Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden
ist, die sie dem Mann für seine Gaben (Geld, Geschenke, materielle Sicherheit u. a.) schuldig sind. Solche zutiefst unfreien Frauen fühlen sich häufig als Opfer. Aber das Aushalten in solchen Opferrollen ist ein Betrug an der eigenen Person wie auch am anderen. Diese Frauen sind immer auch Täter. Denn der andere, der Macht über uns ausübt, der unsere Freiheit einschränkt, braucht unser klares Nein, unsere Abgrenzung, damit er auf seinem eigenen Weg weiterkommen und wachsen kann.
Solch eine Opfersituation ist nie zufällig entstanden, wir selbst haben sie unbewusst erschaffen. Sie bietet uns eine Gelegenheit, uns zu entscheiden, wer wir wirklich sein wollen. Wollen wir weiterhin das Opfer spielen? Oder wollen wir beginnen, bewusste Schöpfer unseres Lebens zu sein?
Warum haben so viele Männer Erektionsprobleme?
Nicht erst seit Viagra ist bekannt, dass sehr viele Männer Potenzschwierigkeiten haben. Das hängt mit mehreren Dingen zusammen. Ich habe bereits dargestellt, warum die Sexualität bei vielen Paaren zu einer schlaffen Angelegenheit geworden ist – ohne Spannung, Neugier,
Spiel und Lust. Wie sollen Menschen lustvoll lieben, wenn sie nicht gelernt haben, lustvoll zu leben? »Zeig mir, wie du lebst, und ich sag dir, wie du liebst«, könnte man sagen.
Ich habe bereits erläutert, warum es heute so viele unmännliche Männer gibt, Männer, die nicht fest und selbst-bewusst in ihrem Mannsein stehen, weil ihnen nicht klar ist, was ein »richtiger« Mann ist. Dies liegt zum einen daran, dass junge Männer vor allem Muttersöhne sind, weil ihre Väter entweder ganz oder emotional abwesend sind und ihnen daher kein Vorbild sein können. Die Mutter hingegen überbewertet ihr Mutterdasein häufig und versucht unbewusst, sich ihre Lebensfreude durch oder über die Kinder zu holen. Nicht selten wird der kleine Sohn sogar zum Ersatz für den fehlenden Partner gemacht. Dadurch entsteht ein extrem starker emotionaler Klebstoff zwischen Mutter und Sohn, und später bleibt der Mann oft der Muttersohn, auch in seiner Beziehung zu einer Frau. Es bedarf eines besonderen Kraftaufwands seitens des Mannes, sich aus dieser Mutterbindung zu lösen und in seine männliche Kraft zu kommen.
Der abwesende oder schwache Vater der Kindheit kann ebenfalls eine Ursache für die mangelnde männliche Potenz sein. Es stärkt den Mann, wenn sein Vater im Unsichtbaren anerkennend und liebend hinter ihm steht und dahinter die lange Kette der männlichen Ahnen. Hierdurch fließt dem Mann eine große Energie zu, die ich als väterlich-männliche Kraft bezeichne. Jeder Mann kann sich Zugang zu dieser Kraft verschaffen, wenn er bereit ist, innerlich Kontakt zu seinem Vater aufzunehmen, ihm seine Abwesenheit oder seine Schwächen zu vergeben, ihn als seinen Vater anzuerkennen, ihm zu danken und ihn zu würdigen.
Eine weitere wichtige Ursache für die Potenzschwäche des Mannes liegt darin, dass er sich nach dem Abschied von zu Hause zu früh auf eine Frau einlässt, dass er sich zu eng an sie bindet und unbewusst versucht, von ihr Anerkennung und Bestätigung seiner Männlichkeit zu erhalten. Das muss buchstäblich »in die Hose« gehen. Viele Männer nutzen ihre Jungmannzeit (in der sie noch nicht wirklich Mann sind) nicht, um sich als Mann in der Welt zu erfahren und herauszufinden, wer sie sind, was sie können und was sie wollen.
Der junge Mann ist zu diesem Zeitpunkt – nach etwa zwanzig Jahren Abhängigkeit – auf das Höchste mit seiner Mutter und ihren Erwartungen und Wünschen verstrickt. Unbewusst versucht er immer noch, diese Wünsche zu erfüllen oder sich von ihnen abzugrenzen. Aus dieser inneren Abhängigkeit heraus sucht er sich oft eine Frau, die in ihrer Art seiner Mutter ähnelt.
Da er aber noch weit davon entfernt ist, im Leben seinen Mann zu stehen und sich selbst Klarheit, Ordnung, Struktur, Selbstwert, Entscheidungskraft, Beharrlichkeit und andere Eigenschaften des männlichen Prinzips anzueignen (zumal der Vater nicht hinter ihm steht), erschlafft sein »kleiner Mann« im Bett auch sehr schnell. Sexuelle Potenz entsteht nicht dadurch, dass man(n) möglichst oft Sex hat. Sie entsteht dort, wo der Mann beginnt, seinen ganz eigenen Weg zu gehen, sich dankend und würdigend von den Eltern abzugrenzen, seinem Herzen zu folgen und sein Ding zu machen. Der von sich selbst, seinen Talenten und seiner Arbeit begeisterte – im eigentlichen Sinne »selbstständige« – Mann, der das Feuer seines erigierten Phallus
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