Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden
Krankheiten.
Wir haben gesehen, dass der Mensch bereits in den ersten sechs Lebensjahren lernt, sich auf das Schärfste zu verurteilen, weil er glaubt, er sei so, wie er ist, nicht in Ordnung und nicht liebenswert. Er verliert – sofern er ihn als Kleinkind je gehabt hat – den Glauben an seine Schönheit, seine Einzigartigkeit, seine Großartigkeit. Diese Selbstablehnung, ja dieser Selbsthass, sitzt den meisten Menschen tief in den Knochen, ohne dass es ihnen bewusst ist – obwohl sie es an der Art, wie sie täglich mit sich selbst umgehen, leicht
ablesen könnten. Die Unliebe zu sich selbst ist so schmerzhaft, dass sie ständig verdrängt und auf andere Menschen projiziert werden muss.
Ich bitte Sie eindringlich, der Selbstliebe viel Raum in Ihrem Leben zu geben und eine klare Entscheidung zu treffen, die zum Beispiel so lauten könnte: Ich entscheide mich, mein Verhältnis zu mir selbst gründlich zu erforschen und die Unliebe, die ich mir selbst gegenüber in Gedanken, Gefühlen, Worten und Handlungen an den Tag lege, aufzudecken. Wer hierzu noch nicht bereit ist, wird weiterhin schmerzhafte Erfahrungen in seinen Partnerschaften machen müssen, denn unser Partner ist der erste und wichtigste Spiegel für die Beziehung zu uns selbst. Dieser Zusammenhang sollte inzwischen deutlich geworden sein.
Die Liebe zu uns selbst beginnt also mit einer Haltung der Neugier und Fragen wie:
Was denke und fühle ich über mich selbst als Mensch in diesem Körper?
Was denke und fühle ich über mich als Frau oder als Mann? Liebe ich mein Geschlecht, und wie ist mein Verhältnis zu Männern und Frauen?
Was denke und fühle ich über mein bisher gelebtes Leben, meine Biografie?
Wie gehe ich mit mir selbst im Alltag um? Was genau tue ich für mich selbst?
Was tue ich mir selbst alles zur Freude? Was gönne ich mir selbst?
Bin ich mir selbst die beste Freundin / der beste Freund?
Wie verhalte ich mich mir gegenüber, wenn es mir nicht gut geht? Wie lenke ich mich dann von meinen mir unangenehmen Gefühlen ab?
Habe ich ein sehr enges, ja intimes Verhältnis zu mir selbst? Stehe ich mir selbst sehr nahe? Bin ich ein intimer Kenner meiner selbst?
Wann und wofür verurteile ich mich selbst?
Was habe ich bisher an mir auszusetzen? Was lehne ich an mir ab?
Kann ich gut mit mir selbst allein sein? Kann ich viel mit mir selbst anfangen und eine gute Zeit mit mir verbringen?
Wie sehr lobe, ehre, würdige ich das, was ich bin und tue?
Ich bitte Sie, diese und ähnliche Fragen schriftlich zu beantworten, und zwar an mehreren Abenden. Am besten nehmen Sie sich dafür eine ganze Woche Zeit. Sie können auch Ihre Lebensgeschichte aufschreiben, und zwar unter dem Gesichtspunkt, wie Sie bisher im Inneren wie im Außen mit sich selbst umgegangen sind. Schreiben Sie auf, an welchen Stellen Ihrer Biografie Sie Entscheidungen gegen Ihr Herz oder gegen Ihre innere Stimme getroffen haben. Listen Sie auf, wo Sie sich viel Druck gemacht haben und noch immer machen, wie sehr Sie sich selbst durchs Leben hetzen und mit welcher Art von Kritik Ihr innerer Kritiker Sie täglich bombardiert.
In diesem Zusammenhang empfehle ich Ihnen sehr, den inneren Druckmacher und Kritiker in einer Meditation kennenzulernen und anschließend in Rente zu schicken (siehe Meditations-CD Schluss mit Hetze, Druck und Stress ).
Selbstliebe ist eine Grundeinstellung und bedeutet, sich dem eigenen Selbst zu verpflichten und eine lebenslange Liebesaffäre mit sich selbst einzugehen. Wer sich selbst zur wichtigsten Person seines Lebens erklärt, handelt alles andere als egoistisch, sondern schafft die Voraussetzung, um
auch andere lieben zu können. »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst« muss in diesem Sinne verstanden werden. Es ist das Beste, was Sie Ihrem jetzigen und allen zukünftigen Beziehungspartnern schenken können. Wer die Verantwortung für das eigene Glück übernimmt, ist ein Segen für die Menschheit. Wer sich selbst liebt, ehrt und achtet, ist ein gutes Vorbild für den Partner, für seine Kinder und seinen Nächsten.
Verbringen Sie Zeit mit sich allein
Ganz gleich, ob wir in einer Partnerschaft leben oder nicht: Wir brauchen Zeit in Ruhe für uns selbst; Zeit, in der wir ganz allein mit uns sind. Wer sich das nicht gönnt, wird im Zusammensein mit anderen Menschen Klarheit, innere Ordnung, Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein vermissen. Ich empfehle jedem Menschen, sich täglich mit sich selbst zu beschäftigen oder, besser, mit sich zu sein, ohne dass
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