Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden

und bist. Mit vielen Gedanken der Unliebe über dich selbst und andere hast du eine Unmenge von Gefühlen erschaffen und angesammelt. Es sind deine eigenen Schöpfungen, die sich jetzt wünschen, von dir wahrgenommen, gewürdigt und bejahend gefühlt zu werden. Geh durch diese Gefühle hindurch, und du bist frei davon.« Jedes Nein zu etwas, das schon da ist, blockiert den Fluss der Energien und führt zu Problemen. Erst das Ja öffnet die Schleusen, und das Angestaute kann fließen. Darum fließen beim bejahenden Fühlen auch oft Tränen, und das ist gut so. Festgefahrene Energien kommen in Fluss und das Leben kann weitergehen.
    Mein Partner ist dazu da, meine Knöpfe zu drücken
    Kaum jemand ist besser in der Lage, unangenehme Gefühle in uns auszulösen, als unser Partner. Nur unsere Kinder können ihn darin noch übertreffen. Wenn unser Mann oder unsere Frau unangenehme Gefühle in uns auslöst, stehen wir dem meist unglücklich und hilflos gegenüber, weil wir nicht verstehen, warum es geschieht. Ich möchte Sie jedoch bitten, sich dem Gedanken zu öffnen, dass hier immer etwas Segensreiches passiert. Ja, es ist die Aufgabe Ihres Partners,
Ihre »Knöpfe« zu drücken und Enttäuschung, Wut, Angst usw. in Ihnen auszulösen. Unter anderem dafür haben Sie ihn angezogen. Und in diesem – oft schmerzhaften – Vorgang liegt immer ein Geschenk, das die wenigsten erkennen.
    Wenn Ihr Partner etwas tut, worauf Sie mit Ärger oder Enttäuschung reagieren, dann kommen diese Gefühle nicht von Ihrem Partner, und er hat sie auch nicht verursacht. Er löst sie lediglich durch sein Verhalten in Ihnen aus. Das ist keine Wortklauberei, sondern eine grundlegend neue Sicht der Dinge. Mit seinem Verhalten legt er den Finger in eine alte Wunde und erinnert Sie an einen bisher nicht geheilten Schmerz. Und darin liegt ein großes Geschenk. Wenn Sie nämlich keinen Partner haben, weil Sie so etwas Schmerzhaftes gar nicht erst erleben wollen, haben Sie deutlich weniger Gelegenheiten, das Ungeheilte und Ungeliebte in sich selbst kennenzulernen und zu verwandeln.
    Wenn unser Partner also unsere Wünsche und Erwartungen nicht erfüllt, ist dies oft eine größere Liebestat, als wenn er sie erfüllen würde. Es ist nicht die Aufgabe Ihres Mannes oder Ihrer Frau, es Ihnen recht zu machen.
    Wenn Ihr Mann Ihre gemeinsamen Verabredungen oder seine Zusagen nicht einhält, wenn er Ihre Leistung in der Familie wenig wertschätzt oder herunterspielt, wenn er nicht sieht, dass Sie beim Friseur waren, wenn er Ihren Geburtstag vergisst, wenn er keinen Dank dafür ausspricht, dass Sie gut gekocht haben, dann ist das für Sie zwar enttäuschend, aber es ist seine Aufgabe, so zu handeln. Natürlich tut er dies unbewusst und ohne Absicht, aber daran, mit wie viel Enttäuschung oder Wut Sie darauf reagieren, können Sie erkennen, wie viele von diesen Energien schon seit langer Zeit in Ihnen stecken.
    Wenn Ihre Frau ständig etwas an Ihnen auszusetzen hat, wenn sie nicht sieht und wertschätzt, wie Sie sich in der Firma
anstrengen, wenn sie nicht versteht, dass Ihnen schon am Nachmittag nach einem Bier zumute ist, wenn sie Sie immer wieder an Ihre Mutter erinnert oder selten Lust hat, mit Ihnen zu schlafen, dann ist genau das ihre Aufgabe. Ohne zynisch zu sein, können wir sagen: Dann brauchen Sie das (noch). Warum? Um zu erkennen, wie sehr Sie noch von der Anerkennung und vom Verhalten Ihrer Frau abhängig sind.
    All diese kleinen und größeren schmerzauslösenden Vorgänge zwischen Männern und Frauen sind wichtig für Selbsterkenntnis, Klärung und Heilung. Sie bieten uns Gelegenheiten zu erkennen, was in uns und mit uns los ist. Unser Lebensglück wird nicht dadurch gesichert, dass unser Partner nett zu uns ist oder unsere Erwartungen erfüllt. Das liegt überhaupt nicht in seiner Hand. Unsere Macht und unsere Handlungsfähigkeit und damit unser Heil liegen einzig und allein darin, wie wir auf das reagieren, was der Partner in uns auslöst. Doch leider konzentrieren wir uns meist mehr auf das, was unser Partner tut oder nicht tut, und weniger auf das, was sich in uns abspielt: Wie reagieren wir auf ihn und seine Handlungen?
    Du kannst dich nur selbst verletzen
    Für den Schmerz, die Enttäuschung, die Wut und die Verzweiflung, die wir in Beziehungen erleben, ist also nicht unser Partner verantwortlich, auch wenn er sich uns gegenüber ganz offensichtlich lieblos verhält. Dies zu erkennen, fällt vielen Menschen schwer. Aber es ist ein zentraler