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Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett , Paul Kidby
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Bänkelsänger.
    »Wir haben mit einem Riesengezeche in einem großen Saal gerechnet«, sagte der Junge Willie.
    »Nicht mit... Geschäften. Außerdem sind hier alle unterschiedlich groß!«
    »Ich schätze, Götter können jede Größe haben«, brummte Cohen, als ihnen diverse Gottheiten entgegeneilten.
    »Wie wär's, wenn wir...später wiederkommen?«, schlug Caleb vor.
    Hinter ihnen fiel das Tor zu.
    »Nein«, sagte Cohen.
    Und plötzlich waren sie von Gestalten umringt.
    »Ihr müsst die neuen Götter sein«, hallte eine Stimme von oben herab.
    »Willkommen in Würdentracht! Ihr solltet besser mit uns kommen!«
    »Ah, der Gott der Fische«, wandte sich ein Gott an Cohen und trat an seine Seite.
    »Und wie geht es den Fischen, Euer Erhabenheit?«
    »Äh... wie?«, erwiderte Cohen.
    »Nun, die Fische sind... nass. Ja, ziemlich nass.«
    »Und die Dinge?«, fragte eine Göttin den Irren Polterer. »Wie steht es mit den Dingen?«
    »Liegen noch immer rum.«
    »Und bist du omnipotent?«
    »Und ob, Mädel, aber dazu nehme ich Pillen!«
    »Und du bist die Muse des Fluchens?«, fragte ein Gott und musterte Kriecher.
    »Da hast du verdammt Recht!«, stieß Kriecher verzweifelt hervor. Cohen sah auf und erkannte den Krokodilgott Offler.
    Offler gehörte nicht zu den Göttern, die schwer zu identifizieren waren, außerdem hatte Cohen ihn schon oft gesehen. In vielen Tempeln auf der ganzen Scheibenwelt standen Statuen von ihm - in Tempeln, wie sich Cohen nun erinnerte, die durch ihn wesentlich ärmer geworden waren. Cohen nahm sich nicht die Zeit, darüber nachzudenken - es entsprach nicht seinem Charakter, sich langen Überlegungen hinzugeben.
    Er merkte, dass die Horde fortgeführt wurde.
    »Wohin sind wir unterwegs,Freund?«, fragte er.
    »Wir wollen bei den Fpielen fufehen, Euer Fiffheit«, sagte Offler.
    »Oh,ja. Du meinst die Spiele, bei denen ihr...
    bei denen wir uns mit den, äh, Sterblichen vergnügen, nicht wahr?«, fragte Cohen.
    »Ja, genau«, antwortete ein Gott auf der anderen Seite von Cohen. »Derzeit versuchen einige Sterbliche, ins Innere von Würdentracht zu gelangen.«
    »Echte Plagegeister«, erwiderte Cohen freundlich. »Man sollte den einen oder anderen heißen Blitz auf sie schleudern, finde ich. Das ist die einzige Sprache, die sie verstehen.«
    »Hauptsächlich deswegen, weil es die einzige Sprache ist, die ihr benutzt«, murmelte der Bänkelsänger und beobachtete die Götter.
    »Ja, wir hielten etwas in der Art für eine gute Idee«, sagte der Gott. »Übrigens, ich heiße Schicksal.«
    »Oh, du bist Schicksal?«, erwiderte Cohen, als sie den Spieltisch erreichten. »Wollte dir immer mal begegnen. Solltest du nicht blind sein?«
    »Nein.«
    »Wie wär's, wenn dir jemand zwei Finger in die Augen stößt?«
    »Wie bitte?«
    »Nur ein kleiner Scherz.«
    »Ha, ha«, sagte Schicksal. »Ich frage mich, o Gott der Fische, ob du ein guter Spieler bist?«
    »Habe nie viel vom Glücksspiel gehalten«, sagte Cohen, als ein einzelner Würfel zwischen Schicksals Fingern erschien. »Finde so was schwachsinnig.«
    »Vielleicht möchtest du etwas...riskieren?«
    Plötzlich wurde es still. Der Bänkelsänger blickte in Schicksals unergründlich tiefe Augen und begriff: Wenn man mit dem Schicksal würfelte, so war das Spiel immer eine abgekartete Sache.
    Man hätte hören können, wie ein Spatz zu Boden fiel.
    »Ja«, sagte Cohen schließlich. »Warum nicht?«
    Schicksal warf den Würfel aufs Spielbrett. »Sechs«, sagte er, ohne den Blick abzuwenden.
    »Stimmt«, bestätigte Cohen. »Ich muss also ebenfalls eine Sechs würfeln, nicht wahr?«
    Schicksal lächelte. »O nein. Immerhin bist du ein Gott. Und Götter spielen, um zu gewinnen.
    Du, o Mächtiger, musst eine Sieben würfeln.«
    »Eine Sieben?«, entfuhr es dem Bänkelsänger.
    »Ich verstehe nicht, warum das so schwer sein sollte«, sagte Schicksal. »Für jemanden, der das Recht hat, sich an diesem Ort aufzuhalten.«
    Cohen drehte den Würfel hin und her. Er hatte die üblichen sechs Seiten.
    »Es könnten gewisse Schwierigkeiten damit verbunden sein«, brummte er. »Aber natürlich nur für Sterbliche.« Er warf den Würfel hoch und fing ihn wieder auf. »Eine Sieben, meinst du?«
    »Ja, eine Sieben«, sagte Schicksal.
    »Könnte ziemlich verzwickt sein«, kommentierte Cohen.
    Der Bänkelsänger starrte ihn an, und es lief ihm kalt über den Rücken.
    »Du wirst dich an diese Worte erinnern, Junge«, fügte Cohen hinzu.
     
    D er Milan flog durch hohe

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