Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden
halten.
Ich sollte wissen, was ich will.
Ich sollte schon weiter sein, als ich bin.
Diese und viele ähnliche Gedanken prägen das grundlegende Verhältnis der meisten Menschen zu sich selbst. Was wir über uns denken, das »hört« die ganze Welt, das strahlen wir aus, das steht auf unserer Stirn geschrieben – und
wird entsprechend beantwortet. Die Gedanken über uns selbst sind das wichtigste Schöpfungsmaterial, mit dem wir unsere Lebenswirklichkeit und auch unsere Beziehungen erschaffen und gestalten. Es sind die verurteilenden, ablehnenden Gedanken, die wir uns seit der Kindheit angewöhnt haben zu denken und die noch drei, vier Jahrzehnte später genauso wirksam sind, wenn wir sie bis dahin nicht bewusst geändert und zurückgenommen haben.
Ich lade Sie herzlich ein, Ihr gedankliches und gefühlsmäßiges Verhältnis zu sich selbst gründlich zu untersuchen. Verfassen Sie doch einmal eine dreiseitige Beschreibung, in der Sie schildern, wie Sie sich selbst sehen. Bei dieser Übung merken Sie sehr schnell, wie es um Ihre Beziehung zu sich selbst steht. Schreiben Sie alles auf, was Sie an sich selbst ablehnen. Sammeln Sie alle Sätze, die mit »Ich sollte, ich muss, ich brauche, ich darf nicht, ich kann nicht, ich bin nicht … genug« beginnen. Schreiben Sie alle Eigenschaften und Verhaltensweisen auf, die Sie an sich ablehnen. Und listen Sie möglichst viele Situationen aus Ihrem Leben auf, in denen Sie angeblich Fehler gemacht haben. Damit haben Sie einige Abende zu tun, aber ich garantiere Ihnen: Das ist fruchtbarste Selbsterforschung, die zu Ihrem Lebensglück beitragen wird. Es geht bei diesem Schritt darum festzustellen, wie viel destruktives, ablehnendes, herunterziehendes Gedankenmaterial über sich selbst in Ihnen steckt. Aus diesem Material ist über die Jahre eine Figur in Ihnen entstanden, die ich den inneren Kritiker, Druckmacher und Destrukteur nenne. Dieses innere Wesen können Sie in einer Meditation ( Schluss mit Hetze, Druck & Co. ) sogar ganz konkret kennenlernen. Dieser Person haben Sie durch Ihre verurteilenden Gedanken den Auftrag gegeben, Ihnen Druck zu machen und Sie herabzusetzen. Wenn Sie ihr innerlich
begegnen, werden Sie feststellen, dass sie von dieser Arbeit schon völlig fertig ist und sich danach sehnt, endlich in die Rente entlassen zu werden.
Die destruktiven Gedanken in uns sind also zunächst als Reaktion auf das entstanden, was andere über uns sagten und wie sie uns behandelten. Wir haben ihnen geglaubt und dann begonnen, uns selbst innerlich zu beschimpfen und fertigzumachen. Das klingt pervers – und das ist es auch. Aber wir wussten es einfach nicht besser. Wenn Ihnen niemand sagt, dass Sie ein unschätzbar wertvolles, liebenswertes Wesen sind voller Schätze und Talente und Liebe, woher sollen Sie dann ahnen, dass dem so ist? Die destruktiven Gedanken als unwahr zu erkennen, gehört zum Selbstliebe-Programm, das ich jedem Menschen empfehle. Wir müssen diese Gedanken nicht bekämpfen, sondern wir können uns für ein neues Bild von uns und damit für neue Gedanken entscheiden, bei denen unser Herz spürt: Das stimmt. Die Wahrheit können wir nur mit dem Herzen erkennen.
Sich selbst lieben lernen
Das meiste von dem, was wir bisher über uns denken und glauben, ist einfach nicht wahr. Unser Selbstbild und unsere Selbstabwertung beruhen auf den vielen negativen Rückmeldungen und Zurückweisungen, die jeder von uns in Kindheit und Jugend erfahren hat und die sich im Laufe des Lebens wiederholt haben; nicht nur in unseren Partnerbeziehungen, sondern in allen Bereichen, wo wir mit Menschen zusammenkommen. Oder haben Ihre Eltern Ihnen gesagt: »Meine Kleine, mein Kleiner, weißt du, dass du ein ganz wunderbares Wesen bist? Du bist ein großes
Wunder, das Gott erschaffen hat und dem er alles mitgegeben hat, um hier auf der Erde glücklich zu werden. Und das größte Geheimnis ist, dass du Liebe bist und dass du unendlich geliebt wirst vom Leben, von Gott. Du bist unendlich liebenswert, und das Leben möchte, dass du glücklich bist hier als Mädchen/Junge und durch dein ganzes Leben hindurch. Ich freue mich sehr, dass du meine Tochter/mein Sohn bist, und ich liebe dich so, wie du bist. Meine Liebe begleitet dich, egal was du tust oder nicht tust.« Solche Worte hat kaum jemand in seiner Kindheit gehört.
Ich werfe das keiner Mutter und keinem Vater vor, denn sie waren selbst zutiefst verletzte Kinder, die ebenfalls gelernt haben, sich gründlich zu verurteilen. Seit
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