Wahre Liebe lässt frei! - wie Frau und Mann zu sich selbst und zueinander finden
Gedanken über sich. Werfen Sie also den Rahmen weg, mit dem Sie versucht haben, das Bild von Ihrem Partner zu begrenzen und einzufrieren. Wer sich ein festes Bild von seinem Partner gemacht hat, beraubt sich selbst der Möglichkeit, den Partner immer wieder mit ganz neuen Augen zu sehen, und nimmt dem Partner die Freiheit, sich zu entwickeln und neue Wege zu gehen. Das ist das Ende einer lebendigen Beziehung.
Sagen Sie stattdessen innerlich zu Ihrem Partner: »Ich habe dich angezogen und bin neugierig, wer du wirklich bist. Ich glaube, dass unendlich viel in dir steckt, und ich freue mich darauf, immer neue Facetten von dir zu entdecken. Ich will dich immer wieder neu erfahren, denn wer du heute bist, ist nicht der Mensch von gestern. Und ich freue mich, wenn du neue Seiten an dir selbst entdeckst und ich sie sehen darf. Ich maße mir nicht an, dich zu kennen, denn ich wünsche dir, dass du immer weitergehst auf deinem Weg und dich immer weiterentwickelst. Indem ich deine vielen bunten Seiten erkenne, entdecke ich Neues in
mir selbst.« Es ist die Liebe, die sagt: »Ich bin bereit, mehr in dir zu sehen, als du selbst bisher in dir erkennst. Ich öffne mich dem Gedanken, dass du ein faszinierendes, göttliches, unbegrenztes Wesen bist. Ich habe Lust, dies in dir zu entdecken, und ich freue mich über jeden Schritt, den du mit dir selbst gehst.«
Du darfst so sein, wie du bist
Den anderen zu lieben heißt, ihm zu erlauben, so zu sein, wie er jetzt ist, und aufzuhören, ihn verändern zu wollen oder Veränderungen von ihm zu verlangen. Wer Forderungen an seinen Partner stellt, wird mit Gegenforderungen konfrontiert werden, und das schmerzt. Voneinander zu fordern, bedeutet Unliebe und Trennung. Vermitteln Sie Ihrem Partner durch Ihre innere Einstellung, durch Ihre Worte und Ihr Verhalten, dass Sie ihn so annehmen und lieben, wie er jetzt ist: »Ich liebe dich so, wie du bist. Und wenn du morgen anders bist, dann werde ich dich weiter lieben. Ich selbst möchte auch so sein dürfen, wie ich bin, und ich erteile mir selbst die Erlaubnis hierzu. Du brauchst meine Erlaubnis nicht, um der zu sein, der du bist. Aber ich schenke dir meine Wertschätzung für deine Art, zu sein. Du darfst auch mürrisch sein. Du darfst auch schweigsam sein. Du darfst auch ängstlich und verletzlich sein. Auch an mir kenne ich ähnliche Seiten, und die gestehe ich mir auch selbst zu. So wie du bist, bist du in Ordnung für mich. Wenn du zu mir nicht in der Liebe sein kannst, dann darf das auch sein, denn es ist dann so. Aber ich erlaube mir dann auch, mich zurückzuziehen, wenn mein Herz mir dies rät. Meine Selbstliebe rät mir, mich nicht (mehr) als Opfer deiner Selbstunliebe anzubieten.«
Und wenn Sie Ihren Partner noch nicht so lieben und annehmen können, wie er ist, dann schauen Sie sich diese Eigenschaften und Verhaltensweisen genau an. Was stört Sie? Was darf in Ihren Augen am anderen nicht so sein? Was hat es mit Ihnen zu tun, wenn Ihr Partner unordentlich bis chaotisch ist? Sind Sie vielleicht das genaue Gegenteil: ordentlich, strukturiert bis pingelig? Dann haben Sie das Chaotische an und in sich selbst verurteilt und ausgeschlossen. Es klopft über das Verhalten Ihres Partners wieder bei Ihnen an und sagt: »Auch ich gehöre zu dir und wünsche mir, von dir angenommen zu werden.«
Ist Ihr Partner aggressiv und launisch? Was könnte das mit Ihnen zu tun haben? Haben Sie vielleicht schon früh gelernt, das Aggressive, Laute und Launische zu verurteilen, vielleicht bei Ihrem jähzornigen oder autoritären Vater? Dann haben Sie vermutlich gesagt: »So will ich selbst nie sein.« Auf diese Weise haben sich Ihre eigenen aggressiven Anteile nach innen verkrochen und nagen nun an Ihrer Seele und an Ihrem Körper. Wer nicht gelernt hat, seine Wut anzunehmen, Verantwortung dafür zu übernehmen und sie angemessen auszudrücken, ohne den anderen anzugreifen, dem begegnet sie im aggressiven Verhalten des Partners oder der Kinder wieder.
Niemand fordert von Ihnen, den anderen bedingungslos zu lieben. Das kann kaum ein Mensch, wenn er nicht gerade Jesus heißt. Der Verstand kann nicht lieben und ist darauf getrimmt, zu trennen und zu verurteilen. Solange es ungeliebte Seiten in uns gibt, werden wir immer auf Menschen treffen, die unsere »Knöpfe« drücken. Das ist ein schmerzhafter, aber segensreicher Vorgang. Wir können aufhören, den anderen dafür zu verurteilen und erkennen: Das ist ein unbewusster Liebesdienst, denn nur, wenn
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