Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden
oder »Im Leben kann man sich auf keinen verlassen« provoziert haben. Viele dieser Menschen haben bereits in ihrer Kindheit erlebt, dass sie von einem Elternteil – häufig vom Vater – verlassen wurden oder dieser ganz oder häufig abwesend war. Andere haben sich immer wieder allein und verlassen gefühlt. Die Gedanken, die sich das Kind in diesen schweren Zeiten macht, wirken im Erwachsenen ungebrochen weiter und verursachen solche Erfahrungen des Verlassenwerdens.
Andere Gedanken können sein: »Ich bin es nicht wert, dass mich jemand wirklich liebt oder bei mir bleibt. Ich bin nicht liebenswert.« Die alte Wunde des Verlassenwerdens will und muss geheilt werden, wenn wir die Liebe mit einem Partner in Frieden und Freiheit erleben wollen.
Menschen, die von ihrem Partner verlassen werden, haben sich selbst in ihren Gedanken und in ihrem Verhalten schon lange vorher immer wieder verlassen und sind sich und ihrem Herzen untreu geworden. Durch ihre verurteilenden Gedanken und ihr liebloses, hartes Verhalten sich selbst gegenüber haben sie sich von der Selbstliebe abgetrennt. Das Verlassenwerden durch den Partner ist nur ein Spiegel ihres Verhaltens sich selbst gegenüber. Andere entscheiden sich, lieber den Partner zu verlassen, bevor dieser sie verlässt, um dem Schmerz und der Scham zu entgehen, die durch das Weggehen des anderen ausgelöst werden.
Und wenn ein Partner nach vielen Jahren des Zusammenlebens stirbt, dann hat auch das einen tieferen Sinn. Oft besteht er darin, dass der Zurückbleibende jetzt selbst all die Dinge in die Hand nehmen darf, die früher der Partner übernommen hat. Er darf lernen, in sich selbst zu stehen und wirklich selbstständig zu werden. Besonders die Witwen machen es sich oft unsäglich schwer, wenn sie innerlich gegen das Leben anrennen und meinen: »Mein Mann sollte noch leben. Ich will nicht, dass er tot ist.« Nur dieses Nein zu dem, was doch schon geschehen ist, verursacht den Schmerz.
Die Trauer, die beim Abschied von einem geliebten Menschen – sei es durch Tod oder Fortgehen – gefühlt werden will, kann erst spürbar werden, wenn das Nein zum Ja wird, wenn wir Demut gegenüber dem Leben zeigen und uns dem beugen, was geschehen ist. Unser NEIN verursacht nur Schmerz, unser JA lässt die Trauer fließen, und das ist zutiefst menschlich und führt dann wieder zur Freude am Leben.
In Wirklichkeit gibt es keine Trennung
Die unsäglichen Trennungskriege zwischen Männern und Frauen gehören zu den großen Leidenskapiteln, die deutlich machen, wie weit wir von der wahren Liebe entfernt sind. Oft sind beide verletzte Kinder in erwachsenen Körpern, die enttäuscht, wütend und verzweifelt darüber sind, dass es (wieder einmal) nicht geklappt hat. Obwohl sie vordergründig auf den Partner sauer sind, liegt der Hauptkriegsschauplatz immer in ihnen selbst. Wenn Krieg herrscht, führen ihn beide – der Angreifer wie der Verteidiger, der Verlassende wie der, der verlassen wurde. Die Liebe schenkt uns die große Freiheit, aus dem Krieg auszusteigen, denn zum Krieg gehören immer zwei, zum Frieden jedoch nur einer.
Wer sein Inneres geklärt und Frieden mit sich selbst, seiner Vergangenheit und seinem Partner geschlossen hat, dessen Partner kann toben und wüten. Er liegt dann nur noch im Krieg mit sich selbst. Wer auch beim Auseinandergehen den Weg des Herzens geht, der wird den Segen, der hierin verborgen liegt, bald genießen können.
Ein großer Irrtum, der in diesem Zusammenhang viel Leid verursacht, ist der Glaube an Trennung. Viele Menschen sind der Meinung, sie könnten sich komplett von einem anderen Menschen trennen. Dies aber ist eine Illusion. Wir sind und bleiben mit allen Menschen verbunden, mit denen wir jemals enger zusammen waren, nicht nur mit unseren Expartnern. Im ganzen Universum gibt es in Wirklichkeit keine Trennung, da alles mit allem verbunden ist und natürlich auch jeder Mensch mit jedem Menschen. Dies gilt besonders für die Männer und Frauen, mit denen wir uns sexuell verbunden haben. Lösen können wir lediglich die Verstrickungen und das Versprechen, unseren Weg
durchs Leben gemeinsam zu gehen – als Paar oder als Familie.
Mit all unseren Expartnern sind wir im Feinstofflichen verbunden. Wenn wir anerkennen können, dass der andere uns gedient hat, und zwar völlig unabhängig davon, was er getan oder nicht getan hat, dass er es uns ermöglicht hat, wichtige Erfahrungen zu machen, die unserer Selbsterkenntnis, unserem Erwachen und
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