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Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden

Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden

Titel: Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Integral Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Punkt, der begriffen werden muss, wenn wir unserem Leiden in Beziehungen ein Ende setzen wollen. Die Trennung von diesem Partner kann sinnvoll sein, ist aber keine Lösung des grundlegenden Problems.

    Solange mich etwas, das der andere sagt oder tut, trifft, betrifft es mich auch. Er legt seinen Finger in eine ungeheilte Wunde, und darum löst sein Verhalten eine negative Resonanz in mir aus. Bevor unser Partner uns vermeintlich verletzt, haben wir uns selbst schon lange verletzt und verurteilt. Wer sich selbst nicht anerkennt, wertschätzt und liebt, sondern mit herabsetzenden minderen Gedanken und Urteilen quält, findet dies im Verhalten des Partners und anderer Menschen gespiegelt. Die für viele unangenehme Wahrheit lautet: Du kannst dich nur selbst verletzen.
    Mein Partner als »Arschengel«
    Wenn wir mit uns selbst im Frieden sind, wenn wir unsere Vergangenheit geklärt und uns aus Verstrickungen mit Eltern, Geschwistern, Expartnern und anderen befreit haben, wenn wir gelernt haben, uns selbst als Frau oder Mann zu ehren und zu würdigen, dann verändert sich das Verhalten unserer Umwelt entsprechend. Es wird jedoch immer wieder Menschen geben, die Ihre Selbstliebe »testen«, indem sie Sie angreifen, kritisieren oder lieblos behandeln. Das sind Prüfsteine Ihrer Selbstliebe. Kritisiert oder beschimpft Ihr Partner Sie zum Beispiel als »blöde Kuh, dumme Zicke, Schlappschwanz« oder »Versager«, und wirft er Ihnen Sätze an den Kopf wie »Du bist genau wie deine Mutter/dein Vater«, dann spüren Sie sofort, ob Sie sich davon getroffen fühlen, ob Ihnen das Messer in der Tasche aufgeht und Sie zum Gegenangriff ansetzen. Sind Sie mit sich selbst im Frieden, können Sie liebevoll sagen: »Du darfst ruhig so reden. Ich weiß, dass ich das nicht bin. Und ich liebe dich trotzdem.«

    Immer dann, wenn ein Partner lieblos agiert, handelt das verletzte Mädchen oder der verletzte Junge in ihm. Wenn wir in der Liebe bleiben, können wir unser Herz in solchen Momenten offen halten und fragen: »Darf ich dich mal in den Arm nehmen?«
    Auch außerhalb von Frau-Mann-Beziehungen dürfen wir begreifen: Jeder Mensch, der uns wehtut (wie unser Verstand sagt), ist in Wirklichkeit ein Engel, der uns auf alte Verletzungen und auf unsere Selbstverurteilungen aufmerksam machen möchte. Da unser Verstand einen solchen Gedanken empört als »unmöglich« zurückweist, schlage ich Ihnen vor, diesen Menschen vorübergehend als »Arschengel« zu bezeichnen. Irgendwann begreifen wir, dass die Begegnungen mit solchen Menschen letztlich segensreich sind und zu innerem Wachstum sowie zum Frieden in und mit uns selbst führen. Dann wird auch der Letzte erkennen, dass der unbewusst und lieblos agierende Mensch tatsächlich ein Engel für ihn oder sie ist. Man kann salopp sagen: Dann fällt der »Arsch« ab und der Engel bleibt übrig.
    Wenn der Partner uns verlässt – der Trennungsschmerz
    Besonders schmerzt es uns, wenn der Partner von uns geht – sei es, dass er sich von uns trennt oder dass er stirbt. In beiden Fällen reagieren die meisten mit einem wütenden Nein. Wir wollen nicht wahrhaben und schon gar nicht akzeptieren, dass wir jetzt ohne den anderen weiterleben sollen. Aber auch in diesem Vorgang liegt letztlich immer ein Segen für uns. Auch hier entsteht das Leiden nicht dadurch, dass der andere fortgeht, sondern einzig und allein durch unsere innere Reaktion.

    Wenn jemand von uns geht oder stirbt, dann soll dies immer so sein. Es ist die Sprache des Lebens, das sagt: »Jetzt geht etwas zu Ende, und ich bitte dich, dies zu akzeptieren.« Immer wenn jemand deprimiert oder wütend zu mir kommt und sagt »Nach zwanzig Jahren hat mich mein Partner verlassen!«, antworte ich ihm, dass er in spätestens fünf Jahren sagen wird: »Das war das größte Geschenk, das er mir machen konnte.« Und viele bestätigen mir dies bereits nach einem oder zwei Jahren, weil sie den Sinn dieses Vorgangs allmählich begreifen.
    Es ist noch nie jemand zu früh oder zu spät gegangen oder gestorben. Das Leben kennt einfach keine Fehler. Wir aber glauben, klüger als Gott oder das Leben zu sein und das Recht zu haben, ihn oder es zu verurteilen. Wenn ein Partner geht, will uns das Leben Gelegenheit geben, entweder etwas Wichtiges in uns zu erkennen und/oder einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.
    Menschen, die schon öfter verlassen wurden, können sich fragen, ob sie dies nicht selbst durch unbewusste Gedanken wie »Ich werde immer verlassen«

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