.
    »Ich habe acht Schusswaffen im Haus, richtig?«
    Schusswaffen?, dachte sie.
    »Pistolen, Gewehre und Revolver. Du hast tausendmal zugesehen, wie ich sie poliere, reinige und auseinandernehme. Jetzt sagen wir mal, dass die acht Waffen acht verschiedenen Stellen an deinem Körper entsprechen. Nämlich hier …«
    Sie spürte, wie er mit der Peitsche über die Innenseite ihres rechten Arms strich, und zuckte zusammen.
    »Hier …«
    Die Peitsche glitt jetzt über ihren linken Arm von der Schulter bis zum Ellbogen. Wieder zuckte sie zusammen.
    »Hier, und hier …«
    Die Innenseiten ihrer Schenkel.
    »Hier natürlich auch

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