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Wahnsinn

Titel: Wahnsinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Ketchum
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spürte, dass sie rot wurde.
    »Analsex?«
    »Ja.«
    Er fragte sie nach dem Abend, an dem sie es herausgefunden hatte. An dem sie zuerst mit Robert zu Cindy und anschließend in die Bar gefahren war, um Arthur damit zu konfrontieren. Und dann nach dem darauffolgenden Tag, als sie mit Robert zu Bromberg und Hessler gegangen war. Sie fing an zu weinen, als sie davon berichtete, wie sie Robert an jenem Abend saubergemacht hatte und sie sich an ihr ohnmächtiges Mitleid mit ihm erinnerte. Doch davon abgesehen hatte sie den Eindruck, die Befragung einigermaßen gefasst hinter sich gebracht zu haben.
    Dann stand Wood auf, lächelte und ging zum Zeugenstand hinüber.
    »Sie waren an dem Abend doch sicher wütend auf Ihren Mann, Mrs. Danse?«
    »Ja.«
    »Fuchsteufelswild?«
    »Vermutlich schon.«
    »Würden Sie sagen, Sie waren hysterisch?«
    »Nein. Wütend.«
    »Und Sie haben ihm unmissverständlich klargemacht, wie wütend Sie waren?«
    »Ja, hab ich.«
    »Vor aller Augen. In seinem Lokal.«
    »Ja.«
    »In Hörweite der Gäste?«
    »Darauf habe ich nicht geachtet, Mr. Wood.«
    »Verständlich. Sie waren ja, wie Sie sagten, fuchsteufelswild.«
    »Einspruch.« Diesmal nicht von Owen, sondern von Andrea Stone.
    Richter Burke schien darüber verärgert zu sein.
    »Miss Stone«, sagte er, »Sie sind nicht Mrs. Danses, sondern Roberts Rechtsbeistand. Bitte behalten Sie das in Erinnerung, ja?«
    »Ich erhebe Einspruch, Euer Ehren«, warf Sansom ein.
    »Also schön. Einspruch stattgegeben. Bitte fahren Sie fort, Mr. Wood.«
    »Sie fanden demnach nichts dabei, ihm eine Szene zu machen?«
    »Sie haben meinen Sohn nicht gesehen, Mr. Wood. Wenn Sie ihn gesehen hätten, wäre Ihnen klar, dass es zu diesem Zeitpunkt meine geringste Sorge war, ob ich ihm eine Szene mache oder nicht.«
    »Sie fanden also nichts dabei, Ihren Mann dort, wo er seinen Lebensunterhalt verdient, vor seinen Gästen, womöglich sogar vor Freunden und Geschäftspartnern eines furchtbaren, verabscheuungswürdigen Verbrechens zu beschuldigen?«
    »Er hat meinen Sohn vergewaltigt, Mr. Wood!«
    Wieder lächelte er. »Um das festzustellen, sind wir hier, nicht wahr? Haben Sie sehr laut gesprochen?«
    »Mit Arthur?«
    »Ja.«
    »Ich weiß nicht mehr. Wahrscheinlich schon.«
    »So laut, dass andere Sie problemlos hören konnten?«
    »Vermutlich.«
    Er legte eine Pause ein, in der er in seine Notizen blickte.
    »Wissen Sie noch, ob Sie bei der Gelegenheit zu ihm gesagt haben, dass Sie ihm zukünftig sein Umgangsrecht verwehren würden?«
    »Ich erinnere mich, dass ich sagte, dass er Robert nie wieder allein zu Gesicht bekommen würde, jedenfalls nicht, wenn ich es verhindern kann. Und dass er, wenn er auf dem Umgangsrecht besteht, Robert zukünftig nur noch in meiner Gegenwart sehen könnte.«
    »Was zu diesem Zeitpunkt nicht den gesetzlichen Regelungen entsprach, richtig?«
    »Richtig.«
    »Waren Sie sich darüber im Klaren, dass Sie gegen das Gesetz verstoßen haben, indem Sie ihm das Umgangsrecht verwehrten?«
    »Verzeihung?«
    »Waren Sie sich darüber im Klaren, dass Sie, indem Sie Ihrem Mann, ohne Gerichtsbeschluss oder zumindest einer Benachrichtigung des Jugendamtes, den Kontakt zu seinem Sohn verwehren, gegen das Gesetz verstoßen?«
    »Es gab doch eine Benachrichtigung. Am Tag darauf.«
    »Aber nicht zu besagtem Zeitpunkt. Nicht zu dem Zeitpunkt, als Sie Ihrem Mann sagten, er würde seinen Sohn, wenn Sie es verhindern könnten, nie wieder alleine sehen. Sehe ich das richtig?«
    »Ja, nur …«
    »Sind Sie gewillt, sich dem Urteil dieses Gerichts zu fügen, Mrs. Danse?«
    »Natürlich.«
    »Auch dann, wenn das Gericht entscheidet, dass Ihr Mann seinen Sohn wie gehabt sehen darf? Allein und unbeaufsichtigt?«
    »Das ist unmöglich.«
    »Das ist sehr wohl möglich, Mrs. Danse. Diese Verhandlung ist noch nicht geschlossen. Alles ist möglich.«
    »Wie könnten Sie … wie könnte irgendjemand das bei einem Mann zulassen, der sein Kind missbraucht hat?«
    »Noch einmal: Das ist nicht bewiesen. Ich habe Ihnen eine einfache Frage gestellt: Können Sie sich der Entscheidung dieses Gerichts fügen, selbst wenn diese Entscheidung darauf hinausliefe, dass die Umgangsregelung zu den bei Ihrer Scheidung festgelegten Bedingungen beibehalten würde? Antworten Sie bitte mit ja oder nein.«
    Sie spürte, dass sie in der Falle saß. Ihr war schwindlig, sie verlor die Kontrolle über ihre Angst und ihren Zorn. Sie begriff, was dieser Bastard ihr antun wollte, sah aber

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